Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 4

Eine Trainingsumgebung, die Digisseus einbezieht und auffordert, sich am virtuellen Abenteuer zu beteiligen, ist eine inspirierende Umgebung.

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Mit dieser Serie von Beiträgen möchte ich Trainer inspirieren, virtuelle Trainings so zu gestalten, dass das Präsenztraining nicht mehr vermisst wird. Als virtueller Trainer nimmst du Digisseus, deinen Trainee, auf eine epische Reise.

Hindernisse, die den Trainingserfolg gefährden, sind unzählig – langweilige Trainings (Link), technische Herausforderungen (Link), Mangel an Aufmerksamkeit (Link). Das Manifest skizziert die Ansatzpunkte für geile virtuelle Trainings: (angelehnt an das agile Manifest).

Manifest für Virtuelle Trainings

Wir erschließen bessere Wege, virtuelle Trainings zu entwickeln,
indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:

Interaktion und Engagement mehr als Langweile und Irrelevantes

Funktionierende Software mehr als Frontalbeschallung in Präsenz

Zeit für Interaktion mehr als unzählige theoretische Inhalte

Training auf Augenhöhe mehr als Expertenarroganz

Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.

Interaktion und Engagement

Eine Trainingsumgebung, die Digisseus einbezieht und auffordert, sich am virtuellen Abenteuer zu beteiligen, ist eine inspirierende Umgebung. Wer kann schon ansprechenden Inhalten und interaktiven Übungen widerstehen, die für einen relevant sind?

Wie kann der Teilnehmer etwas anderes tun, wenn man immer wieder nach seiner Einschätzung fragt? Warum sollte er etwas anderes wollen, wenn er an einem epischen Abenteuer teilnehmen kann?

Schlaftabletten

Aufmerksamkeit müssen wir uns verdienen (Teil 3). Doch das reicht nicht aus. Wir müssen sie auch halten. Monotone Vorträge können das nicht, sie wirken wie Schlaftabletten – ohne es zu merken, verliert der Konsument das Bewusstsein.

Der Referent, der am Mikrofon klebt, bemerkt seine einschläfernde Wirkung nicht. Er kann ja schließlich nicht mitten in seinem Vortrag einschlafen, während Digisseus versucht, bei Bewusstsein zu bleiben. Selbst eine angenehme Stimme wird nach 15 Minuten monoton und einschläfernd.

Weniger erklären – mehr trainieren

Zuhören ist keine Trainingsmethode. Es ist eine Unterweisung und Erklärung, was der Trainee zu tun hat. In der Erwachsenenbildung könnte man den Eindruck bekommen, dass der Unterschied zwischen Erklären und Trainieren nicht klar ist. Es wird zu viel erklärt und zu wenig trainiert. Totale Frontalbeschallung ist immer noch gängige Praxis.

Beim Sport ist es seltener, dass ein Trainer 60 von 90 Minuten damit verbringt, zu erklären, wie man einen Ball spielt. Solche Trainer gibt es natürlich auch – besonders beliebt sind sie aber nicht. Auch Digisseus möchte und kann nicht stundenlang zuhören, ohne in den Standby Modus zu gehen. Er möchte aktiv werden und ausprobieren.

Besonders bei virtuellen Trainings ist der zeitnahe Wechsel von Zuhören und Machen wichtig, um Aufmerksamkeit und Konzentration zu halten. Das Interagieren hält Digisseus motiviert und präsent.

Trainingswege finden

Zugegeben, nicht immer sind die zu vermittelnden Inhalte leicht zu trainieren. Wie trainiert man Kundenberatung ohne Kunden? Das Fliegen ohne Flugzeug? Konfliktmanagement ohne Konflikte?

Nicht leicht, aber es geht. Man simuliert die Kundengespräche, trainiert im Flugsimulator und schafft einen künstlichen Konflikt. Das zeichnet den Meistertrainer aus – er findet Wege, wo andere Hindernisse sehen. Interaktion in virtuellen Trainings ist möglich.

Fehlt der Zugang zu der Software oder Hardware, dann wird mit Aufzeichnungen, Bildern oder Screenshots gearbeitet. Selten scheitert es daran, dass es keine Möglichkeiten gibt. Meistens eher an der Bequemlichkeit des Trainers.

Neue Wege zu gehen ist aufwendiger, als die hinreichend praktizierte Frontalbeschallung anzuwerfen. Meistertrainer widerstehen der Versuchung, ein Training von der Stange zu nehmen.

Tools der Interaktion – Musik

Kannst du mithilfe deiner Software Musik für die Teilnehmer einspielen? Du weißt es nicht? Warum probierst du es nicht einmal aus? Und während alle während der Einzelarbeit stummgeschaltet über ihrem analogen Zettel zaubern, weckst du den Teamgeist und spielst Musik ein.

Wechsel der Körperhaltung

„Sitzen Sie gerade? Stehen Sie bitte einmal auf und schütteln Sie sich aus. Schließen Sie kurz Ihre Augen wenn Sie möchten.“

Damit erfrischst du die meisten Teilnehmer, die brav vor dem Bildschirm sitzen und nicht mal daran denken, sich zu bewegen. Sie freuen sich über eine kure Pause für ihren Rücken und ihre Augen. Solche kurzen Aufladepausen reichen oft aus, um die Aufmerksamkeit von Digisseus wiederzugewinnen. 

Wechsel der Inhalte

„Nachdem wir uns über die Definition des Begriffes unterhalten haben, würde ich Sie bitten, eine Metapher für diese Definition zu finden. Mit welchem Bild, Motiv kann man dieses Konstrukt beschreiben?“

Der Switch von Input zu Output ist das Herzstück des Trainings. In diesem Moment beginnt das Lernen, das systematische Verarbeiten der bisher nur konsumierten Informationen. Mit der Aufforderung zum Handeln beginnt das Verbinden der gehörten Informationsbruchstücke.

Umfragen … sind wie Kekse

Umfragen sind wie Kekse. Sie sind beliebt und sie tauchen nicht plötzlich auf, wenn man Lust auf sie hat. Sie sind nur da, wenn man sie rechtzeitig vorbereitet hat.

Für welche Arbeitsmethode würden Sie sich entscheiden, wenn Ihr Leben davon abhängen würde?

Option A

Option B

Option C

Meistertrainer nutzen Umfragen. Wieso? Beteiligung. Information. Interaktivität. Da passiert plötzlich etwas anderes. Digisseus muss etwas machen. Muss nachdenken und sich für etwas entscheiden. Selbst wenn die Umfrage trivial ist, muss er aktiv werden. Und das zählt.

Das ist menschliche Psychologie – wir möchten unseren Senf dazu geben. Wir möchten unsere Meinung sagen, selbst wenn sie keinen interessiert.

Wie gut kennen Sie sich mit dem Thema aus?

Option A

Option B

Option C

 

Unsere Mission als Trainer ist es, Digisseus das Gefühl zu geben, dass er gehört wird. Dass es nicht bloß ein Training ist – es ist dein Meistertraining und er ist dein Meisterschüler. Du willst ihm etwas mitgeben. Du willst engagieren, motivieren und inspirieren.

Es hilft auch, eine aktivierende Standardfrage parat zu haben, die jederzeit einsetzbar ist, um komatös wirkende Gruppen zu aktivieren:

Was ist Ihr Lieblings-Superhero aus der Kinderzeit?

Trinken Sie gerade Kaffee, Tee oder Wasser?

Deine Lieblingssportart?

Nicht schwierig – anders

Interaktion im virtuellen Raum ist nicht schwierig, sie ist anders. Es braucht mehr Zeit. Jeder muss verstehen, was zu tun ist. Jeder muss wissen, wie was funktioniert #TECHNIK.

Es reicht nicht, interaktive Einheiten einzulegen, die für die Teilnehmer irrelevant sind. Es ist wie bei der Nutzung von Bildern – nur relevante Bilder verfeinern das Training. Nur relevante Interaktion verbessert die Trainingsleistung. Bereite die Interaktion so vor, dass sie zum Training und zu der Zielgruppe passt.