Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Kategorie: Arbeitspsychologie

Vielfältige Themen aus der Psychologie, die unsere Arbeit betreffen. Wie können wir produktiver arbeiten? Uns von der Arbeit bestmöglich erholen? Was zeichnet herausragende Führung aus? Diese und viele weitere Themen finden in dieser Kategorien ihren Einsatz.

  • Der Irrsinn sitzt neben dir

    Generiert durch ChatGPT

    English – Original Version

    Sitting there while some leader throws words at the sitting victims of this demonstration of power and trying to… Trying to… Trying what actually? What are they trying to do?

    It is a gathering where some snacks get thrown at the victims so that they don’t feel like victims anymore. They feel like spectators of their own labour. They try to make them believe that their pain, sweat and suffering endured over the last months (or years) were worth it. They suffered the countless, useless conversations and discussions over nothing for a reason.

    What is the reason again? What are we trying to say again? Why are we doing this again? Who are all those people sitting next to me that don’t smell and don’t move and don’t laugh and don’t ask anything?

    „Are there any questions?“ It’s not a question. They know it. We know it. We think that we know that they know it. But they probably don’t know that we know that they don’t know that they don’t want to hear questions.

    They want some performance. Some action in the same direction that they go. They need horsepower. They need fresh horses that are well-fed and well-rested… in the best case. What are you useful for otherwise? You get the money. Get stuff done.

    If you are one fish in this sea of fish, you intuitively know. You get it. You may not be able to say it out loud to your colleagues (too dangerous), or even to yourself (too unaware of what exactly it is that you feel and experience).

    So what do you do? You endure it and cash in the money that you get for your work. For sitting there and trying to catch the words that they throw at you. All those words? What do they mean? ICL, BCL, BLK, UOPL and S2V and V2s and all those constructs that mean nothing outside of that sea that you got yourself into.

    Endurance. You endure the ride. And don’t you sometimes even enjoy the ride? This beautiful, comical, outstanding drama that you call work? All those strange little conversations that you sometimes have with all those strange, non-smelling, non-laughing, non-flinching strangers that you are surrounded by?


    Deutsch – ChatGPT Übersetzung

    Ich sitze da, während irgendeine Führungskraft Worte auf die sitzenden Opfer dieser Machtdemonstration wirft, und versucht zu… Versucht zu… Versucht was eigentlich? Was versuchen sie zu tun?

    Es ist eine Versammlung, bei der Snacks an die Opfer verteilt werden, damit sie sich nicht mehr wie Opfer fühlen. Sie sollen sich wie Zuschauer ihrer eigenen Arbeit fühlen. Sie versuchen ihnen einzureden, dass ihr Schmerz, ihr Schweiß und das durchgestandene Leiden der letzten Monate (oder Jahre) es wert waren. Dass sie die endlosen, nutzlosen Gespräche und Diskussionen über Nichts aus einem bestimmten Grund ertragen haben.

    Was war nochmal der Grund? Was wollen wir hier eigentlich sagen? Warum machen wir das hier nochmal? Wer sind all diese Menschen neben mir, die nicht riechen und sich nicht bewegen und nicht lachen und nichts fragen?

    „Gibt es irgendwelche Fragen?“ – Das ist keine Frage. Sie wissen das. Wir wissen das. Wir denken, dass wir wissen, dass sie es wissen. Aber sie wissen wahrscheinlich nicht, dass wir wissen, dass sie nicht wissen, dass sie keine Fragen hören wollen.

    Sie wollen eine Vorstellung. Eine Bewegung in dieselbe Richtung, in die sie gehen. Sie wollen die PS. Sie brauchen frische Pferde, gut gefüttert und gut ausgeruht… im besten Fall. Wozu bist du sonst gut? Du bekommst Geld. Also mach was.

    Wenn du einer von vielen Fischen in diesem Meer von Fischen bist, weißt du es intuitiv. Du verstehst es. Vielleicht kannst du es deinen Kollegen nicht laut sagen (zu gefährlich) oder nicht einmal dir selbst (zu unklar, was du da eigentlich fühlst und erlebst).

    Was tust du also? Du hältst es aus und kassierst das Geld, das du für deine Arbeit bekommst. Fürs Dabeisitzen und fürs Versuchen, die Worte aufzufangen, die sie dir zuwerfen. All diese Worte? Was bedeuten sie eigentlich? ICL, BCL, BLK, UOPL und S2V und V2s und all diese Konstrukte, die außerhalb dieses Meeres, in das du geraten bist, nichts bedeuten.

    Durchhalten. Du hältst die Fahrt aus. Und genießt du sie nicht manchmal sogar ein wenig? Dieses schöne, komische, außergewöhnliche Drama, das du Arbeit nennst? All diese seltsamen kleinen Gespräche, die du manchmal führst – mit all diesen seltsamen, nicht riechenden, nicht lachenden, nicht zuckenden Fremden, von denen du umgeben bist?

  • Warum ich Burnout hasse und was ich dagegen tue

    Ich hasse Burnout. Es ist nichts Persönliches. Für mich ist es „Just Business“. Ich finde es so traurig, dass Menschen sich in den Abgrund hineinarbeiten. Als Psychologe versuche ich zu helfen, dafür zu sorgen, dass Menschen in Zufriedenheit arbeiten und leben können.

    Hast du eine Vorstellung davon, wie sehr die Menschen leiden, die einen Zusammenbruch erleben? Wie lange sie daran knacken müssen, bis sie wieder gesundheitlich halbwegs fit sind und so etwas wie ein normales Leben führen können? Es dauert lange und sie leiden sehr daran.

    In diesem Handelsblatt-Artikel äußern sich einige Führungskräfte zu ihrem Burnout.

    Es gibt da eine Auffälligkeit. Wie kann es sein, dass Millionen von Menschen sich in den emotionalen Ruin treiben (lassen), ohne es vorherzusehen? Das ist ganz schön heftig, vor allem wenn wir bedenken, dass es auch Wiederholungstäter gibt. Es gibt also Menschen, die bereits einen Burnout erlebt haben und trotz ihrer Erfahrung und was sie daraus gelernt haben, nochmal in einen Burnout hineinfahren.

    Diese Doku ist ein wahrer Klassiker. Es geht um Arbeit und was mit uns passiert, wenn wir sie als sinnlos erleben.

    Ich finde es furchtbar. Ich wünsche mir, dass immer weniger Menschen dahin kommen. Und dass immer mehr Menschen bereits vorher die Einsicht haben und etwas dagegen tun, bevor sie am harten Boden der Niedergeschlagenheit zerschellen müssen.

    Was tue ich dagegen?

    Na, zum einen versuche ich selbst keinen Burnout zu bekommen. Denn wenn ich hilfsbedürftig bin, dann kann ich schließlich auch niemand anderem mehr helfen.

    Das Prinzip von Gelassenheit ist einfach. Es ist aber nicht einfach, es umzusetzen.

    Zum anderen arbeite ich in einem Unternehmen und versuche den Führungskräften zu helfen. Wie mache ich das? Ich versuche eine tragfähige Arbeitsbeziehung aufzubauen, sodass wir zugleich über einfache und schwierige Themen sprechen können. Mal ist es ein entspanntes Thema und mal ist es ein kritisches Thema. Wenn ich das geschafft habe, für sie wertvoll und nützlich zu sein, dann können wir über fachliche Themen sprechen (Der jährliche Performance Dialog mit den Mitarbeitenden) und mal einen Austausch zu Werten, Überzeugungen, Einstellungen zu haben.

    In diesem Podcast coacht eine Muriel Wilkins eine Führungskraft, die bereits zwei mal einem Burnout nahe kam.

    Das setzt ein Vertrauensverhältnis voraus. Nur wenn sich die Person wirklich wohl fühlt und das Gefühl hat, dass sie mir vertrauen kann, wird sie über solche persönlichen Themen sprechen. Das geht schon sehr tief. Was viele z.B. haben, ist der Wunsch Erwartungen zu erfüllen und hohe Standards, die sie sich selbst auferlegen und die sie auch auf andere projizieren. Damit können viele Probleme verbunden sein, die nicht nur die Führungskraft belasten (Auch am Wochenende muss ich arbeiten, um alles zu schaffen und ein guter Manager zu sein), genauso wie für die Mitarbeitenden (Der Mitarbeiter weiß zwar nicht, dass ich hohe Erwartungen habe, aber er bekommt es schon mit, wenn ich wieder verärgert bin, weil die Ergebnisse, die er mir abgeliefert hat, richtig richtig schlecht sind).

    Burnout ist kein Problem des Körpers.

    Wenn der Körper müde wird, dann ist man müde. Burnout ist ein Problem des „Kopfes“. Der Kopf erlaubt dem müden Körper nicht zu entspannen, sich zu erholen, sich um sich selbst zu kümmern. Es jagt vielleicht dem nächsten Kick hinterher (Noch größeres Projekt, neue Aufgabe, neue Position, neue Herausforderung).

    Ich hasse Burnout und irgendwie ist es für mich doch etwas Persönliches. Es gibt wenige bis gar keine Gründe dafür, sich selbst oder andere in die emotionale Katastrophe zu treiben. Und ich finde es schockierend, furchtbar, traurig, herzzrreißend, dass es immer noch so vielen passiert. Und auch in diesem Jahr werde ich versuchen, dieser Plage entgegenzuarbeiten.

    Das Ärzteblatt veröffentlicht einige Zahlen zum Burnout. Viele fürchten sich vor dem Burnout.

    Fürchte dich nicht. Informiere dich zu dem Thema. Priorisiere deine körperliche und mentale Gesundheit. Sprich mit Menschen, die dir helfen können.

    https://thepsychologist.de/warum-wir-mit-stress-leben-muessen: Warum ich Burnout hasse und was ich dagegen tue
  • Innovation, Motivation, Optimierung

    Du willst dass dein Projekt, Vorhaben, Change-Initiative, Restrukturierung nach Plan verläuft? Hast du dafür gesorgt, dass alle informiert sind? Alle wissen Bescheid und haben die nötige Information, um dein Vorhaben zu unterstützen?

    Auch wenn das in der Theorie einfach klingt, zeigt sich in der Praxis, dass das gar nicht so einfach ist. Für dich ist das Thema klar (ist ja auch dein Thema – wäre komisch, wenn du nicht Bescheid wüsstest), aber bei den anderen tauchen Fragen auf. Oder Bedenken, Sorgen oder Ideen.

    Diese Fragen und Ideen werden nicht immer geäußert. Vielleicht, weil man Angst hat, dass die Frage zu einfach ist oder man denkt, vielleicht habe ich gerade aus dem Fenster geschaut, während das schon besprochen wurde. Man will auch nicht der Spielverderber sein, der jede Idee bis ins kleinste Detail analysiert und auf Probleme hinweist.

    Dabei wäre das doch genau das, was man braucht, um dein Vorhaben kugelsicher zu machen und Potenziale zu entdecken.

    Innovation, Motivation und Optimierung entstehen, wenn du Menschen befragst und beteiligst, die mit dem Vorhaben zu tun haben werden. Eine mögliche Methode, die von Dave Raggio erwähnt wird, ist das Dumb Questions Meeting. Man kommt zusammen, um alle dummen Fragen zu stellen, die einem einfallen. In so einem Meeting sind alle dummen Fragen willkommen.

    Mehr dazu in diesem TED Business Podcast mit Dave Raggio:

    https://open.spotify.com/episode/1V2kMDOwBpb17G7Y4wx3Lc?si=J6Us7taWTEWG1YE2syvxnQ&nd=1&dlsi=18b01d3db0f84a21

  • Hilfe, ich bin Führungskraft und will es richtig machen

    Du führst jetzt also ein Team, Abteilung oder einen Bereich? Und du fragst dich, wie du es richtig machst? Du bringst eine Menge Erfahrung mit, ein wenig aufgeregt bist du aber trotzdem. Jetzt hast du schließlich mehr Verantwortung und bekommst neue Aufgaben, die du so noch nicht gemacht hast.

    Dann könnte dich das interessieren. Im Laufe der letzten 12 Monate habe ich Führungskräfte bei ihrer Arbeit begleitet und möchte meine Erfahrungen mit dir teilen. Ich arbeite als Leadership Advisor, also als Berater für Führungskräfte in einem Unternehmen.

    Weißt du, es gibt verschiedene Dinge, die du tun und lassen könntest, um deinen Job als neuer Manager richtig gut zu machen. Ich greife einen Aspekt heraus, der häufig vernachlässigt wird.

    Spreche auch mit denen, die im Schatten stehen

    Mit großer Sicherheit hast du in deinem neuen Umfeld Menschen, die häufig übersehen werden. Menschen, die im Schatten stehen. Personen, die dir das Leben versüßen oder vermiesen können, je nachdem ob du mit ihnen sprichst oder nicht. Stell dir die klassische Frage, die immer sinnvoll ist, wenn sich etwas verändert: „Wie mache ich Betroffene zu Beteiligten?“.

    Betroffene zu Beteiligten machen

    Die miesesten, spannendsten, nervigsten, langweiligsten, fähigsten aber auch nervtötendsten Mitarbeiter wollen beteiligt werden. Du denkst dir vielleicht „Na klar, beteiligte ich alle meine Mitarbeitenden“. Gut. Aber wir sprechen nicht nur über deine Mitarbeitenden. Wir sprechen hier auch über andere Stakeholder, die mit dir, deinem Team, Produkt, Projekt oder deiner Mission in irgendeiner Weise zu tun haben. Frage dich einfach: „Wer könnte eine Meinung haben, die ich mir anhören sollte?“.

    Oder man kann sich das sehr systematisch anschauen, mit einer Stakeholderanalyse: Analyse der Stakeholder

    Viele Führungskräfte, die neu in der Position beginnen, sind sehr motiviert. Sie sind so motiviert, dass sie vergessen, dass sie nicht alleine sind. Sie beginnen Dinge zu tun, Entscheidungen zu treffen, Veränderungen anzustoßen und das, ohne Betroffene zu Beteiligten gemacht zu haben.

    Was solls? Denkst du vielleicht.

    Kannst du natürlich machen. Und dann gehörst du auch definitiv zur Mehrheit. So machen es die meisten und erschweren sich das Leben.

    Versuche der Versuchung zu widerstehen und sofort zu handeln. Nicht immer ist eine sofortige Entscheidung notwendig und sinnvoll wenn du in deine Rolle schlüpfst. Sage ihnen: „Ich möchte mir einen Überblick verschaffen. Wie hast du in den letzten 6 Monaten unsere Abteilung erlebt? Was ist dir aufgefallen?“

    Verschaffe dir einen Überblick, spreche mit allen Mitarbeitenden, Kunden, Vorgesetzten, Projektpartnern und sammle Information. Es braucht viel Zeit, ja. Aber es lohnt sich, weil du mithilfe der gewonnenen Information bessere Entscheidungen treffen kannst.

    Spreche mit denen, die für die anderen unsichtbar sind und bekomme Zugriff auf die Information, über die die wenigsten verfügen.

    Befrage diejenigen, die im Schatten stehen und im Zweifel schweigen. Beteilige die Leisen, die Unsicheren, die „Unwichtigen“.

  • Zeit für Strategie und Vision schaffen

    Wie vereint man das Kurzfristige mit dem Langfristigen? Das Taktische mit dem Strategischen? Die Themen von heute mit den Herausforderungen von morgen?

    Die Antworten auf diese Fragen müssen erst gefunden und erarbeitet werden. Und weil es nicht einfach ist, scheuen einige Führungskräfte davor zurück. Den einen liegt das Thema mehr als den anderen.

    Im HBR Strategy Podcast wird genau darüber gesprochen.

    https://hbr.org/podcast/2024/09/to-set-a-great-strategy-start-by-imagining-the-future-you-want


    Vor einigen Jahren habe ich in einem Team gearbeitet, das für die Personalentwicklung im Unternehmen zuständig war. Als Team konnten wir viele Themen abdecken – die üblichen Verdächtigen, wie Kommunikation, Führung, Konflikte und Servicequalität. Doch eine Dimension wurde selten bis gar nicht bedient: Strategie.

    Warum nicht?

    Einer der Gründe war, dass viele die Ansicht vertraten, Strategie sei nur für die da oben relevant (oberes Management, Vorstände). Für Leader der unteren Ebenen sei sie weniger wichtig, hieß es. Ich hielt und halte das nach wie vor für ein Scheinargument, geboren aus Denkfaulheit.

    Es ist leicht zu sagen, dass Strategie nur die anderen etwas angeht: „Ich habe damit nichts zu tun.“ „Die Verantwortung sollen die anderen übernehmen.“ So einfach kann man sich das Leben machen. Strategie geht jeden etwas an, nicht zuletzt deshalb, weil jeder die Strategie umsetzen muss.

  • Remote work aus dem Ausland

    Remote work from abroad bleibt work, selbst wenn man das Meer gleich nebenan hat. Schön ist es aber, nach der Arbeit direkt nach draußen zu gehen 🌊

    Ich finde es großartig, dass mein Arbeitgeber und mein Team mir die Gelegenheit geben, aus dem Ausland zu arbeiten 💻

    Denn remote work ist in unserer Arbeitswelt nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme 👑

    Ich möchte mit euch eine Seite teilen, die mir dabei hilft, Cafés zu finden, wo ich von unterwegs arbeiten kann LaptopFriendly: https://laptopfriendly.co/

    Das Buch von Verena Töpper und Maren Kauffmann zu Remote Work kann ich auch sehr empfehlen: Link zum Buch

    Und eine Podcastfolge für Führungskräfte, die Remote Teams führen müssen: The Four Keys to Leading Successful Virtual Teams with Darleen DeRosa: Zur Podcast Folge

    Und ein klassisches Video zu remote work: TED Video von Matt Mullenweg

  • Feine Details und kleine Entscheidungen

    Dieses Zitat lässt sich in etwa so übersetzen: „Authentische Führung liegt in der Fürsorge und der Aufmerksamkeit für die feinen Details.“

    Wenn du dafür verantwortlich bist, Menschen zu führen, dann haben feine Details und kleine Entscheidungen große Wirkung. Sei es in einer großen Organisation, einem Familienunternehmen, einem Verein oder in einer Sportmannschaft – Menschen, die du führst, sehen dich. Sie hören dich. Sie nehmen alles auf, was du von dir gibst und verinnerlichen es. Ist dir bewusst, dass du Charaktere prägst? Dass du in deiner Rolle Menschen erziehst? Dass du ein Vorbild bist?

    Jahre und Jahrzehnte später werden sie sich an dich erinnern und sagen: „Weißt du noch, als X uns immer angeschnauzt hat?“ oder „Ich erinnere mich so gerne an die Nachmittage während wir zusammen gesessen haben und mit einem Kaffee über unseren Tag gesprochen haben“.

    Woran möchtest du, dass sie sich erinnern? Dass du zu allen freundlich warst? Dass man sich auf dich verlassen konnte? Dass du ein toller Gesprächspartner warst? Dass du die Dinge erledigen konntest? Dass du ein toller Mensch warst? Welches Vorbild möchtest du sein?

  • Warum reden wir eigentlich so wenig über Motivation

    Als Psychologe ärgert es mich, dass wir bei der Arbeit sehr wenig über Motivation reden und dafür tun.

    Oder bilde ich mir das nur ein?

    Man könnte ja sagen: Man denkt und redet wenig über Motivation, weil man sehr beschäftigt ist zu arbeiten. Und fürs Arbeiten wird man schließlich bezahlt und nicht für das Nachdenken über Motivation.

    Für so einen Psycho-Krimskrams hat man einfach keine Zeit. Könnte man sagen.

    Könnte man.

    Man könnte sich aber auch kurz vor Augen führen, wie viel Geld und Krankheitstage unmotivierte, zynische und hoffnungslose Mitarbeitende kosten.

    Ein paar Zahlen zum Thema kommen aus einer Studie von EY: „71 % der befragten Beschäftigten geben an, motiviert bei der Arbeit zu sein.“ EY hat 1.555 Menschen in Deutschland zu ihrer Arbeit befragt und 2023 eine Studie veröffentlicht. 

    Gar nicht so schlechte Nachrichten, oder?

    Motivierte Menschen sind eine Bereicherung für unsere Unternehmen und unsere Gesellschaft.

    Es lohnt sich, nach der eigenen Motivation zu suchen und vielleicht in Gesprächen mit anderen zu fragen: „Was motiviert oder demotiviert dich eigentlich bei der Arbeit?“

  • Wie viel hast du und wie viel brauchst du

    „Es kommt nicht darauf an, wie viel man hat, sondern darauf, wie wenig man braucht.“

    Dieses Zitat habe ich in einer Zeitschrift gelesen, als ich meinen ersten Job hatte. Es war 2015, und obwohl sich seitdem in unserer Arbeitswelt (und auch bei uns in Düsseldorf) viel verändert hat, bleibt die Botschaft aktuell.

    Nicht die Quantität ist entscheidend, sondern wie wir damit umgehen und was wir damit machen. Ich erlebe bei meiner Arbeit immer wieder, wie Menschen sich selbst und auch andere überfordern, und möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass dies seltener passiert.

    Ich arbeite darauf hin, dass jeder von uns in einer produktiven, gesunden und motivierten Arbeitswelt lebt. Der Beginn kann einfach sein – wir beginnen bei uns selbst. Indem wir dafür sorgen, dass wir ungestresst und ruhig sind, helfen wir auch den anderen.

  • Klarheit vor Schönheit – Effektive Kommunikation für Führungskräfte

    In meinem letzten Training für Führungskräfte ging es um ein Thema, das immer aktuell ist: Kommunikation.

    Wir alle wissen, dass Kommunikation das Rückgrat effektiver Führung ist. Doch oft stehen wir vor der Herausforderung, schwierige oder unangenehme Themen anzusprechen. Wie kannst du als Führungskraft sicherstellen, dass deine Botschaften nicht nur gehört, sondern auch verstanden werden? Dazu kann ich das Buch empfehlen: Susan Scott – Fierce Conversations

    Viele von uns vermeiden bestimmte Themen, aus Angst vor Konflikten oder um die momentane Ruhe nicht zu stören. Doch diese Vermeidungstaktik kann langfristig mehr Schaden anrichten. Klare Kommunikation schafft Vertrauen und verhindert Missverständnisse. Hier ist ein Video, das dir einige Anregungen geben kann: The secret to giving great feedback

    Was vermeidest du? Ein erster wichtiger Schritt ist die Selbstreflexion: Gibt es Themen, die du bewusst oder unbewusst vermeidest? Was hindert dich daran, diese anzusprechen? Identifiziere die Ängste und Bedenken, die dich zurückhalten. Nur so kannst du lernen, diese zu überwinden und offener zu kommunizieren.

    Statt vage oder verschleierte Botschaften zu senden, setze auf Klarheit. Ehrliche und direkte Kommunikation führt oft zu besseren Ergebnissen. Vermeide es, deine Aussagen zu verschönern oder zu verschleiern. Dies kann dazu führen, dass deine Botschaft nicht richtig verstanden wird.

    In unserem hektischen Alltag finden wir manchmal nicht die Zeit, um uns intensiv mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen. Suche gezielt nach ruhigen Momenten, um schwierige Gespräche zu führen. Eine gute Vorbereitung kann dir helfen, sicherer und klarer zu kommunizieren. Überlege dir im Voraus, was du sagen möchtest und wie du es am besten rüberbringen kannst.

    Effektive Kommunikation ist nicht immer einfach, aber sie ist essenziell für erfolgreiche Führung. Indem du klar, direkt und ehrlich kommunizierst, kannst du Missverständnisse vermeiden und eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre schaffen. Ergreife die Gelegenheiten, die du hast, um deine Kommunikationsfähigkeiten weiterzuentwickeln.

  • Arbeit sollte Freude machen

    Nicht jeder würde zustimmen, dass Arbeit Freude macht. Hört man sich in Büros um, dann bereitet sie den meisten wohl eher wenig Freude. Auch einige Befragungen deuten daraufhin, dass die meisten zum Lachen in den Keller gehen. Im Keller scheint auch die Motivation vieler Mitarbeitenden zu sein: https://www.gallup.com/de/gallup-deutschland.aspx

    Sprechen wir über Freude und Gelassenheit, dann ist das immer ein subjektives Erleben. Ob Freude und Gelassenheit gerade zu Besuch sind, kann nur die Person beantworten, die befragt wird. Eine objektive Freude existiert nicht. Die Welt wird in unserem Nervensystem, in unserem Gehirn, erschaffen.

    Erst durch unsere Gedanken entsteht ein Bild der Wirklichkeit. Unsere Gefühle bemalen diese Welt, dieses Bild, mit Farben. Sie machen das Leben bunt. An und für sich, also ohne Gefühle, ist die Welt ein neutraler Ort, das Meer, der Papierstau im Drucker, die Berge, die Kaffeemaschine, die Cafés, die tollen Reiseziele, Smalltalk, genießen oder hassen wir erst dann, wenn Gefühle und Emotionen das Bild begleiten. 

    Das mag vielleicht komisch klingen, denn eine Welt ohne Gefühle ist für uns nicht möglich und wir können sie nicht erleben. Wir kommen mit Gefühlen auf die Welt und einen Abschaltknopf dafür gibt für sie nicht. Unsere Erfahrung ist voller Gefühle, die mit unserem Erleben verwoben sind. Die Anwesenheit von Gefühlen macht unser Leben lebenswert.

    Wie wir unseren Alltag gestalten und wofür wir uns Zeit nehmen – das beeinflusst, wie wir uns fühlen. Täglich mehr Freude und Gelassenheit zu erleben, ist möglich. Erfahre mehr in meinem Buch:  


  • Wie schützen sich Soldatinnen und Soldaten gegen Belastungen im Einsatz?

    Du hast vielleicht schon gehört, dass ich ein Buch darüber geschrieben habe, wie man ungestresst und gelassen bleibt? Warum habe ich es geschrieben? Nicht, weil ich so gelassen bin, sondern weil ich in den letzten 7 Jahren mit unzähligen Menschen daran gearbeitet habe.

    Darunter auch als Militärpsychologe bei der Bundeswehr.

    Im stickigen Raum der Militärkaserne, wo müde Soldaten sich auf Auslandseinsätze vorbereiteten, lag eine drückende Spannung in der Luft. Die Vorbereitung erforderte intensive Drills und ein tiefes Verständnis der fremden Kultur.

    Ich, der Militärpsychologe der Brigade, betrat den Raum. Kurz zuvor fand eine Einweisung zur Landeskunde statt. Vor mir saßen Soldaten, von frischen Gefreiten bis zu hochrangigen Generälen, in Uniformen, viele mit müdem Blick. Die Erschöpfung war greifbar.

    Meine Botschaft musste klar und direkt sein. „Sie sind müde und wenn Sie sich dafür entscheiden, zu schlafen, dann ist das für mich in Ordnung. Nehmen Sie bitte aber vorher einige Punkte mit. Dieser Vortrag kann Ihnen Wege aufzeigen, wie Sie den Stress des Einsatzes konstruktiv bewältigen können.

    Damit reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie langfristige psychische Schäden davontragen. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wie Ihre psychologische Schutzweste aussehen kann.“


    Einblicke ins Buch

  • Walk & Talk – Gelassener durch Bewegung

    Weißt du, wie du deine Gelassenheit steigern kannst? Geh raus an die frische Luft und verbringe Zeit im Freien. Und weil die meisten Teilnehmer meiner Seminare zum Thema „Stressbewältigung“ diese Zeit nicht für sich genommen haben, habe ich sie dazu ermutigt.

    Es ist schwer vorstellbar, während der Arbeitszeit „spazieren zu gehen“. Als Trainer habe ich die meisten meiner Seminargruppen nach der Mittagspause hinausgeführt, um das Mittagstief zu überwinden. Ich fragte sie, warum sie glauben, dass wir eine „Walk & Talk“-Runde machen. 

    Das Mittagstief war die am häufigsten genannte Antwort. Weniger offensichtlich ist, dass viele Menschen sich nicht ausreichend bewegen und sich dadurch noch gestresster fühlen. In diesen „Walk & Talk“-Runden haben wir über Gelassenheit und unsere Bewertungen gesprochen.

    Neben der Überwindung des Mittagstiefs und Stressbewältigung trug dies meiner Ansicht nach auch zur Veränderung der Unternehmenskultur bei. Denn irgendwann war die Frage nicht mehr: „Gehen wir raus?“ Sondern nur noch: „Wann machen wir heute eine ‚Walk & Talk‘-Runde?“

    Mehr zum Thema findest du in meinem neuen Buch.

    Möchtest du mehr Freude und Gelassenheit in deinem Leben spüren?




    Blick ins Buch

  • Das letzte Seminar zum Thema Motivation

    Es ist der 21.09.2023 und die Gruppe ist überschaubar. 6 Personen sitzen im Unterrichtsraum 4. Es ist ein Stuhlkreis, die Tische sind an die Seitenwände geschoben, übrige Stühle auch. Es ist mein letztes Seminar zum Thema Motivation bei der AOK Rheinland/Hamburg.

    Damit hat es begonnen, mit dem Seminar „Motivation – Die Suche nach dem Gold“. Es war mein erstes eigenes Seminar, das ich bei der AOK auf die Beine gestellt hatte. Hunderte von Führungskräften haben sich mit mir auf die Suche nach dem Gold begeben, das wir Motivation nennen.

    Als ich im Team der Personalentwicklung angefangen hatte, sind 3 Personen noch nicht in Rente gegangen, 1 Person war noch am Leben, 1 Person hatte noch nicht gekündigt, 1 Person nicht auf eine andere Position gewechselt. Seitdem hat sich in mir und in der Welt vieles verändert.

    Zum einen ist jetzt ChatGPT da, um kreative und kugelsichere Übungen für Seminare zu schmieden. Im Jahr 2013 musste ich mir Übungen ausdenken, inspiriert durch Seminare, die ich belegt, Bücher, die ich dazu durchgesehen oder Übungsblätter, die ich irgendwann irgendwo kopiert hatte. 

    Nicht mehr nötig, mein Befehl lautet: Ich bin Personalentwickler in einem Unternehmen mit 5000 Mitarbeitenden und ich führe ein Seminar zum Thema Motivation für Führungskräfte durch. Erstelle für mich 3 Übungen, die 3 unterschiedliche Themen bearbeiten, die ich meinen Teilnehmenden austeilen kann.

    Seit 2 Jahren führe ich dieses Seminar durch, in dem ich das Thema „Motivation“ mit Modellen, Theorien, Erfahrungswerten und Übungen beleuchte. Mit der Hoffnung, dass sie das Thema nicht mehr loslässt. Mit der Hoffnung, dass sie so stark aufgerüttelt worden sind, dass sie das Thema nicht mehr vergessen können. Mit der Hoffnung, dass sie für sich mindestens einen Impuls mitnehmen, den sie schon morgen umsetzen können.

    Vielleicht überdenken sie die Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, um andere zu motivieren und Freude in die Arbeitswelt zu bringen. Vielleicht entdecken sie Wörter, Phrasen und Verhaltensweisen, mit denen sie andere demotivieren und davon ablassen. Vielleicht fragen sie einen Mitarbeitenden morgen nach Interessen und Wünschen und wie er sich persönlich entwickeln möchte. Vielleicht denken sie aber auch über die eigene Motivation nach und entdecken in ihrem Inneren etwas sehr Helles, das in ihnen brennt und die Macht hat, sie und andere zu inspirieren.

  • Astronautentraining für den Weltraum in ESA

      Foto von NASA auf Unsplash

    Von Personalentwicklung spricht die ESA (European Space Agency) nicht, wenn es darum geht die Astronauten auf ihre Missionen im Weltall vorzubereiten. Und es gibt so einige Missionen, die über die nächsten Jahre stattfinden sollen, z.B. zum Mond (Link zu den Mondmissionen).

    Es ist von Astronautentraining die Rede und die sorgfältig ausgewählten Kandidaten durchlaufen mehrjähriges Basic Training, Advanced Training und Mission-Specific Training (Link zur PDF-Übersicht der Auswahl und Trainings von Astronauten).

    Die Vielfalt und Komplexität des Trainings ist gewaltig, wenn man bedenkt, was Astronauten alles können müssen: Wissen über die Flugmodule, Verhalten in einer Vielzahl von Notfällen, Weltraumspaziergänge + Reparatur in Schwerelosigkeit und vieles mehr. Verantwortlich dafür ist das Europäische Astronautenzentrum der ESA (Link zu EAC).