Einfaches Leben

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Mehr und mehr Menschen fassen sich an den Kopf. Sie versuchen die Geschwindigkeit zu reduzieren, von der Überholspur ihres Daseins auszusteigen. Auf die Bremse zu treten. Etwas langsamer zu fahren in diesem Race ohne Ende.

Manchmal ähnelt das Gewirr der 24 Stunden unseres Tages dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, in dem die Fahrer allen Widerständen trotzen. Dem Wetter, der Müdigkeit, den zerbrechlichen Maschinen.

Jeder von uns fährt dieses 24-Stunden-Rennen und kämpft gegen das Zerbrechen, Müdigkeit und Wetter. Jeden Tag aufs Neue. Nach dem Schlafengehen stehen wir auf und fahren wieder los. Erneut ins Rennen um die „guten“ Plätze dieser Welt.

Aussteiger, Downshifter, Minimalisten – sie alle verbindet der Wunsch, ein einfacheres Leben zu führen, aus dem Race auszusteigen. Die Meisten davon haben den Wunsch, die Wenigsten die Entschlossenheit danach zu handeln.

Scharen der Anhänger häufen sich auf dem digitalen Berg der Minimalisten mit ihren Bekundungen zur Entschleunigung, Achtsamkeit und Gelassenheit.

Die Absicht ist bei vielen da, sie existiert. Der Wunsch ist da. Die gute Absicht. So, wie beim Kampf für die Erhaltung der Umwelt. Wir sind für eine saubere Umwelt und für günstige Flüge nach Mallorca. Das ist kein Vorwurf – das ist eine Feststellung.

Ach, wir, so achtsame Menschen, die auf unserer Yogamatte so friedlich aussehen, sind es nicht mehr, sobald wir aus dem Haus gehen. Sobald uns die Füße ins Bürogebäude oder Lagerhalle tragen.

Die Deadlines, Verantwortung, Erwartungen und der Wunsch nach Karriere, die Hoffnung auf eine Beförderung, unsere Gewissenhaftigkeit – fordern von uns, das zu tun, was Milliarden Menschen vor uns getan haben und was Milliarden weiterhin tun werden – dem Status quo zu folgen. Das zu tun, was von uns erwartet wird.

Nicht alle möchten das. Einige entscheiden sich gegen diese Art des Lebens und einige schreiben darüber:

RETHINKING THE FAST LANE:

SIMPLE LIFE MATERIALISM FAILS TO ENSURE HAPPINESS

“More and more people are both enervated by the frenetic pace and demands and frustrated by their inability to find viable alternatives to life in the fast lane”

Dieser Artikel von John Brant zum Thema Minimalismus erschien vor 27 Jahren – 17.09.1995 – und ist immer noch aktuell.