Kategorie: Blog

BLOG-Beiträge von Anton Samsonov zu Themen rund um Psychologie.

  • Leadership Conversations

    “There is nothing quite so useless,

    as doing with great efficiency,

    something that should not be done at all.”

    The Effective Executive – Peter Drucker

    Peter Drucker teilte diese Idee mit der Welt des Managements schon vor einer Weile. Trotzdem ist die Idee nicht um eine Minute gealtert. Denn jeden Tag aufs Neue müssen Leader entscheiden, was sie zur Seite schieben. Wen sie ignorieren und welche Wege sie nicht gehen.

    Am Ende eines jeden Tages müssen sie mit der Einsicht nach Hause gehen, dass sie nicht alles getan haben, was getan werden musste. Diese Woche hatte ich die Gelegenheit mit heranwachsenden Leadern zu sprechen, die in nicht allzu ferner Zukunft Führungspositionen bekleiden werden.

    Wir sprachen über Führung, über die Eigenschaften „guter“ und „effektiver“ Führungskräfte sowie die vielfältigen Führungsperspektiven, die es in unserer Arbeitswelt gibt.

    Kaum ein Thema ist so umfangreich und tiefgreifend wie das der „Führung“. Ich habe versucht keine einfachen Antworten zu geben. Warum nicht?

    Verlockend ist es, zu glauben, dass Techniken und ausgeklügelte Führungsansätze gute Leader erschaffen. Daran glaube ich nicht.

    Ich glaube, dass der Weg einer Führungskraft dem Weg zu mehr Gelassenheit gleicht – es ist ein Prozess, der nie zu Ende ist. Es lohnt sich, nach Antworten zu suchen und die richtigen Fragen zu stellen.

  • Deine Vorstellung erzählt eine Geschichte – Welcome to New York

    Es ist für uns interessant – das Fremde, das Ungewöhnliche.

    Neulich stand ich vor einem Bügeleisengebäude – (engl. Flatiron Building). Das Wahrzeichen von New York, als Mini-Kopie in Düsseldorf Pempelfort zu sehen (Link).

    Das industriell anmutende Gebäude liegt zentral, hat große Fenster mit mindestens genauso großen Preisen. Warum werden solche Wohnungen für Unmengen von Geld gekauft? Status. Ansehen. Gefühl. Geschichten. Solche Häuser entstehen, weil wir Geschichten lieben, die wir anderen und uns selbst erzählen.

    Dieses Gebäude ist in erster Linie eine Geschichte, die man kennen muss, um den Wert der Immobilie zu begreifen. Es ist das Feeling von New York in Düsseldorf. Diese Geschichte teleportiert uns in Sekundenschnelle in die urbane Wirklichkeit der USA.

    Die Vorstellungskraft ist unsere Superstärke.

    Wir können sie nutzen, ums uns das Hässliche und Destruktive dieser Welt vorzustellen. Wir können sie nutzen, um uns miserabel zu fühlen – wir denken einfach an das Unangenehme, das Unfaire. Das Gift dieser Welt wird aber dadurch nicht weniger giftig.

    Wir können die Vorstellungskraft aber auch dafür nutzen, um das Schöne und Anmutige zu sehen. Jeder Augenblick bietet dafür eine neue Möglichkeit und Gelassenheit beginnt mit deiner Geschichte und Vorstellungskraft.

    „Go placidly amid the noise and the haste, and remember what peace there may be in silence. As far as possible, without surrender, be on good terms with all persons. Speak your truth quietly and clearly; and listen to others“

    Max Ehrmann – Desiderata

  • Was wir wollen

    Wir wollen keinen Druck. Keinen Streit. Keine Hetze. Keinen Stress.

    Und doch gehört es zum Leben dazu. Ja, mehr noch – es macht erst richtig Spaß, wenn in unserem Leben etwas Stressiges, etwas Spannendes passiert. In Watte bepackt, lebt es sich auf Dauer nicht gut, man könnte ersticken.

    Belastungen und Druck von außen sind unausweichlich. Immer ist etwas zu tun, irgendwas zu erledigen, selbst wenn man sich dafür entscheidet im Kloster oder im Wald zu leben. Man braucht Essen, Kleidung, im besten Fall auch ein Dach. Irgendwo muss man schlafen und sich den Elementen entziehen.

    Wir wollen innere Ruhe, weit weg von den Stressoren, die uns hektisch und krank machen. Wir wollen zufrieden sein, mit dem was wir tun und mit dem was wir sind. Wir sehnen uns nach Gelassenheit, nach innerem Frieden.

    Dafür müssen wir die Welt um uns herum nicht ändern. Wir könnten mit uns selbst beginnen. Manchmal reicht es, einige Termine abzusagen, in denen wir nicht vermisst werden. Sich zu weigern, für jeden immer ansprechbar zu sein. Sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

    Manchmal reicht es, unsere Haltung zu ändern. Wie machen wir das? Mithilfe von Trainings, Reisen, Gesprächen, Büchern, Podcasts und Artikeln.

    Extreme Gelassenheit zu kultivieren, bedeutet genau das: unsere Einstellung zu ändern, indem wir uns Situationen aussetzen, die uns aus der eigenen Komfortzone jagen. Dann, und nur dann beginnt die Veränderung.

  • Warum wir mit Stress leben müssen

    Ich halte ein Buch in der Hand, das mehr Gelassenheit verspricht. Es ist voller Übungen, Ideen und Möglichkeiten, wie man sich entspannen und Stress abbauen kann – Gelassen leben.

    Der Begriff Stress hat den Eingang in unsere Gesellschaft schon vor langer Zeit gefunden. Präsent in unserem Alltag und in unseren Köpfen. Es ist eine Vokabel, die wir kennen und der wir trauen.

    Stress ist schlecht, denkst du vielleicht, und Entspannung ist gut. Das denken die meisten. So verlockend einfach.

    Hier ist das Gute und da ist das Böse. Wie in den Filmen. Erst wenn wir weiterdenken, können wir erkennen, dass Entspannung nur nach Anspannung möglich ist. Stress ist nicht schlecht und Entspannung ist nicht immer gut.

    Ein Leben ohne Anspannung ist nicht möglich. Dinge passieren. Sie entzücken, fördern, fordern uns heraus und manchmal überfordern sie uns. Das gehört zu der täglichen Wäsche, die wir Leben nennen.

    Erkennen wir ein Muster in all den Höhen und Tiefen unserer Tage? Können wir die Wiederholungen sehen, die sich offenbaren, wenn wir aufmerksam sind?

    Wenn wir uns Zeit nehmen darüber nachzudenken, erkennen wir, wie Anspannung und Entspannung sich bedingen. Realisieren, dass Freude ohne Leid nicht möglich ist. Erst durch Stress haben unsere Tage eine Messlatte, die uns zu neuen Höhen führen kann.

    All his life he had been confronted by situations which were incapable of being solved, and there was a deliberateness behind all this, behind this changing of the card or door, because they would always wait until you had learned to jump at the certain card or door–the one with the circle–and then they would change it on you.

    There have been so many doors changed on me, he said, in the last twenty years, but it is now becoming clear that it is an impossible situation, and the question is whether to jump again, even though they ruffle you in the rump with a blast of air–to make you jump.

    E.B. White – The Door (Link)

  • Vollkommen unperfekt

    Wann ist etwas gut genug? Äußerst selten. Gute Arbeit zu machen, reicht nicht mehr. Gute Musik zu machen, reicht nicht mehr. Etwas Gutes zu schreiben, reicht nicht mehr.

    Unbeschreiblich schön sollte es sein. Perfekt. Effizient. Effektiv. Gut genug ist ein Label des Schlechten. Gut genug ist nicht mehr gut genug. Es sollte besser sein – am besten: Perfekt.

    Das wiegt schwer auf den Schultern derjenigen, von denen das Beste erwartet wird. Sie liefern es trotzdem, weil sie gut sind. Gut genug, um das beinahe Perfekte zu schaffen.

    Doch das macht etwas mit ihnen. Stück für Stück brauchen sie ihre Ressourcen auf. Nicht nur die Ressourcen unserer Erde sind endlich – auch die Ressourcen von Menschen, die unser Leben begleiten. 

    Es liegt an uns, zu erkennen, dass das Perfekte nicht existiert. Dinge, die wir erschaffen, Produkte, die wir herstellen, Wege, die wir gehen – sie sind unperfekt. Und doch sind sie vollkommen. So wie sie sind, sind sie in Ordnung. Sie sind gut genug. Sie sind vollkommen unperfekt.

  • Entwicklung beginnt, wo die Komfortzone endet

    Entwicklung beginnt, wo die Komfortzone endet

    Unsere Komfortzone ist eine gemütliche, kleine Blase, in der es sich gut leben lässt. Wir machen das, was wir gut können und meiden das Schwierige, das Unkomfortable, das Ungewohnte.

    Wir parken vorwärts oder seitwärts ein, eben so, wie wir am besten parken. Wir erledigen eher die Aufgaben, die uns gut liegen und drücken uns häufig vor Herausforderungen.

    In den seltensten Fällen werden wir zu etwas gezwungen. Selten bringt uns jemand dazu, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das meiste tun wir freiwillig. Und das meiste was wir freiwillig tun, befindet sich in unserer Komfortzone. Eben das, was wir schon können.

    Das sorgt nicht für Wachstum. Keine Herausforderung = keine Entwicklung. Keine neuen Erfolge.

    Es nützt und schadet nicht. Wir bleiben auf der Stelle stehen. Das ist in Ordnung, wenn man sich mit dem abgefunden hat, was da ist.

    Doch gibt es nicht immer etwas, was wir noch anpacken könnten? Gibt es nicht irgendetwas, woran wir wachsen können? Möchten wir unsere Komfortzone nicht ausweiten?

    Das wird schmerzen, weil dort Wachstum beginnt. An diesem Punkt beginnt die Entwicklung. An diesem Punkt beginnt der Erfolg.


  • Play yourself, man! – Was Marketing, Improvisation und Körpersprache gemeinsam haben

    Play yourself, man! – Was Marketing, Improvisation und Körpersprache gemeinsam haben

    In einer Buchhandlung sah ich das Buch: Play yourself, man – über Jazz in Deutschland. Ich muss das Buch nicht lesen. Dieser Titel ist alles, wonach ich die letzten Jahre gesucht habe.

    Die letzten Jahre waren geprägt von einer Suche. Die Suche nach einer Antwort. Was mache ich? Ich wünschte mir, ich hätte ein Rezept für das Leben. So eine Art Anleitung. Wie lebe ich richtig?

    Ich wünschte, es gäbe jemanden, der mir den Weg zeigt. Ich sprach mit Menschen, las Bücher, wanderte, hörte Podcasts, ging Surfen und recherchierte in der Wissenschaft auf der Suche nach Antworten.

    Die Antworten waren wie Kekse, sie schmeckten mir oder schmeckten mir nicht – die Wirkung dauerte aber nicht lange an.

    Auf der Suche nach einer Antwort

    Its tempting to make a boring product

    Auf meiner Suche stieß ich auf Marketingautoren wie Seth Godin, die auf jeder zweiten Seite ihrer Bücher dazu inspirieren, mutig zu sein. Einzigartige Dinge zu kreieren. Nach der eigenen Stimme zu suchen.

    Relentless pursuit of mass will make you boring, because mass means average, it means the center of the curve, it requires you to offend no one and satisfy everyone.

    This is Marketing – Seth Godin

    Qualität zu suchen, statt Massenware abzuliefern. Seth Godin spricht sich gegen das Leben einer „Drohne“ aus. Gegen ein Leben der Durchschnittlichkeit. Gegen ein Leben nach den Regeln anderer. Suche nach deiner eigenen Antwort. Sei keine Kopie einer Kopie von einer Kopie. Sei mutig.

    „We are seeking our own little pocket of uniqueness“ Seth Godin

    Wie leicht das klingt.

    Es ergibt Sinn. Und ich denke mir: „Ja, genau“. Und dann kommt der Alltag mit seinen Aufgaben – wie eine Rolltreppe sind sie, es gibt nur einen Gang. Den Vorwärtsgang. Man kann nur nach vorne. Rückwärts ist keine Option. Genau wie Zeit, die nur vorwärtsläuft.

    The note is only 20 percent

    Auf der Suche nach dieser einen Antwort fand mich auch der Jazz mit seinen exzentrischen Stars wie Miles Davis, John Coltrane. Auch von ihnen fühlte ich mich angesprochen. Sie sprachen zu mir aus der Vergangenheit:

    „Anybody can play. The note is only 20%. The attitude of the motherfucker who plays it is 80%“ – Miles Davis.

    Mallory1180, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    Plötzlich, inmitten einer Welt, die zwischen richtig und falsch unterscheidet, gibt es Stimmen, die auf anderen Wellenlängen senden. Deine Stimme zählt. Deine Stimme ist einzigartig. Deine Stimme ist einmalig. Du bist ein Unikat. Selbst wenn keiner applaudiert, ist es Kunst. Selbst wenn keiner zuschaut, zählt deine Stimme.

    Strenge dich nicht an, perfekt zu sein. Strenge dich an, dein Handwerk zu beherrschen. Strebe danach, du selbst zu sein. Deine eigene Stimme zu finden.

    Improvisieren kann jeder

    Ich wollte meine Stimme finden – mithilfe von Jazz. Überraschend für mich war, dass Jazz Musiker, Lehrer und Experten dem Freigeist von Jazz widersprachen und sagten: „Du musst spielen können, um Improvisieren zu können.“

    Aber warum kann ich nicht sofort improvisieren, fragte ich sie. Um Improvisieren zu können, muss man zuerst etwas können, sagten sie.

    Doch wie soll man spielen lernen, wenn man nicht spielt? Wie bekommt man Arbeitserfahrung, wenn man Arbeitserfahrung braucht, um Arbeiten zu können? Wie macht man Geld, wenn man kein Geld hat? Kann nur derjenige Musik machen, der schon Musik gemacht hat?

    Schwachsinn.

    New Orleans inventors of jazz had strange notions about how to teach music. „I’m going to give you one note today. See how many ways you can play that note“

    How to Listen to Jazz – Ted Gioia

    Ich weigerte mich, mir das Improvisieren verbieten zu lassen und fand einen Musiklehrer (Danke, Norman Peplow), der meine naive Einstellung unterstützte, dass jeder Improvisieren kann. Vor allem im Jazz. Er zeigte mir nicht nur, dass es möglich ist, mit sehr wenigen Noten zu improvisieren.

    Er öffnete mir die Augen für das Musizieren. Musik machen bedeutet nicht, wie Adele, Eric Clapton oder Miles Davis zu klingen. Musik machen bedeutet, wie man selbst zu klingen. Und sich dabei zu entdecken. Seine eigene Stimme finden. Improvisieren kann jeder – auf seine eigene Art und Weise.

    Zeig dich

    Auf seine eigene Art und Weise sagt auch unser Körper viel über uns, ohne dass wir es wissen. In meinen Trainings zum Thema Kommunikation geht es auch um Körpersprache. Die Menschen möchten mehr über ihre Körpersprache erfahren, sich entdecken, mehr über Gestik und Mimik lernen. Teilnehmer möchten wissen, was richtig und was falsch ist. Wie ich, suchen sie nach Antworten.

    Wie stelle ich mich richtig hin? Wo sollten meine Arme sein? Wo soll ich hinschauen? Wie setze ich meine Stimme ein? Jeder Körper ist anders. Jede Persönlichkeit ist einzigartig. Jeder auf seine Weise originell. Jeder hat seine eigene Stimme. Seine eigene Art, sich zu bewegen, zu kleiden und zu verhalten. So tanzen wir den Tanz der Kommunikation und suchen nach Antworten auf Fragen.

    Anton beim Kommunikationstraining

    Play yourself, man!

    Dabei sind die Antworten auf Fragen zum Thema Marketing, Improvisieren und Kommunizieren bei genauerem Hinsehen sehr ähnlich. Suche nach deiner Stimme, deinem Platz in der Sonne, deiner Musik und deiner eigenen Körpersprache.

    Sei du selbst.

    Play yourself, man!

  • Vergiss Motivation – Übernimm Verantwortung

    Vergiss Motivation – Übernimm Verantwortung

    Jeder von uns ist motiviert. Auf seine eigene Art und Weise. Um die Familie zu versorgen. Um Lebensträume zu verwirklichen. Um der Gesellschaft zu dienen. Um die Eltern stolz zu machen.

    Um Geld zu verdienen. Um zu gewinnen. Um die Umwelt zu schützen. Jeder hat seinen Grund. Was ist dein Grund, um morgens aus dem Bett zu steigen? Ich höre häufig: “Ich muss das tun.“

    Musst du?

    Musst du wirklich? Kurze Denkpause. Die Sonne geht noch nicht auf, aber der Wecker klingelt. Du bleibst liegen. Was soll schon passieren? Schickt der Chef einen Wagen, um dich aus dem Bett zu wälzen?

    Wohl kaum. Du wirst mit Konsequenzen rechnen müssen – ja. Musst du zur Arbeit gehen? Nein. Du machst es freiwillig. Du machst es für dich und nicht für deinen Chef.

    Alles im Leben tun wir freiwillig. Um unsere Bedürfnisse zu erfüllen, um etwas zu bekommen oder um etwas zu vermeiden. Doch wir haben immer eine Wahl. Wir können uns immer entscheiden. Selten machen wir uns das bewusst, aber jederzeit können wir aussteigen. 

    Alles ist freiwillig

    Es kann befreiend sein, sich vor Augen zu führen, dass man nichts muss und alles kann. Du musst nicht zur Arbeit gehen – du wirst auch ohne Arbeit überleben. Du musst nicht essen – du könntest auch hungern. Du musst nicht freundlich sein – du könntest auch ein Ekelpaket sein. Du musst nicht motiviert sein – du kannst auch demotiviert bleiben.

    Du musst gar nichts. Kurios, aber genau an diesem Punkt beginnt die Motivation größer zu werden. An dem Punkt, an dem du realisierst, dass du alles freiwillig machst und immer eine Wahl hast. Motivation beginnt dort, wo du anfängst, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für deine Entscheidungen. Dein Leben – deine Verantwortung.

    Ich kann nichts dafür

    So viele Menschen fühlen sich unverantwortlich und deshalb auch unmotiviert. Sie geben Verantwortung ab. Es ist nicht ihre Verantwortung, dass das Leben so ist, wie es ist. Das Leben ist unfair. Ungerecht. Ich kann nichts dafür. Ich bin nicht verantwortlich.

    Ich kann nichts dafür – ich bin eben …

     …Unsportlich

     …Unkreativ

     …Unmathematisch

     …Unbegabt

     …Unattraktiv

    So einfach gibt man das Ruder des eigenen Lebens aus den Händen. „Ich kann nichts dafür – der Wind, der Sturm, die See sind so“. Und so treiben sie mit ihrem Segelboot dahin, in stürmischen Gewässern des Lebens.

    Suche nach dem Motivationsrausch

    Orientierungslos suchen sie nach Rat in den psychologischen Ratgebern in den Weiten des Ozeans, das wir Leben nennen. Hören sich Motivationsvideos an und hängen an den Lippen von Speakern für den kurzen Motivationsrausch.

    Wie oft sind wir uns selbst fremd. Kennen und erkennen uns selbst nicht. Fühlen uns gefangen in selbst geflochtenen Netzen von Zielen und Vorstellungen, die einander behindern.

    Immer weniger sind wir im Kontakt mit uns selbst und wissen, was wir brauchen und was uns motiviert. Es ist Zeit, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Vergiss Motivation – beginne damit, Verantwortung zu übernehmen.

  • Loslassen lernen – Vortrag über Gelassenheit

    Loslassen lernen – Vortrag über Gelassenheit

    Bei einem digitalen Vortrag hatte ich die Gelegenheit, über das Thema zu sprechen, das viele beschäftigt. Gelassenheit.

    Gelassenheit bedeutet loslassen. Innerer Frieden. Akzeptanz. Es ist kein Zustand, in dem es keinen Stress mehr gibt. Gelassenheit ist ein Zustand, trotz des Stresses in unseren Leben. Es ist ein innerer Frieden und beginnt mit einer Entscheidung, die jeder für sich treffen kann.

    Gelassenheit ist wie eine Freundin…

    Sie würde uns häufiger besuchen, wenn wir sie häufiger einladen würden. Es ist nie zu spät, um sich für mehr Gelassenheit zu entscheiden und sie in unser Leben einzuladen. Und es ist nie zu spät, um Freunde einzuladen, die man lange nicht gesehen hat.

    Einsamkeit endet, wenn wir den Mut haben, Menschen einzuladen, Zeit mit uns zu verbringen. Gelassenheit beginnt, wenn wir den Mut haben, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung für mehr Ausgeglichenheit in unserem Alltag.

    Jeden Morgen. Jeden Tag aufs Neue können wir diese Entscheidung treffen und uns sagen: „Heute werde ich mich nicht innerlich hetzen. Heute möchte ich gelassen sein.“

    Akzeptieren und loslassen

    Wir nehmen den Stau an, in dem wir stehen müssen und versuchen es nicht zu ändern, weil wir es nicht ändern können. Wir nehmen die Flugturbulenzen an, die wir nicht beeinflussen können, egal wie fest wir unsere Füße gegen den Boden drücken. Wir gehen gelassen von Termin zu Termin. Wir nehmen es gelassen hin, dass das Leben verrücktspielt.

    Nicht, weil es uns egal ist. Sondern, weil es uns wichtig ist. Wir akzeptieren, dass es Dinge gibt, die außerhalb unserer Kontrolle liegen – und lassen sie los.

  • Praxisvortrag Trainingsentwicklung – Der Platz in der Sonne

    Praxisvortrag Trainingsentwicklung – Der Platz in der Sonne

    Im November 2021 wurde ich eingeladen, digital vor den angehenden Psychologen der Universität Bielefeld zu sprechen. Ein Praxisvortrag über Trainingsentwicklung und meine Erfahrungen als Psychologe in der Arbeitswelt.

    Es war mir eine Freude mit den Menschen in Kontakt zu treten, die in einigen Monaten oder Jahren der Arbeitswelt beitreten. Als Psychologen. Jedes Gesicht, jede einzelne Person wird einen Platz in der Sonne finden.

    Es ist eine Frage der Zeit, bis sich der Staub legt, der durch die schnellen Füße der Studierenden aufgewirbelt wurde, die aus der Universität eilen, um zu arbeiten. Um etwas zu schaffen. Um Geld zu verdienen. Um die Welt zu verändern. Um Menschen zu helfen. Um Organisationen zu entwickeln.

    Es ist eine Frage der Zeit, bis mir jemand schreibt und erzählt, dass er einen großartigen Job bekommen hatte (einen Job, von dem ich nicht mal geträumt habe). Und ich werde mich freuen, dieses Gesicht, das mich im November 2021 angelächelt hatte, wiederzusehen und zu begrüßen.

    Ich werde mich freuen, dass dieser Mensch seinen Platz in der Sonne gefunden hat und jetzt ein Teil der Zukunft ist, die jeder von uns täglich mitgestaltet.

    Jeder von uns kann die Welt etwas besser machen.

    Gemeinsam wird es schneller gehen.

  • Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 5

    Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 5

    Mit dieser Serie von Beiträgen möchte ich Trainer inspirieren, virtuelle Trainings so zu gestalten, dass das Präsenztraining nicht mehr vermisst wird. Als virtueller Trainer nimmst du Digisseus, deinen Trainee, auf eine epische Reise.

    Hindernisse, die den Trainingserfolg gefährden, sind unzählig – langweilige Trainings (Link), technische Herausforderungen (Link), Mangel an Aufmerksamkeit (Link), Mangel an Interaktion (Link). Das Manifest skizziert die Ansatzpunkte für großartige virtuelle Trainings: (angelehnt an das agile Manifest).

    Punkt of no return

    Wo trainiert wird, da muss auch gedacht werden. Der Meistertrainer sorgt dafür, dass die zahlreichen Inhalte des virtuellen Trainings nicht zu zahlreich werden.

    Digisseus freut sich über neue Informationen, allerdings nur so lange, bis er das Gefühl bekommt, mit Informationen beworfen zu werden. Anfangs kann er die geworfenen Informationspakete vielleicht noch fangen und an den richtigen Positionen in seinem Gedächtnis ablegen.

    Im Laufe der meisten Trainings kommt der Punkt of no return, an dem keine Informationspakete mehr ankommen. An diesem Punkt kann Digisseus nichts mehr aufnehmen. Als Trainer vergessen wir manchmal, dass es auch Informationspausen geben muss.

    Informationspausen

    Du hast Wissen vermittelt, Dinge erklärt und trainieren lassen. Was sollte als Nächstes passieren? Gib ihm Raum zum Denken. Lass ihm Zeit, um das Gehörte und Trainierte zu verdauen.

    Es müssen keine Tage, Wochen, Monate sein. Einige Minuten Zeit, um darüber zu reflektieren. Magisch wird es, wenn Digisseus damit beginnt, das Gelernte miteinander zu verbinden. Dafür braucht er Raum.

    Digisseus braucht Raum zum Denken, um zu lernen. Um zu wachsen. Um sich zu entwickeln. Er nimmt an deinem Training teil, weil er etwas lernen möchte. Er möchte trainieren. Er möchte transformiert werden. Transformation benötigt nicht nur Arbeit an sich selbst – es benötigt auch Zeit.

    Verbindungen entstehen in der Ruhe

    Kaum eine Minute vergeht, in der nicht irgendetwas um unsere Aufmerksamkeit kämpft. Die Aufmerksamkeitskiller wie Benachrichtigungen, Störungen, Erinnerungen zerschmettern unsere Konzentration und unseren Fokus, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Die Wenigsten umgeben sich mit Muße und Ruhe – den Luxusgütern von heute.

    Die Wenigsten schaffen für sich eine Atmosphäre, in der sie konzentriert arbeiten und trainieren können. Als Meistertrainer schaffst du diese Atmosphäre und gibst Digisseus den Raum für Entwicklung und Reflexion.

    Erst in der Ruhe entstehen neue Verbindungen. Erst in der Stille gedeihen neue Pflanzen und Lebewesen. Ein chaotischer Sturm sorgt für die Mischung der Samen, doch erst in der Ruhe beginnen die Keime zu wachsen.

    Unter der Oberfläche

    Zu wenig wird der Zustand geschätzt, in dem nichts passiert. Nichts. Augenscheinlich. Während du jetzt dasitzt und diese Zeilen liest, in diesem Moment geht so viel vor sich. Werde dir bewusst, was dir durch den Kopf geht. Diese Wörter arbeiten in dir. Sie lösen in dir etwas aus. Sie wirbeln etwas auf – anderes lassen sie unangetastet.

    In jeder Minute, die still erscheint, passiert sehr viel. Wie in einem Fluss, der bewegungslos wirkt, geht eine Menge vor, selbst wenn die Oberfläche sich kaum bewegt. Unter der Oberfläche kann eine gewaltige Strömung fließen – so auch im Gehirn von Digisseus. In den 5 Minuten, in denen er Raum hat, um zu reflektieren, kann eine Menge passieren.

    Zeit und Raum zum Denken

    Die Vielbeschäftigten werden es nicht verstehen. Die Ignoranten werden es weiterhin ignorieren. Denken braucht Zeit und Raum. Der psychologische Raum, in dem man nicht krähen muss und nicht angekräht wird. Momente der inneren Stille, in denen nicht hektisch nach Beute und Zielen gejagt wird.

    Ideen, Einsichten brauchen Raum. Sie können in einer Millisekunde entstehen, doch der Gedeihungsprozess kann jahrelang dauern.

    Das Einreden ist kein gutes Werkzeug, um zu trainieren. Das Einreden ist der Sturm, der beim Digisseus aufwirbelt. Doch nach dem Sturm muss die Ruhe folgen. Das Aufgewirbelte muss sich wieder legen.

    Digisseus macht sich auf die Suche. Er braucht Zeit, um zu verstehen, was passiert ist. Er muss mit eigenen Augen, in seinem eigenen psychologischen Raum herausfinden, was bewegt worden und was übrig geblieben ist.

    Sieh dir das Manifest der virtuellen Traininigs an.

    Der Odyssee Teil 1 – Langweilige Trainings (Link)

    Der Odyssee Teil 2 – Technische Herausforderungen (Link)

    Der Odyssee Teil 3 – Mangel an Aufmerksamkeit (Link)

    Der Odyssee Teil 4 – Mangel an Interaktion (Link)

    Schließe dich der Bewegung an

    Du möchtest dazu beitragen, dass virtuelle Trainings großartiger werden? Schließe dich der Bewegung an:

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  • Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 4

    Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 4

    Mit dieser Serie von Beiträgen möchte ich Trainer inspirieren, virtuelle Trainings so zu gestalten, dass das Präsenztraining nicht mehr vermisst wird. Als virtueller Trainer nimmst du Digisseus, deinen Trainee, auf eine epische Reise.

    Hindernisse, die den Trainingserfolg gefährden, sind unzählig – langweilige Trainings (Link), technische Herausforderungen (Link), Mangel an Aufmerksamkeit (Link). Das Manifest skizziert die Ansatzpunkte für geile virtuelle Trainings: (angelehnt an das agile Manifest).

    Wir erschließen bessere Wege, virtuelle Trainings zu entwickeln,
    indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:

    Interaktion und Engagement mehr als Langweile und Irrelevantes

    Funktionierende Software mehr als Frontalbeschallung in Präsenz

    Zeit für Interaktion mehr als unzählige theoretische Inhalte

    Training auf Augenhöhe mehr als Expertenarroganz

    Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.

    Interaktion und Engagement

    Eine Trainingsumgebung, die Digisseus einbezieht und auffordert, sich am virtuellen Abenteuer zu beteiligen, ist eine inspirierende Umgebung. Wer kann schon ansprechenden Inhalten und interaktiven Übungen widerstehen, die für einen relevant sind?

    Wie kann der Teilnehmer etwas anderes tun, wenn man immer wieder nach seiner Einschätzung fragt? Warum sollte er etwas anderes wollen, wenn er an einem epischen Abenteuer teilnehmen kann?

    Schlaftabletten

    Aufmerksamkeit müssen wir uns verdienen (Teil 3). Doch das reicht nicht aus. Wir müssen sie auch halten. Monotone Vorträge können das nicht, sie wirken wie Schlaftabletten – ohne es zu merken, verliert der Konsument das Bewusstsein.

    Der Referent, der am Mikrofon klebt, bemerkt seine einschläfernde Wirkung nicht. Er kann ja schließlich nicht mitten in seinem Vortrag einschlafen, während Digisseus versucht, bei Bewusstsein zu bleiben. Selbst eine angenehme Stimme wird nach 15 Minuten monoton und einschläfernd.

    Weniger erklären – mehr trainieren

    Zuhören ist keine Trainingsmethode. Es ist eine Unterweisung und Erklärung, was der Trainee zu tun hat. In der Erwachsenenbildung könnte man den Eindruck bekommen, dass der Unterschied zwischen Erklären und Trainieren nicht klar ist. Es wird zu viel erklärt und zu wenig trainiert. Totale Frontalbeschallung ist immer noch gängige Praxis.

    Beim Sport ist es seltener, dass ein Trainer 60 von 90 Minuten damit verbringt, zu erklären, wie man einen Ball spielt. Solche Trainer gibt es natürlich auch – besonders beliebt sind sie aber nicht. Auch Digisseus möchte und kann nicht stundenlang zuhören, ohne in den Standby Modus zu gehen. Er möchte aktiv werden und ausprobieren.

    Besonders bei virtuellen Trainings ist der zeitnahe Wechsel von Zuhören und Machen wichtig, um Aufmerksamkeit und Konzentration zu halten. Das Interagieren hält Digisseus motiviert und präsent.

    Trainingswege finden

    Zugegeben, nicht immer sind die zu vermittelnden Inhalte leicht zu trainieren. Wie trainiert man Kundenberatung ohne Kunden? Das Fliegen ohne Flugzeug? Konfliktmanagement ohne Konflikte?

    Nicht leicht, aber es geht. Man simuliert die Kundengespräche, trainiert im Flugsimulator und schafft einen künstlichen Konflikt. Das zeichnet den Meistertrainer aus – er findet Wege, wo andere Hindernisse sehen. Interaktion in virtuellen Trainings ist möglich.

    Fehlt der Zugang zu der Software oder Hardware, dann wird mit Aufzeichnungen, Bildern oder Screenshots gearbeitet. Selten scheitert es daran, dass es keine Möglichkeiten gibt. Meistens eher an der Bequemlichkeit des Trainers.

    Neue Wege zu gehen ist aufwendiger, als die hinreichend praktizierte Frontalbeschallung anzuwerfen. Meistertrainer widerstehen der Versuchung, ein Training von der Stange zu nehmen.

    Tools der Interaktion – Musik

    Kannst du mithilfe deiner Software Musik für die Teilnehmer einspielen? Du weißt es nicht? Warum probierst du es nicht einmal aus? Und während alle während der Einzelarbeit stummgeschaltet über ihrem analogen Zettel zaubern, weckst du den Teamgeist und spielst Musik ein.

    Wechsel der Körperhaltung

    „Sitzen Sie gerade? Stehen Sie bitte einmal auf und schütteln Sie sich aus. Schließen Sie kurz Ihre Augen wenn Sie möchten.“

    Damit erfrischst du die meisten Teilnehmer, die brav vor dem Bildschirm sitzen und nicht mal daran denken, sich zu bewegen. Sie freuen sich über eine kure Pause für ihren Rücken und ihre Augen. Solche kurzen Aufladepausen reichen oft aus, um die Aufmerksamkeit von Digisseus wiederzugewinnen. 

    Wechsel der Inhalte

    „Nachdem wir uns über die Definition des Begriffes unterhalten haben, würde ich Sie bitten, eine Metapher für diese Definition zu finden. Mit welchem Bild, Motiv kann man dieses Konstrukt beschreiben?“

    Der Switch von Input zu Output ist das Herzstück des Trainings. In diesem Moment beginnt das Lernen, das systematische Verarbeiten der bisher nur konsumierten Informationen. Mit der Aufforderung zum Handeln beginnt das Verbinden der gehörten Informationsbruchstücke.

    Umfragen … sind wie Kekse

    Umfragen sind wie Kekse. Sie sind beliebt und sie tauchen nicht plötzlich auf, wenn man Lust auf sie hat. Sie sind nur da, wenn man sie rechtzeitig vorbereitet hat.

    Für welche Arbeitsmethode würden Sie sich entscheiden, wenn Ihr Leben davon abhängen würde?

    Option A

    Option B

    Option C

    Meistertrainer nutzen Umfragen. Wieso? Beteiligung. Information. Interaktivität. Da passiert plötzlich etwas anderes. Digisseus muss etwas machen. Muss nachdenken und sich für etwas entscheiden. Selbst wenn die Umfrage trivial ist, muss er aktiv werden. Und das zählt.

    Das ist menschliche Psychologie – wir möchten unseren Senf dazu geben. Wir möchten unsere Meinung sagen, selbst wenn sie keinen interessiert.

    Wie gut kennen Sie sich mit dem Thema aus?

    Option A

    Option B

    Option C

     

    Unsere Mission als Trainer ist es, Digisseus das Gefühl zu geben, dass er gehört wird. Dass es nicht bloß ein Training ist – es ist dein Meistertraining und er ist dein Meisterschüler. Du willst ihm etwas mitgeben. Du willst engagieren, motivieren und inspirieren.

    Es hilft auch, eine aktivierende Standardfrage parat zu haben, die jederzeit einsetzbar ist, um komatös wirkende Gruppen zu aktivieren:

    Was ist Ihr Lieblings-Superhero aus der Kinderzeit?

    Trinken Sie gerade Kaffee, Tee oder Wasser?

    Deine Lieblingssportart?

    Nicht schwierig – anders

    Interaktion im virtuellen Raum ist nicht schwierig, sie ist anders. Es braucht mehr Zeit. Jeder muss verstehen, was zu tun ist. Jeder muss wissen, wie was funktioniert #TECHNIK.

    Es reicht nicht, interaktive Einheiten einzulegen, die für die Teilnehmer irrelevant sind. Es ist wie bei der Nutzung von Bildern – nur relevante Bilder verfeinern das Training. Nur relevante Interaktion verbessert die Trainingsleistung. Bereite die Interaktion so vor, dass sie zum Training und zu der Zielgruppe passt.

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  • Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 3

    Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 3

    Digisseus ist dein Zuhörer. Der Held deiner virtuellen Reise, der sich durch die virtuellen Wirrwelten schlägt und unzähligen Feinden begegnet: Trainern, die nichts von virtuellen Trainings halten (Link), technischen Herausforderungen (Link) und vielem mehr. Er wartet auf dein herausragendes Training.

    Du willst den Trainingserfolg von Digisseus nicht auf die leichte Schulter nehmen? Du möchtest, dass das Training nicht nur inspirierend, sondern auch lernreich wird? Dann kommen wir um Aufmerksamkeit nicht herum.

    Das Lavafeld

    Die Ablenkungen lauern überall und unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt. Anrufe, E-Mails, Benachrichtigungen von Blinkist, LinkedIn, Instagram, Youtube, noch eine E-Mail, jemand klopft an die Tür. Termin-Benachrichtigung.

    So viele Dinge sägen am Stuhl unserer Aufmerksamkeit, dass wir nicht mehr vom Sägen sprechen können – der Stuhl der Aufmerksamkeit schwimmt praktisch in Lava der Aufmerksamkeitskiller.


    Der Stuhl der Aufmerksamkeit schwimmt in Lava

    Digisseus wandelt über dieses Lavafeld und ein Meistertrainer berücksichtigt das. Das ist die virtuelle Trainingsumgebung.

    Als Trainer konkurrieren wir um die Aufmerksamkeit der Teilnehmer, weil Lernen ohne Aufmerksamkeit nicht möglich ist. Training kann nur dann stattfinden, wenn die Teilnehmer engagiert sind. Wenn sie aktiviert sind. Wenn du ihre Aufmerksamkeit hast.

    Fehlt die Aufmerksamkeit, fehlt auch die Erinnerung. Dafür gibt ein psychologisches Phänomen – die Unaufmerksamkeitsblindheit.  Sieh dir das Video an und staune, wie unaufmerksam wir sein können.

    Inattentional blindness. Etwas ist vor unseren Augen und doch nehmen wir es nicht wahr und können uns nicht daran erinnern. Das Gesehene wurde nicht gespeichert, weil die Aufmerksamkeit woanders war. Unsere Mission im Training ist es, die Aufmerksamkeit von Digisseus zu halten. Es ist keine Mission Impossible – es ist möglich.

    Aufmerksamkeit ist wie Geld

    Aufmerksamkeit bekommt man nicht geschenkt. Es ist wie Geld – du musst es dir verdienen. Die Zeiten des frontalen Beschallungsunterrichtes sind vorbei, in denen der Trainer Geschichten aus seiner glanzvollen, grauen Vorzeit erzählen konnte. Die Teilnehmer müssen nicht mehr dasitzen und es über sich ergehen lassen.  

    Sie sitzen zuhause oder in ihrem Büro tausende Kilometer entfernt und trinken ihren Eistee. Ja – Geschichten und Storytelling fördern das Verstehen und Lernen. Aber – irrelevante Geschichten verbrennen die Geduld der Zuhörer. Mache es für Digisseus relevant und du bekommst seine Aufmerksamkeit.


    Aufmerksamkeit ist wie Geld – Du musst sie dir verdienen

    Relevant, interessant, spielerisch

    Der Versuch, die Aufmerksamkeit von Digisseus zu kontrollieren, ist ein Weg, der kein gutes Ende nimmt. Kontrollversuche wirken hilflos und verzweifelt. Statt sich darüber zu ärgern, dass Digisseus abwesend ist, bereitet der Meistertrainer die Inhalte des Trainings so vor, dass sie relevant, interessant und spielerisch sind.

    Mir kommt eine Idee. Lass uns ein Manifest für virtuelle Trainings entwickeln, ähnlich wie das agile Manifest, um die virtuelle Trainingslandschaft besser zu machen.

    Stand out

    Das menschliche Gedächtnis funktioniert am besten, wenn es
    angeregt und gefordert ist. Langweile und Überforderung sind nicht die Zutaten, die für ein effektives Training sorgen. Lernen kann und sollte Spaß machen.

    Stehe für etwas. Entwickle deine eigene Stimme. Mache es besonders. Ein Training von der Stange bekommt die Aufmerksamkeit von der Stange.

    Digisseus hat nicht die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches. Er ist kein Goldfisch. Er ist ein Mensch, der nach etwas sucht, das ihn interessiert. Er weigert sich einfach, Dingen Aufmerksamkeit zu schenken, die keine Aufmerksamkeit verdienen.

    Die wichtigsten Inhalte

    Zu viel Stoff und zu wenig Zeit. Das ist kein Lebensmotto eines Drogendealers. Das ist der Alltag des Trainers. In den wenigsten Fällen hat das Training ausreichend Zeit, um alle relevanten Themen, Fragen und Übungen durchzugehen.

    Die Zeit des Trainings ist begrenzt. Begrenze auch deine Inhalte, um Digisseus mehr Zeit zum Lernen und Trainieren zu geben. Das Gedächtnis ist keine Festplatte, die neue Inhalte wahllos in einen Ordner kopieren kann. Es braucht Zeit und Aufmerksamkeit.

    Wir erschließen bessere Wege, virtuelle Trainings zu entwickeln,
    indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:

    Interaktion und Engagement mehr als Langweile und Irrelevantes

    Funktionierende Software mehr als Frontalbeschallung in Präsenz

    Zeit für Interaktion mehr als unzählige theoretische Inhalte

    Training auf Augenhöhe mehr als Expertenarroganz

    Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.

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  • Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 2

    Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 2

    Digisseus ist dein Zuhörer. Der Held deiner virtuellen Reise. Er wartet auf dein herausragendes Training. Nicht auf die durchschnittliche Nummer aus der Schublade, sondern auf ein geiles Training.

    Die erste Hürde für den Lernerfolg ist die Technik. Gehe davon aus, dass Digisseus friedlich im Bettchen schläft und nicht von WebEx und Microsoft Teams träumt. Er kennt nicht die Software und hat sich auch nicht auf dein Training vorbereitet.

    Dein Konkurrent – das Nutella Brot

    Dafür hat er dich. Du bist sein Homer, sein Guide, sein Digitalführer. Unterstütze ihn, die Software zu verstehen und auszuprobieren. Sei nicht der Trainer, der über die Unfähigkeit seiner Teilnehmer schimpft. Sei besser als das. Die meisten bereiten PDF-Anleitungen vor. Wieso nicht auch mal eine Audio oder Video-Anleitung?

    Sage beim Beginn des Trainings nicht: „Hier oben finden Sie diese Funktion“. Wo ist hier oben? Welche Funktion? Wer spricht da? In diesem Moment konkurrierst du wahrscheinlich mit dem Nutella Brot, den sich Digisseus gerade schmiert. Du musst ihn an der Hand nehmen. Sage: „Probiere diese Funktion bitte einmal aus“.

    Die Ablenkungen beim virtuellen Training lauern überall

    Lost in den Dimensionen

    Trainiere mit ihnen zu Beginn des Trainings alle wichtigen Funktionen der Software. Plane dafür Zeit ein. Gehe die Funktionen einzeln durch. Vor allem im digitalen Format brauchen sie deine Führung. Digisseus, der sich gerade in den Dimensionen der Software verliert, braucht deine digitale Hand, die seine Hand hält.

    Viele Trainer unterschätzen den Fluch des Wissens (curse of knowledge), eine kognitive Verzerrung, die einem das Gefühl gibt, die anderen hätten den gleichen Wissensstand. Was für dich selbstverständlich ist, wird für deine Zuhörer wahrscheinlich unbekannt sein. Begegne dem Fluch des Wissens mit der Annahme, dass Digisseus keine Vorerfahrungen mitbringt.

    Und mache dieses Kennenlern-Date mit der Software spannend. Denk daran, es ist keine atomare Sicherheitsunterweisung für die Arbeitsschutzkräfte nach §389 Absatz 10 Abschnitt 2 Zeile 6 Buchstabe zwei. Es muss nicht monoton und todernst sein.

    Kenne deine Knöpfe – Gilt für Atomkraftwerke und deine Software

    Lass sie spielen und ausprobieren

    Wecke den Spieltrieb, der uns allen inne ist. Bitte deine Zuhörer in den Chat zu schreiben. Welche Sendung haben sie als Kind am liebsten geschaut? Welche Sportart hassen sie am meisten? Was würden sie tun, wenn sie eine Million bekommen würden?

    Lasse sie mit der Audiofunktion und Webcam spielen und die Ansicht der Software anpassen. Probiere mit deinen Zuhörern eine Test Breakout Session aus, um kurz über ein Teilaspekt des Trainings zu sprechen.

    soll es sein

    Nur einer von zehn wird sich vorher mit dem Programm befassen. Plane dein Training deshalb länger, um sie alle wichtigen Funktionen deiner Software erleben zu lassen und beziehe dabei das Thema des Trainings mit ein. Die Erfahrung lehrt uns, dass es nicht ausreicht zu sagen: „Bitte testen Sie diese und jene Funktion“. Du musst es anleiten.

    Mache das Erforschen der Software spannend und spielerisch – das wird die Aufmerksamkeit von Digisseus wecken und sich für dein Training begeistern. Einige Trainer haben es vergessen, aber Spaß und Lernen gehen Hand in Hand.

    Wecke Aufmerksamkeit. Mache es spannend.

    Sei der Kapitän

    Eine explosive Erfahrung kannst du aber nur dann ermöglichen, wenn du deine Software kennst. Sei nicht der Trainer, der die Technik beschimpft. Ein plötzliches Update. Schwierigkeiten mit dem Audio. Internet bricht zusammen. Alles stürzt ab. Die Welt geht unter. Kann jedem passieren.

    Du musst dich nicht minutenlang entschuldigen, um Verständnis bitten oder die digitalen Götter beschwören. Die Zuhörer interessiert das herzlich wenig. Sie wollen ein geiles Training. Erkläre kurz, was gerade passiert und finde eine Lösung. Noch besser – bereite eine Lösung vor.

    Ein wahrer Meister der virtuellen Trainings hat für (fast) jedes Problem eine Lösung parat. Es ist dein Schiff und du musst wissen, wie du es steuerst. Es ist deine Gitarre – kenne die Akkorde. Die Badehose ist nicht daran schuld, dass du nicht schwimmen kannst. Sei vorbereitet.

    Kenne und beherrsche dein virtuelles Schiff

    Es ist eine Menge zu lernen, um eine Software virtuos beherrschen zu können. Nutze Youtube-Videos, um sich die Grundlagen der Funktionen erklären zu lassen. Sieh dir die Handbücher der Software an. Rufe den Support an. Probiere, teste, wiederhole.

    Frage deine Kinder um Rat. Beherrsche dein Schiff. Sei ein wahrer Kapitän, der sein Gefährt kennt. Und wenn dein virtuelles Schiff untergeht, dann trage die Verantwortung und gehe als letztes von Bord.

    Virtuelle Trainings sind wie Musik

    Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass ein großartiges virtuelles Training wie wunderschöne Musik ist? Als Zuhörer kann man es genießen und sich auf die Erfahrung einlassen.

    Wunderschöne Musik, wie virtuelle Trainings, sind präzise komponiert, intensiv vorbereitet und makellos ausgeführt. Großartiges entsteht nicht plötzlich aus einer Eingebung und ist von Anfang an vollkommen.


    Kenne dein Instrument und mache es wunderschön

    Großartiges erfordert, dass der Meister sein Instrument kennt und weiß, was zu tun ist. Er muss sich nicht über die Funktionen und einzelnen Abschnitte des Trainings Gedanken machen. Stattdessen kann er sich darauf fokussieren, die Zuhörer zu bezaubern.

    Die Wenigsten bringen eine solche Professionalität auf die Waage. Die Wenigsten kennen Ihr Instrument so gut, dass sie es jemanden mit geschlossenen Augen erklären könnten. Sei einer von uns. Ermögliche deinen Teilnehmern ein Training, das sie nicht vergessen.

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  • Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 1

    Meister der Virtuellen Online Trainings – Der Odyssee Teil 1

    Du möchtest digitale Seminare durchführen, die deine Klienten an ihren unbequemen Stuhl fesseln? Als Trainer, Lehrer oder Dozent musst du online präsentieren? Du willst zu einem Meister der virtuellen Online Trainings werden?

    Du versuchst deinen Zuhörern eine virtuelle Erfahrung zu bieten, die sie mitreißt und die Zeit vergessen lässt? Dann ist diese Beitragsserie für dich.

    Du sollst nicht langweilen!

    Virtuelle Online Trainings, Webinare und Workshops können ein richtiges Übel sein. Obwohl sie uns eigentlich informieren, motivieren oder inspirieren sollen, erreichen viele das Gegenteil.

    Sie überfordern mit zu vielen Inhalten, ignorieren unsere Bedürfnisse und oder langweilen uns. Langeweile und Überforderung sind Gift. Du möchtest deine Zuhörer doch nicht vergiften? Mach es spannend!


    Virtuelle Trainings haben ihre Regeln

    Heute ist es nicht mehr akzeptabel, langweilig zu sein. Kein Trainer, der ernst genommen werden möchte, darf sagen: „Aber das war so üblich“. Jetzt nicht mehr. Der Meistertrainer geht mit der Zeit. Es gibt neue Regeln.

    Der Meistertrainer möchte seine digitalen Zuhörer inspirieren, weiterbilden und stärken. Virtuelle Trainings sind keine Präsenztrainings – richtig. Virtuelle Trainings haben ihre eigenen Regeln.

    Es gibt kein Zurück

    Meistertrainer sagen nicht: „Wir warten noch auf Präsenztermine“ oder „Irgendwann kehren wir zur Normalität zurück“.

    Sie sagen: „Lasst uns virtuelle Trainings konzipieren, die den starken Kaffee unserer Klienten überflüssig machen“.

    und „Lasst uns die Zuhörer so bezaubern, dass sie Zugabe rufen, bevor das Training überhaupt vorbei ist“. Meistertrainer streben nach Exzellenz und verzichten auf das Label „Durchschnittlich“.

    Zu viele virtuelle Trainings sind immer noch durchschnittlich. Gewöhnlich. Langweilig. Die meisten sind vergessen bevor sie vorbei sind.


    Ära der virtuellen Trainings

    Zoom, Teams, WebEx, GoToWebinar, Whiteboards, Kollaborationstools, Online-Chats, Apps und Smartphones sind gekommen, um zu bleiben. Einigen ist es noch nicht aufgefallen, aber die Ära der virtuellen Trainings hat schon lange begonnen.

    Präsenztrainings werden nie komplett verschwinden. Doch immer mehr Unternehmen verstehen den Wert von virtuellen Trainings: keine Anreise, flexible Zeiteinteilung, effektive Vermittlung von Inhalten.

    Eine epische Reise

    Trotzdem sind virtuelle Trainings für viele Teilnehmer (noch) etwas Besonderes. Dein virtuelles Training ist für deine Zuhörer eine Odyssee – eine epische Reise durch Raum und Zeit.

    Anders als Odysseus vor 2.600 Jahren bereisen sie unbekannte Welten nicht mehr mit Schiffen. Sie tun es mit Headsets und Computern. Unsere Teilnehmer sind Helden, die sich in virtuelle Welten wagen. Ich nenne den Helden: Digisseus (Digital + Odysseus).

    Du bist ihr Retter

    Digisseus ist dein Zuhörer, dein Teilnehmer – für ihn ist es eine Odyssee und du bist sein Homer. Du bist der Meister der digitalen Kommunikation und der virtuellen Trainings. Du kannst deinem Digisseus eine Erfahrung ermöglichen, die er nicht vergisst.

    Du bist ihr Retter. Ihr freies WLAN in einem trostlosen Café. Ihr Lichtschalter in einer dunklen Tiefgarage. Du bist ihr Held der digitalen Kommunikation, der sie nicht langweilt und ernst nimmt. Auf dich können sie sich verlassen.

    Kenne deine Feinde

    Auf jeder epischen Reise wimmelt es nur so von Feinden. Im Laufe dieser Beitragsserie werden wir über diese Schurken sprechen, die den Trainingserfolg von Digisseus gefährden. In den nächsten vier Wochen erscheint dazu wöchentlich ein neuer Beitrag.

    Du wirst erfahren, was die Meister der virtuellen Trainings ausmacht.  Dich erwarten Praxisbeispiele, die du in deinen Trainings anwenden kannst. Du lernst psychologische Erkenntnisse kennen, die deine virtuelle Präsenz steigern können. Die Odyssee hat begonnen!

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