Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Monat: August 2019

  • Gewöhnlich & ungewöhnlich

    Gewöhnlich & ungewöhnlich

    Wer gewöhnlich ist, sollte nicht darauf hoffen, Ungewöhnliches zu vollbringen. Diese Idee drängt sich mir auf, während ich die Biografie von Elon Musk lese. Beim Lesen musste ich meine Schablonen weglegen, um Musks Motivation und Weltsicht zu verstehen. Mit gewöhnlichen Schablonen lässt sich sein Charakter nicht begreifen. Er scheint nicht gewöhnlich zu sein.

    Mit seiner direkten Art ist er wohl weniger daran interessiert, allen zu gefallen. Vielmehr beschäftigt er sich damit, seine Visionen in Wirklichkeit umzusetzen und arbeitet dafür sehr hart. Nicht allen Menschen gefällt das. Den Gewöhnlichen passt der Ungewöhnliche nicht ins Bild.

    Auch fern von Tesla und SpaceX, in den kleineren Dimensionen unseres Alltags und unserer Arbeit – auch da gibt es Menschen, die keine Veränderung wünschen und sich neuen Ideen und Visionen widersetzen. Überall kämpft das Gewöhnliche mit dem Ungewöhnlichen. Das Alte mit dem Neuen. Dieser Kampf ist selten angenehm, aber es befeuert Fortschritt und Entwicklung.

    Ohne das Gewöhnliche gäbe es das Ungewöhnliche nicht. Menschen wie Musk sind Ausnahmen, die sich vom Gewöhnlichen absetzen. Sie gehen Risiken ein, die man gewöhnlich nicht eingeht. Deshalb erreichen gewöhnliche Menschen gewöhnlich nicht das Ungewöhnliche.

  • Lust zu lernen

    Lust zu lernen

    Wann hast du dich das letzte Mal auf eine Entdeckungsreise gemacht? Wie lange ist es her, dass der Entdecker in dir wach war? Wann hast du das letzte Mal etwas Neues ausprobiert? Der Alltag, mit seinen nie endenden Aufgaben, fängt uns ein, umschließt unser Dasein und sorgt dafür, dass unsere Neugier einschläft.

    Lernen kann uns aus dem Schlaf des Alltags holen und das Leben erfrischen. Was würdest du gerne lernen? Eine neue Sprache? Ein Musikinstrument? Zeichnen? Verhandeln? Schwimmen? Theater spielen? Erinnere dich an die Dinge, die du schon immer ausprobieren wolltest und beginne mit dem Lernen. Etwas Neues zu lernen kann so spannend sein! Mach das Lernen zu deinem Abenteuer.

  • Jetzt noch nicht

    Jetzt noch nicht

    Täglich suchen wir nach Glück und probieren viel aus, um unseren inneren Frieden zu finden. Es scheint weit weg zu sein, irgendwo in der Zukunft zu liegen, denn man ist ja erst glücklich, wenn man X oder Y erreicht hat.

    Und das geht erst nächstes Jahr oder irgendwann anders. Und so verweigern wir uns das Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks – noch nicht.

    Drücken einfach auf Pause.

    Erst muss das X oder Y fertig sein. Danach ist man glücklich. Davor nicht – das wäre ja zu einfach. Kann ja irgendwie nicht sein, dass ich jetzt schon glücklich sein könnte, oder? Einfach so. Ohne einen besonderen Grund.

    Das Glück liegt in der Gegenwart

  • Formel für mehr Leistung im Sport

    Formel für mehr Leistung im Sport

    Wer sich im Sport verbessern möchte und sich vor Hilfe von Psychologie nicht scheut, könnte diese Formel ausprobieren. Das Akronym UNIFORM beschreibt einzelne Elemente, die Leistung kurz- und langfristig verändern können. Implementiere diese Elemente in den Alltag und in die Trainingseinheiten, um den größten Effekt zu spüren.

    U – Use goal setting – Ziele setzen

    N – No mistakes – Niederlagen werden als Lernerfahrungen gesehen und nicht als Fehler

    I – Imagery – Bewusste Visualisierung eigener Ziele und Bewegungsabläufe

    F – Full focus – Volle Konzentration auf die Aufgabe und Training

    O – Overtly positive – Sich nach außen positiv und optimistisch präsentieren

    R – Relaxation – Entspannungsverfahren erlernen und einsetzen

    M – Make routines – Förderliche Routinen erstellen und regelmäßig nutzen

    Quelle

    Gilbert, J. N., Moore-Reed, S. D., & Clifton, A. M. (2017). Teaching sport psychology for now and the future? The psychological UNIFORM with high school varsity athletes. The Sport Psychologist, 31(1), 88-100.

  • Du bist genug

    Du bist genug

    Wer hat gesagt, dass du nicht perfekt bist? Perfekt auf deine eigene Art und Weise. Warum ist es manchmal so schwer, sich anzunehmen, wie man ist und nicht schon morgens aufzuwachen und sich unperfekt zu fühlen?

    Nicht genug Sport. Nicht genug Schlaf. Nicht genug Erfolg. Nicht genug Nähe. Nicht genug Geld. Nicht genug Aufmerksamkeit. Nicht genug Freunde. Es gibt immer ein „Nicht genug“, das bereit ist, uns zu terrorisieren.

    Wäre es nicht ein schönes Gefühl, genug zu sein? Bereits in diesem Moment sich vollständig zu fühlen?

  • Kooperation oder Konfrontation

    Kooperation oder Konfrontation

    Hauptsache gewinnen. Im Sport ist der Wettbewerb spürbar. Wer ist besser? Das Ziel ist klar – siegen, weniger klar ist die Art und Weise wie zu siegen ist. Gemeinsam oder jeder für sich? Wird kooperiert oder konfrontiert?

    Vermittelt man den Gedanken des Wettbewerbs, strengen sich Sportler mehr an und sind motivierter. Dafür erstelle man Teams, messe Zeit und zähle Punkte. Voilà! Wettbewerb. Wettbewerb kann Leistung steigern – Kooperation aber auch. Man betone die gemeinsamen Ziele, verbringe Zeit mit Teamentwicklung und belohne Teamverhalten. 

    Was sollte also gefördert werden – Kooperation oder Wettbewerb? 

    Beides.

  • Nudging – Für dich entschieden

    Nudging – Für dich entschieden

    Psychologen sind daran interessiert, das menschliche Verhalten vorherzusagen. Und wenn man es schon vorhersagen kann, dann kann man es auch steuern.

    Nudging ist eine Form von Verhaltenssteuerung. Übersetzt heißt es so viel wie Anstupsen oder einen Schubs geben. Durch überlegtes Design wird versucht das Verhalten so zu steuern, dass es den Zielen der Designer enspricht.

    Beim Einkaufen sind die Regale mit Süßigkeiten sehr gut ausgeleuchtet und sind leicht zugänglich. Dahinter steckt eine Strategie, um Käufer zu nudgen, also zu der Entscheidung zu stoßen, Süßigkeiten zu kaufen.

    Handliche Einkaufsobjekte liegen in der Nähe der Kassen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass man zugreift. Teure Waren werden eher auf mittlerer Höhe platziert, um es dem Konsumenten leicht zu machen. 

    Nudging wird genutzt, um Verhalten zu ändern. Du musst es nicht einmal wissen – vieles wurde schon für dich entschieden.

  • Lernen mit Spaß

    Lernen mit Spaß

    Lernen ist einfach, wenn es Spaß macht. Und wenn es Spaß macht, warum sollte man damit aufhören? Vielleicht erklärt das den Erfolg des Schulsystems in Finnland. Wenn man PISA-Studien glaubt, dann ist das finnische Schulsystem eins der besten weltweit. Kinder in Finnland sind diejenigen, die standardisierte Schultests am erfolgreichsten bewältigen.

    Bemerkenswert dabei ist nicht nur die sehr gute Leistung der Kinder, sondern auch deren psychologischer Zustand. Sie sind keine menschlichen Cyborgs, die glauben, dass das Sonnenlicht durch Bildschirmstrahlung ersetzt werden kann. Und sie machen in der Schulzeit mehr Pausen, als es in anderen Ländern üblich ist. Sie sind nicht nur gut in der Schule, sie gehen auch gerne in die Schule, weil es Spaß macht.

    Durch viel Bewegung, anregende Schulprojekte, individuelle Förderung, motivierte und gut qualifizierte Lehrer schafft Finnland ein System, das Lust auf Lernen vermittelt. Nicht durch Bestrafung, sondern durch Belohnung. Nicht durch Pauken von starren Formeln, sondern durch das Wecken der Neugier.

    Warum soll das nicht auch für Erwachsene gelten? Mürrische Gesichter und kaffeebefüllte Gestalten in kreativitätsfeindlichen Umgebungen möchten auch Spaß haben und lernen. Spaß, Produktivität und gute Arbeit müssen sich nicht auschließen – sie können und sollen sich ergänzen.

    Zum Artikel des Harvard Business Review
  • Empathie – Zuhören und verstehen

    Empathie – Zuhören und verstehen

    Wir wollen gehört und verstanden werden. Dieses Prinzip gilt für Gespräche, Coachings, Therapien und Beratungen. Es ist die Grundlage von produktiven und heilenden Gesprächen, in helfenden Berufen, aber auch im Alltag und Sport.
     
    Psychologische Techniken der Gesprächsführung zielen darauf ab, dem Gegenüber das Gefühl zu geben, dass er verstanden wird. Ob man die Techniken braucht, um andere zu verstehen? Nein. Entscheidend ist der Wunsch, verstehen zu wollen.
     
    Fühlt sich der Mensch verstanden, dann hast du ihm etwas Gutes getan. Damit hast du bereits geholfen. Er muss sich nicht erklären und rechtfertigen, denn er fühlt sich verstanden. Er kann sich auf wichtige Aspekte des Lebens fokussieren.

  • Design Thinking – Grenzen überwinden

    Design Thinking – Grenzen überwinden

    Grenzen sind nicht real. Existieren eigentlich nicht. Hindert uns nicht im Geringsten daran, trotzdem danach zu suchen. Früher suchten wir nach der Grenze unserer Erde. Vergeblich. Stellte sich heraus, dass die Erde keine Grenzen hat. Ist eine Kugel. 
     
    Unser Denken schafft Grenzen und kann sie auch verschieben. Wir definieren unsere eigenen Grenzen. Aber wir wollen uns auch entwickeln und diese Grenzen überwinden. Und nutzen dafür Hilfsmittel.
     
    Machen Sport. Meditieren. Lesen Bücher. Nehmen Drogen. Fragen nach Feedback. Gehen zum Coaching. Reisen um die Welt. 
     
    Schon was von Design Thinking gehört? Ein Ansatz, um Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Ein Ansatz, um Grenzen zu überwinden.
     
    …Verstehen – Beobachten – Sichtweise definieren – Ideen finden – Prototypen entwickeln – Testen…

    DESIGN THINKING