Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Monat: November 2022

  • Möchtest du die innere Ruhe üben, ohne sie jemals zu erreichen?

    Ach, wäre es nicht schön, wenn wir für ein und alle Mal das Ende der Anstrengung erreicht hätten? Endlich entspannt und gelassen sein im Leben. Erhaben, weise und über den täglichen Problemen schwebend? Losgelöst von Schrecken und Leiden des Irdischen?

    Greifen wir nicht deshalb zu einem Buch, das uns die Hoffnung gibt, sich zu verändern? Suchen wir nicht deshalb das Gespräch? Um es besser zu machen und zu denjenigen dazu zu stoßen, die es geschafft haben? Zu den Erleuchteten, Weisen, Gelassenen dieser Welt, die mit einer Tasse in der Hand zuhause zufrieden sitzen, ohne irgendwohin zu eilen?

    Ach, ist das nicht eine schöne Vorstellung, der wir da hinterherträumen? Eine zauberhafte Illusion, der wir genauso glauben, wie der Idee, dass der Weihnachtsmann uns Geschenke bringt? Nicht die normalen Eltern in unserem normalen Zuhause, sondern eine besondere Figur aus den Weiten der Welt, die gekommen ist, um uns zu beschenken?

    Eine tolle Vorstellung. Ein zauberhafter Traum, der sich in viele Bereiche unseres Lebens hineinkopiert hat. Wir glauben daran, dass wir eines Tages endgültig entspannt und gelassen sind. Frei von den auferlegten Zwängen der Welt. Frei und unabhängig.

    Eines Tages, da wird es passieren.

    Oder auch nicht.

    Wir üben uns in Ruhe und am nächsten Tag ereilt uns die Hetze. Und plötzlich rasen wir zu einem anderen Ort und sind ungeduldig. Hoffen wieder auf das Ende, das nicht erreicht werden kann, egal, wie wir uns bemühen. Innere Ruhe und Gelassenheit lassen sich nicht endgültig erreichen. An einem Tag sind sie da und am nächsten nicht.

    Wir können danach streben und uns darin üben. Tag für Tag. Ohne ein sichtbares Ende. Und selbst wenn wir das Gefühl haben, es erreicht zu haben, ist es nur eine Zwischenetappe. Ein Schritt auf dem Weg zum nächsten Schritt.

    Es ist wie in unserem Garten, der nie fertig wird.

    Nie.

    Egal wie viel oder wenig wir daran arbeiten. Und wenn dir das bewusst wird, was machst du dann? Willst du es trotzdem tun, auch wenn es nie fertig wird?

  • Verstand trainieren – Geist besänftigen

      Photo by Sam Moghadam Khamseh on Unsplash

    „Viele Sportarten werden heutzutage betrieben, und sie sind gut für die körperliche Ertüchtigung. Auch Krieger trainieren den Körper, aber sie nutzen den Körper außerdem als Mittel, um den Verstand zu trainieren, den Geist zu besänftigen und Tugend und Schönheit zu finden, Dimensionen, die dem Sport fehlen.

    Budo-Training fördert Tapferkeit, Aufrichtigkeit, Treue, Tugend und Schönheit, und es macht den Körper stark und gesund.“

    In diesem Auszug aus dem Buch „Budo – Das Lehrbuch des Gründers des Aikido“ ergriff mich vor allem die Passage „Verstand trainieren, Geist besänftigen“.

    Der Verstand sagt, das ist eine schlechte Entscheidung, aber der eigene Geist fordert den Schritt nach vorne. Es treibt zu der Entscheidung an, die unvernünftig und undurchdacht ist.

    Der Verstand braucht unsere Zuwendung, genauso wie unser Geist. Beide sollten miteinander in Harmonie sein, das Rationale und das Emotionale. Das Training von Kampfkünsten ist eine Möglichkeit, um diese Einheit zu fördern.