Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Schlagwort: Überforderung

  • Warum ich Burnout hasse und was ich dagegen tue

    Ich hasse Burnout. Es ist nichts Persönliches. Für mich ist es „Just Business“. Ich finde es so traurig, dass Menschen sich in den Abgrund hineinarbeiten. Als Psychologe versuche ich zu helfen, dafür zu sorgen, dass Menschen in Zufriedenheit arbeiten und leben können.

    Hast du eine Vorstellung davon, wie sehr die Menschen leiden, die einen Zusammenbruch erleben? Wie lange sie daran knacken müssen, bis sie wieder gesundheitlich halbwegs fit sind und so etwas wie ein normales Leben führen können? Es dauert lange und sie leiden sehr daran.

    In diesem Handelsblatt-Artikel äußern sich einige Führungskräfte zu ihrem Burnout.

    Es gibt da eine Auffälligkeit. Wie kann es sein, dass Millionen von Menschen sich in den emotionalen Ruin treiben (lassen), ohne es vorherzusehen? Das ist ganz schön heftig, vor allem wenn wir bedenken, dass es auch Wiederholungstäter gibt. Es gibt also Menschen, die bereits einen Burnout erlebt haben und trotz ihrer Erfahrung und was sie daraus gelernt haben, nochmal in einen Burnout hineinfahren.

    Diese Doku ist ein wahrer Klassiker. Es geht um Arbeit und was mit uns passiert, wenn wir sie als sinnlos erleben.

    Ich finde es furchtbar. Ich wünsche mir, dass immer weniger Menschen dahin kommen. Und dass immer mehr Menschen bereits vorher die Einsicht haben und etwas dagegen tun, bevor sie am harten Boden der Niedergeschlagenheit zerschellen müssen.

    Was tue ich dagegen?

    Na, zum einen versuche ich selbst keinen Burnout zu bekommen. Denn wenn ich hilfsbedürftig bin, dann kann ich schließlich auch niemand anderem mehr helfen.

    Das Prinzip von Gelassenheit ist einfach. Es ist aber nicht einfach, es umzusetzen.

    Zum anderen arbeite ich in einem Unternehmen und versuche den Führungskräften zu helfen. Wie mache ich das? Ich versuche eine tragfähige Arbeitsbeziehung aufzubauen, sodass wir zugleich über einfache und schwierige Themen sprechen können. Mal ist es ein entspanntes Thema und mal ist es ein kritisches Thema. Wenn ich das geschafft habe, für sie wertvoll und nützlich zu sein, dann können wir über fachliche Themen sprechen (Der jährliche Performance Dialog mit den Mitarbeitenden) und mal einen Austausch zu Werten, Überzeugungen, Einstellungen zu haben.

    In diesem Podcast coacht eine Muriel Wilkins eine Führungskraft, die bereits zwei mal einem Burnout nahe kam.

    Das setzt ein Vertrauensverhältnis voraus. Nur wenn sich die Person wirklich wohl fühlt und das Gefühl hat, dass sie mir vertrauen kann, wird sie über solche persönlichen Themen sprechen. Das geht schon sehr tief. Was viele z.B. haben, ist der Wunsch Erwartungen zu erfüllen und hohe Standards, die sie sich selbst auferlegen und die sie auch auf andere projizieren. Damit können viele Probleme verbunden sein, die nicht nur die Führungskraft belasten (Auch am Wochenende muss ich arbeiten, um alles zu schaffen und ein guter Manager zu sein), genauso wie für die Mitarbeitenden (Der Mitarbeiter weiß zwar nicht, dass ich hohe Erwartungen habe, aber er bekommt es schon mit, wenn ich wieder verärgert bin, weil die Ergebnisse, die er mir abgeliefert hat, richtig richtig schlecht sind).

    Burnout ist kein Problem des Körpers.

    Wenn der Körper müde wird, dann ist man müde. Burnout ist ein Problem des „Kopfes“. Der Kopf erlaubt dem müden Körper nicht zu entspannen, sich zu erholen, sich um sich selbst zu kümmern. Es jagt vielleicht dem nächsten Kick hinterher (Noch größeres Projekt, neue Aufgabe, neue Position, neue Herausforderung).

    Ich hasse Burnout und irgendwie ist es für mich doch etwas Persönliches. Es gibt wenige bis gar keine Gründe dafür, sich selbst oder andere in die emotionale Katastrophe zu treiben. Und ich finde es schockierend, furchtbar, traurig, herzzrreißend, dass es immer noch so vielen passiert. Und auch in diesem Jahr werde ich versuchen, dieser Plage entgegenzuarbeiten.

    Das Ärzteblatt veröffentlicht einige Zahlen zum Burnout. Viele fürchten sich vor dem Burnout.

    Fürchte dich nicht. Informiere dich zu dem Thema. Priorisiere deine körperliche und mentale Gesundheit. Sprich mit Menschen, die dir helfen können.

    https://thepsychologist.de/warum-wir-mit-stress-leben-muessen: Warum ich Burnout hasse und was ich dagegen tue
  • Weekly Update #6 – Romantische Kompetenz, Produktivität, Unternehmenskultur

    Zeit ist knapp und psychologische Information ist im Überfluss vorhanden.

    Mit diesem Weekly Update #6 möchte ich dir eine Auswahl der Menschen und psychologischen Erkenntnisse, Links, Bücher, Podcasts geben, denen ich während der Woche begegne.

    Ich hoffe, du findest sie hilfreich.

    #Glückliche Beziehungen – Romantic competence

    Glückliche Beziehungen zu führen, beginnt mit 3 grundlegenden Fähigkeiten (Insight. Mutuality. Emotion regulation). Die Forscherin Joanne Davila und ihr Team fassen es in eine Kompetenz: Romantic competence.

    https://ideas.ted.com/the-3-core-skills-that-every-person-needs-for-healthy-romantic-relationships/

    “We need to teach people how to have healthy relationships.”

    https://www.youtube.com/watch?v=gh5VhaicC6g

    #Produktivität und Erholung

    Wir haben auf der Welt viele Probleme – eines davon: der Produktivitätswahn. Immer mehr Menschen leiden an psychischen Erkrankungen, sind depressiv, überfordert und erschöpft, weil sie sich selbst nicht stoppen können oder nicht einsehen, wieso sie überhaupt stoppen sollten. Wenn du dir keine Erholung gönnst, dann wird sich dein Körper diese Erholung nehmen – möglicherweise zu einem für dich eher unpassenden Zeitpunkt.

    “Here’s the problem: By trying to optimize every moment of our day, and squeeze out every bit of productivity we can, we have ended up with the largest mental health epidemic ever recorded.”

    https://www.fastcompany.com/90848310/laziness-is-a-myth-heres-how-to-escape-out-toxic-productivity-culture

    #Du willst das Geld nicht…

    du willst das, was Geld ermöglicht …

    “Money is not what we really want. What we want is freedom, joy, creativity, love, connection, community, energy, health, contribution, peace. No matter how much you accumulate, money will never bring you those things all by itself.”

    Link zum Buch: The illusion of money

    #Kommunikationstraining

    “Stillstand ist Rückstand”, sagte eine Teilnehmerin zum Auftakt des Kommunikationstrainings, den ich moderierte. Jeder möchte wachsen und sich entwickeln – jeder auf seine Art und Weise und in eigener Geschwindigkeit. Mein Job als Trainer besteht darin, sie dort abzuholen, wo sie gerade stehen und Lust auf Lernen zu wecken.

    #Geschwindigkeit des Lebens

    „Speed itself has snuck up on us. It has gradually become a way of life we are now addicted to“ Link zum Buch – The Healing Power of Mindfulness

    #Veränderung der Unternehmenskultur

    Plane mit dem Team Zeit, um Miteinander zu sein und über das Miteinander zu sprechen. Sprich über berufliche und persönliche Ziele. Leb die Werte vor, die das Unternehmen leben sollte. Weitere Ideen findest du in diesem Video:

    https://www.youtube.com/watch?v=AfrDJLkK59M

    #Hochleistung im Alter  

    Einige schreiben sich mit 60 Jahren schon ab, andere besteigen weiterhin hohe Berge. Wie gehen ambitionierte Menschen mit dem Altern um?

    https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/neugier-genuegt/feature-die-gipfelstuermer-und-das-alter-100.html

    #Was ist die Aufgabe von Kunst?

    „Kunst ist für mich das, wofür ich noch keine Schublade habe“, sagte mir ein Mensch letzte Woche. Ich fand das interessant und inspirierend – im Filmmuseum in Düsseldorf habe ich eine andere Perspektive auf Kunst entdeckt:

    #Zitat aus einem Café in Hamburg

    „Never give up – great things take time”