Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

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Schlagwort: Extreme Gelassenheit

  • Was wir wollen

    Wir wollen keinen Druck. Keinen Streit. Keine Hetze. Keinen Stress.

    Und doch gehört es zum Leben dazu. Ja, mehr noch – es macht erst richtig Spaß, wenn in unserem Leben etwas Stressiges, etwas Spannendes passiert. In Watte bepackt, lebt es sich auf Dauer nicht gut, man könnte ersticken.

    Belastungen und Druck von außen sind unausweichlich. Immer ist etwas zu tun, irgendwas zu erledigen, selbst wenn man sich dafür entscheidet im Kloster oder im Wald zu leben. Man braucht Essen, Kleidung, im besten Fall auch ein Dach. Irgendwo muss man schlafen und sich den Elementen entziehen.

    Wir wollen innere Ruhe, weit weg von den Stressoren, die uns hektisch und krank machen. Wir wollen zufrieden sein, mit dem was wir tun und mit dem was wir sind. Wir sehnen uns nach Gelassenheit, nach innerem Frieden.

    Dafür müssen wir die Welt um uns herum nicht ändern. Wir könnten mit uns selbst beginnen. Manchmal reicht es, einige Termine abzusagen, in denen wir nicht vermisst werden. Sich zu weigern, für jeden immer ansprechbar zu sein. Sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

    Manchmal reicht es, unsere Haltung zu ändern. Wie machen wir das? Mithilfe von Trainings, Reisen, Gesprächen, Büchern, Podcasts und Artikeln.

    Extreme Gelassenheit zu kultivieren, bedeutet genau das: unsere Einstellung zu ändern, indem wir uns Situationen aussetzen, die uns aus der eigenen Komfortzone jagen. Dann, und nur dann beginnt die Veränderung.

  • Vollkommen unperfekt

    Wann ist etwas gut genug? Äußerst selten. Gute Arbeit zu machen, reicht nicht mehr. Gute Musik zu machen, reicht nicht mehr. Etwas Gutes zu schreiben, reicht nicht mehr.

    Unbeschreiblich schön sollte es sein. Perfekt. Effizient. Effektiv. Gut genug ist ein Label des Schlechten. Gut genug ist nicht mehr gut genug. Es sollte besser sein – am besten: Perfekt.

    Das wiegt schwer auf den Schultern derjenigen, von denen das Beste erwartet wird. Sie liefern es trotzdem, weil sie gut sind. Gut genug, um das beinahe Perfekte zu schaffen.

    Doch das macht etwas mit ihnen. Stück für Stück brauchen sie ihre Ressourcen auf. Nicht nur die Ressourcen unserer Erde sind endlich – auch die Ressourcen von Menschen, die unser Leben begleiten. 

    Es liegt an uns, zu erkennen, dass das Perfekte nicht existiert. Dinge, die wir erschaffen, Produkte, die wir herstellen, Wege, die wir gehen – sie sind unperfekt. Und doch sind sie vollkommen. So wie sie sind, sind sie in Ordnung. Sie sind gut genug. Sie sind vollkommen unperfekt.