Kategorie: Blog

BLOG-Beiträge von Anton Samsonov zu Themen rund um Psychologie.

  • Mitarbeitenden Rolle verlassen – Alte Herausforderung der neuen Leader

    Während meiner Wanderung durch Portugal sprach ich mit einem Softwareingenieur aus Italien, der mit seiner Führungsrolle rang. Er fühlte sich ausgelaugt, arbeitete täglich bis zu 12 Stunden und hatte nicht das Gefühl, von seinen Mitarbeitenden Unterstützung zu bekommen.

    Selbst wenn er versuchte, die Mitarbeitenden in die Lösungsfindung einzubeziehen, waren sie für ihn keine Hilfe – sie nahmen die Aufgabe und Herausforderung nicht an.

    Im Gespräch konnten wir herausfinden, dass sie einfach geduldiger waren als er. Aus der Gewohnheit heraus suchte er bereits selbst nach der Lösung – statt das Team mit der Aufgabe zu betrauen und den Auftrag mit einem klaren Ziel und klaren Vorgaben zu erteilen.

    Das Szenario ist so alt wie die Arbeitswelt – ein guter Arbeiter wird endlich Chef und ist Vorgesetzter. Seine Aufgaben ändern sich, sein Gehalt ändert sich – was sich häufig aber nicht verändert, ist sein Verhalten und seine Gewohnheiten. Er bleibt in seiner „alten Rolle“.

    Obwohl er eine andere Aufgabe macht, erkennt die Person in den meisten Fällen nicht sofort, dass er in eine neue Rolle schlüpfen muss.

    Nicht wenigen Leadern geht es so. Aus der Gewohnheit heraus übernehmen sie Aufgaben, die sie bereits kennen und wo sie Erfolgserlebnisse spüren können.

    Bei der Arbeit in eine neue Rolle reinzuwachsen, ist gar nicht so schwer. Schwer ist, eigenständig zu erkennen, dass es notwendig ist.

  • Gelassenes Denken und das Loslassen

    Warum ist für uns das liegen lassen so herausfordernd? Es kommt so vor, dass, wenn wir es am nötigsten haben, es uns am schwierigsten fällt.

    Doch die Idee, Gelassenheit erzwingen zu wollen, ist keine besonders gute und keine besonders originelle.  

    Der Vorsatz, Loslassen zu üben, kann uns daran hindern, loszulassen. Es passiert automatisch, wenn wir uns Zeit nehmen und die Rahmenbedingungen stimmen. Techniken oder Tricks sind eigentlich nicht notwendig.

    Doch je mehr wir uns in hektische und atemlose Gestalten verwandeln, die ohne Pausen und ohne Erholung durch die Welt rennen, fahren, fliegen – desto schwieriger gelingt uns das Loslassen.

    Es hilft – Zeit für sich zu nehmen. Räume zum Reflektieren, Erholen und Inspirieren zu schaffen.


    Aus dem Buch – Peter Lauster – Wege zur Gelassenheit (Link)

  • Wie die ersten Augenblicke den Tag bestimmen

    Das Leben kann schön sein. Selbst wenn es nicht schön ist.

    Dein Fokus bestimmt, wie du dein Leben findest – die Bewertung zählt und nicht das Leben selbst. Du kennst sicher jemanden, der von außen gesehen ein scheinbar „perfektes Leben“ führt, es aber selbst nicht so sieht. Weil die Bewertung zählt.

    Du wachst auf und öffnest die Augen. Worauf richtest du deinen Fokus? Wie bewertest du deine Lebenszeit? Mit wem vergleichst du dich? Worauf richtest du deine Aufmerksamkeit in den ersten Minuten des Tages?

    Die ersten Augenblicke des Tages bestimmen, wie du durch den Tag gehst. Welche Geschichten erzählst du dir nach dem Aufstehen? Dass es dir schlecht geht? Dass du keine Lust auf den Tag hast? Oder, dass du dich auf irgendetwas freust und dein Leben zu schätzen weißt?

    Vielleicht möchtest du kurz innehalten und darüber nachdenken… Mit welchen Gedanken möchtest du dich morgens begrüßen? Was macht dich gelassener? Für welche Details deines Lebens bist du dankbar?  

  • Teamentwicklung – Warum eine Teamwanderung ein Team entwickelt

    Photo by Tobias Mrzyk on Unsplash

    Formt sich ein Team, durchläuft es verschiedene Phasen. Es gibt es Konflikte, Missverständnisse, Freude, Überraschungen und Frustrationen. Die Gefühle der Einzelnen sind unterschiedlich, aber der Prozess der Teambildung ist ähnlich.


    Zeit zusammen zu verbringen, ist die einfachste und effektivste Methode, um ein Team zu formen. Beim Kennenlernen stellt man fest, dass ER doch gar nicht so doof ist und SIE gar nicht so zickig. Die gemeinsame Zeit ist wertvoll, um die einzelnen Teile des Teams zusammenzubringen (Forming Phase) und Konflikte auszutragen (Storming Phase).

    Wie man die Zeit zusammen verbringt, spielt natürlich auch eine Rolle. Es gibt viele Methoden, um den Prozess in Gang zu setzen https://www.sessionlab.com/library

    Teamwanderung ist eine Möglichkeit. Mit einer Karte oder schriftlichen Anweisungen geht das Team nach draußen und die Teammitglieder müssen zusammenarbeiten, um den richtigen Weg zu finden.

    Das Ziel ist eigentlich gar nicht so schwer zu erreichen und die Kommunikation untereinander eigentlich ganz leicht zu bewältigen. Doch der Schein trügt – einfach ist das nicht. Ein noch nicht formiertes Team, das sich in der Forming oder Storming Phase befindet, hat noch keine etablierten Regeln oder auch Normen, auf die es zugreifen kann.

    Das Gehen und Suchen nach dem richtigen Weg wird erschwert durch das Fehlen eines Leaders oder durch mehrere Leader, die sich gegenseitig in die Quere kommen. Teammitglieder sprechen durcheinander und unterbrechen sich.

    Informationen werden nicht zu Ende gehört. Unpassende Kommentare, die humorvoll sein sollen, sind manchmal sarkastisch und beißend. Personen distanzieren sich körperlich von der Gruppe.

    Doch am Ende meistern alle Teams die Herausforderung. Jede Gruppe auf ihre eigene Art und Weise in ihrem eigenen Tempo. Nach einer Zeit kristallisieren sich einige Sprecher heraus, die die Gruppenkommunikation leiten.

    Die Comedy-Experten sorgen für Unterhaltung und gute Laune. Die Pioniere gehen vorweg und sorgen für Tempo an der Spitze des Teams. Man unterstützt die zarteren Glieder der Kette mit Gespräch und Verständnis. Vieles läuft auch gut in neuen Teams, wenn man genau hinsieht.

    Symbolisch spiegeln diese Herausforderungen und Erfolge auch den Alltag des Teams wider. Eine Wanderung durch den Wald deckt Prozesse auf, die im Team herrschen. Welche informellen Leader existieren im Team, die den Ton angeben und andere mitreißen?

    Welche Rolle nimmt dabei die Führungskraft des Teams ein? Wer hält sich zurück und lässt das Ganze geschehen? Welche Kollegen sind miteinander vertraut und welche nicht? Welche Bewertungen finden statt?

    Das lockere Miteinander beim Gehen erleichtert es, Kontakt zu Teammitgliedern zu knüpfen, die vorher unbekannt waren. Netzwerke entstehen, die dafür sorgen können, dass Arbeitsprozesse später im Büro fließender laufen.

    Das gemeinsame Erleben in der Natur schafft ein Gefühl der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Ist es nicht das, wonach wir in unserem täglichen Dasein streben? Nach Zugehörigkeit?


  • Inspiration finden – Der Inspiration Day

    Donnerstag ist ein inspirierender Tag. Für mich.

    Jeden Donnerstag stand ich morgens um 5:30 auf, schaute in den Wetterbericht, zog die Kleidung an, die mich nicht kalt und nass werden ließ, nahm mein Handy und Kopfhörer mit und fuhr mit dem Auto an den Rhein in Düsseldorf. Gegen 6 Uhr morgens war ich da, bereit für den Inspiration Day.

    Inspiriert durch die Hour of Power von Tony Robbins. Ich fuhr ans Wasser, um neue Gedanken zu tanken. Um inspiriert und angefeuert zu werden, durch die Bewegung an der sauberen Luft, an einem erfrischenden Ort, mit einem Audiobuch oder Podcast.

    An diesen Donnerstagen hörte ich nicht irgendetwas, das ich hören sollte oder müsste, sondern worauf ich Lust hatte. Manchmal war es Kitsch und manchmal war es Ernst, aber ich hörte ausschließlich Dinge, die meine Neugier weckten und mich aktivierten.

    Wenn es mir nicht gefiel, schaltete ich es aus. Keine Kompromisse. Bei meiner Bewertung war ich gnadenlos. Es ist wie bei einem Song, wenn es in den ersten 5-10 Sekunden nicht klickt, dann ist der Vibe nicht da.

    In dieser Stunde ging es nur um mich und meine Inspiration. Um das Ende der Woche zu beleben und neue Kraft zu schöpfen. Nach einer Stunde am windigen Rhein fühlte ich mich wie neu, erholt und aufgetankt.

    In dieser Zeit entdeckte ich für mich diverse Autoren, Themen und Gespräche über Motivation, Gesundheit, Lebensführung. Wie man andere überzeugt, wie man besser verhandelt, wie man Menschen motiviert. Ich nenne hier nur ein paar…




    Doch irgendwann verschwand der Inspiration Day. Ganz plötzlich. Wie ein Freund, den man nicht mehr sieht. Der sich nicht mehr meldet. Ich weiß nicht mehr wann und warum.

    Ich erinnere mich gerne an die Donnerstage, die nie gewöhnlich waren. Manchmal schien die Sonne und das Wasser floss ruhig. Manchmal fiel der Regen und der Wind pfiff um die weit heruntergezogene Mütze.

    Doch jedes Mal nahm ich etwas mit, lernte etwas Neues. Jeden Donnerstag war ich bereit – bereit für die Inspiration des neuen Tages. Und dieser Freund, der ganz plötzlich verschwand, ist immer noch da. Ich muss ihn nur noch rufen.

  • Betretene Pfade – Psychologische Heuristiken und Verzerrungen

    Verschiedene Wege führen zum gleichen Ziel. Trotz der vielen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, suchen wir nach einem bewanderten Pfad.

    Uns interessiert der abgetretene Weg, der andeutet, dass andere ihn nutzen. Wahrscheinlich ist er dann auch ungefährlich und könnte zum Ziel führen.

    Das ist eine Heuristik. Die Kunst, mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktikablen Lösungen zu kommen (mehr dazu).

    Wir verlassen uns auf Heuristiken, also mentale Abkürzungen, die uns erlauben, schnell zu handeln, ohne lange über etwas nachdenken zu müssen – wenn alle in die Richtung laufen, laufe ich auch in die Richtung. Heuristiken entlasten unser Leben, entrümpeln unsere Entscheidungen.

    Rolf Dobelli hat eins der bekanntesten Bücher darüber geschrieben, welche Arten der mentalen Abkürzungen wir tagtäglich nutzen, um schneller zu unseren Zielen zu kommen und wie häufig wir uns dabei irren (Link zum Buch).

    DAS WERK zum Thema Heuristiken und psychologischen Verzerrungen gibt es vom Meister selbst, Daniel Kahneman (Link zum Buch). Den Nobelpreis gab es „für das Einführen von Einsichten der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaft, besonders bezüglich Beurteilungen und Entscheidungen bei Unsicherheit“ (Quelle).

    Wir finden die betretenen Pfade, nach denen wir suchen. Doch nicht immer führen sie uns zum Ziel. Das Irren gehört zum Suchen. Persönlichkeiten, Seminare, Videos, Podcasts, Bücher und Artikel zeigen uns einige betretene Pfade – nicht jeder betretene Pfad führt zum Ziel. Es kann sich lohnen, einen neuen Weg zu betreten.

  • Die vielen Seiten von Motivation – Das Big-Picture

    Du stehst morgens auf, erledigst Dinge, eilst irgendwohin. Das alles kannst du nur machen, weil du motiviert bist. Ohne Motivation geht nichts. Lass uns gemeinsam auf die vielen Facetten von Motivation schauen.

    Automatisieren Automatisieren Automatisieren

    Es ist eine gute Idee, Motivation zu automatisieren. Kläre, was du erreichen willst – z.B. Ich will ein guter Verkäufer werden. Plane eine kleine Handlung, die diese Fähigkeit trainiert – z.B. sprich täglich unbekannte Menschen an.

    Plane diese Handlung, dass sie leicht machbar und automatisiert ist, sodass kaum mentalen Ressourcen nötig sind, um sie auszuführen – Macht der Gewohnheit. Wenn du sie jeden Tag mehrere Wochen hintereinander wiederholst, hast du eine Gewohnheit, die keine Willensstärke benötigt – Die 1% Methode.

    Willensstärke ist wie ein Akku, über den Tag wird es verbraucht und wir sollten damit sparsam umgehen – Der Marshmallow Effekt. Jetzt zu einem Kniff der Profis. Man binde die kleine Handlung, die man automatisieren will an eine andere Handlung, die man bereits gewohnheitsmäßig macht.

    Man kettet sie aneinander, um sie nicht zu vergessen – Mach dein Bett. Damit baut man eine Reihenfolge auf, die automatisch abgespult werden kann – so wie das Türschließen, Anschnallen, Bremse drücken, Motor starten, beim Autofahren – Tiny Habits.

    Orte gestalten, die dich motivieren

    Nicht alles kann man automatisieren. Was, wenn man keinen Bock auf Arbeit hat? Warum nicht einmal versuchen, den physischen und digitalen Arbeitsplatz zu einem Ort der Freude zu machen?

    Räume deinen Käfig auf, entsorge die vor Langeweile schimmelnden Ordner, die du nie wieder durchgehen wirst.

    Und bevor du mit dem Abriss deiner Bürowände beginnst, könntest du es erstmal mit Fotos oder Gegenständen versuchen, die du ins Büro bringst, die dich Lächeln lassen – Joy At Work.

    Auch wenn man es erst nicht vermuten würde, priorisieren und motivieren gehen zusammen. Versuchst du alles auf einmal zu schaffen, bekommst du gar nichts geschafft. Fokussiere dich The One Thing.

    Bestimme, was die wichtigsten Aufgaben sind, die deine Aufmerksamkeit verdienen und verteidige sie gegen die (fast) allmächtige Armee der Trivialitäten – Essentialism. Nichts ist demotivierender als das Gefühl, alles zu tun und nichts zu schaffen.

    Gefühle und Stimmungen in die eigene Hand nehmen

    Die ganze Welt dreht sich und mit ihr auch unsere Emotionen.  Manchmal schwingen sie nicht so, wie wir uns das wünschen. Um die Emotionen in Schwingung zu versetzen, also um uns zu motivieren, kann man es mit Affirmationen versuchen – Das Robbins Power Prinzip.

    Ohne es zu merken, sprechen wir mit uns selbst. Viel zu häufig ist dabei der Tenor negativ – „Das hast du schon wieder nicht getan“, „Das wirst du doch nie hinbekommen“. Das sind negative Affirmationen, die automatisch abgespult werden und unsere Stimmung und unseren Selbstwert unnötig angreifen.

    Wir können diesen Self-Talk abwandeln und uns stattdessen sagen: „Ich liebe meine Arbeit“, „Ich bin stark und selbstbewusst und freue mich auf den Tag“. Ganz einfach und ganz effektiv – der Trick liegt in der täglichen Wiederholung. Unseren Emotionen können wir auch nachhelfen, indem wir sie mit Musik oder Hörbüchern anfachen – Musikalischer Einfluss.

    Auch körperliche Übungen steigern das Erregungsniveau des Körpers und können positive Gefühle hervorrufen und die trübe Stimmung aufhellen – Gymnastik, Yoga, Spaziergänge, Jogging, Klimmzüge, Trampolinsprünge, kalte Duschen – Glücklich und Gesund durch Bewegung.

    Motivation ist ohne Emotion nicht möglich. In unserer westlichen Gesellschaft sind wir sehr stolz auf unsere rationale Art und unsere Wissenschaft. Dass auch unsere Gefühlswelt wichtig ist, merken wir leider häufig erst, wenn wir depressiv oder überfordert sind – Emotionale Intelligenz.

    Nur 24 Stunden

    Für alles reichen die begrenzten Stunden unserer Tage nicht aus. Was tue ich und was lasse ich bleiben? 7 Habits of Highly effective People. Vielen Menschen mangelt es nicht an Motivation – jeder von uns ist motiviert. Viele wissen nicht, was sie wollen und haben keine klare Vorstellung ihrer Ziele.

    Was will ich und wonach strebe ich? Nur diese Klarheit über eigene Prioritäten macht dich zum selbstsicheren Kapitän des Schiffes, das Leben heißt. Herr Kapitän, vergiss nicht deine Ziele im Bordbuch schriftlich festzuhalten, um nicht von den stürmischen Winden abgetrieben zu werden – Heilung durch Schreiben.

    Leadership und Motivation

    Vergiss, was deine unfähigen Chefs bisher gemacht haben – genau zu kontrollieren, unnötig zu tyrannisieren und Eigenverantwortung zu beschneiden. Sie wussten es nicht besser.

    Ignoriere das häufig zu hörende Motto, dass Menschen faul sind und mit Anreizen motiviert werden müssen – The Drive. Das stimmt nicht. Auch ohne Anreize sind wir motiviert. Auch die Faulsten unter uns begeistern sich mindestens für eine Sache – Motivation – Was treibt uns an.

    Lerne den Menschen hinter der Arbeitsrolle kennen, komme mit ihm ins Gespräch. Nimm Zeit für ihn. Verstehe, was er braucht, um seine Arbeit gut zu machen und sich selbst zu motivieren. Wissensarbeiter arbeiten anders als Industriearbeiter und benötigen unterschiedliche Art von Leadership – The Effective Executive. Gebe dein Bestes, deine Experten nicht zu demotivieren – Big Five For Life.

    Du kannst sie mit Fragen coachen und beim Wachstum unterstützen – The Coaching Habit. Sprich mit deinen Mitarbeitenden offen über Ziele und Visionen. Teilt miteinander, was das Unternehmen und euer Team braucht, um weiterzukommmen – Start with Why.

    Gib ihnen eine Vision, für die sie Tag und Nacht arbeiten möchten – Elon Musk – Biografie. Sie wollen mitwirken und die Welt verändern – Steve Jobs – Die Biografie. Sie setzen ihre eigene Lebenszeit und auch ihr Leben ein, um zur Erreichung der Vision beizutragen, die ihre Leader zeichnen – Shoot for the Moon.

    Wähle Mitarbeitende mit Bedacht

    Suche deine Mitarbeitenden sorgfältig aus und bilde sie so gut aus, dass sie wissen, was sie tun und lasse sie in Ruhe arbeiten. Mitarbeiter brauchen keine Manager, die sie kontrollieren. Sie brauchen Klarheit darüber, was erreicht werden soll und was sie tun dürfen und was nicht – Let my people go surfing.

    Vor allem im digitalen Raum ist das regelmäßige Kommunizieren wichtig, um einen gemeinsamen Anziehungspunkt und Treffpunkt zu haben, wo sich Mitarbeitende begegnen, um motiviert zu bleiben und effektiv zu arbeiten – Powerteams ohne Grenzen.

    Vor allem erfolgreiche Leader, die noch erfolgreicher werden wollen, vergessen gelegentlich, dass sie auf ehrliches Feedback ihrer Umwelt angewiesen sind, um weiterzukommen und den Flug des Erfolgs aufrechterhalten zu können. Es schadet dabei nicht, nahbar zu sein, um Mitarbeitende zu motivieren, sich mitzuteilen – What got you here wont get you there.

    Dazu gehören auch schwierige Gespräche, die Steine und Fallen aus dem Weg zu räumen, um Motivation aufleben zu lassen – Difficult Conversations.

    Wie Motivation und Veränderung entstehen kann

    Menschen wollen sich verändern und wollen es doch nicht – Helfer nennen es Ambivalenz. Über Jahre bilden sich Gewohnheiten heraus und setzen sich wie Muscheln an Steinen in der Brandung fest, damit der Wellengang des Lebens sie nicht wegspülen kann.

    Motivation zur Veränderung entwickelt sich mit der Zeit. Deshalb fällt es uns so schwer, das Rauchen aufzugeben und zu einem regelmäßigen Sportgänger zu werden. Bevor überhaupt etwas passiert, befinden wir uns in der Phase der Absichtslosigkeit und schreiten mit wachsendem Bewusstsein für das Ziel zur Phase der Absichtsbildung. Erst dann kommen die Phasen der die Vorbereitung und Handlung – Changing for good.

    Am liebsten würden wir sofort zur Tat schreiten und anderen dabei helfen. Doch vor der Aktion sollte das Reflektieren, Überdenken und Bewusstwerden stattfinden, damit Motivation die Möglichkeit hat, zu reifen. In helfenden Berufen versucht man diese Phasen der Veränderung zu begleiten, indem man weniger fordert und stattdessen mehr fragt, um die Motivation der Klienten zu wecken – Motivational Interviewing.

    Vielen ist der Begriff „Wertschätzung“ bekannt, der spätestens seit der Therapie von Rogers salonfähig wurde – Therapeut und Klient. Offene Wertschätzung ohne Bedingungen entwaffnet die Gemüter und öffnet sie wie Blumen, die sich zur Sonne strecken. Das Zuhören erleichtert das Verstehen der Motivation der Person und nicht zuletzt derjenigen, die still und introvertiert sind – Still.

    Universelle Motive

    Drei intrinsische Motive motivieren unser Verhalten – das Bedürfnis sich kompetent, sozial eingebunden und unabhängig zu fühlen – Theorie der Selbstbestimmung. Doch trotz dieser der gemeinsamen Nenner, die allen Menschen eigen sind, sucht jeder seinen eigenen Weg zu sich selbst – Der Weg zu sich selbst.

  • Psychologe werden

    Es ist keine große Kunst, Psychologe zu werden. Man sei gut in der Schule, bekomme gute Noten, falle nicht auf.

    Studium. Psychoparties feiern, viel auswendig lernen, ein paar halbgare wissenschaftliche Arbeiten verfassen, um den Bachelor und Master zu bekommen. Fertig ist der Psychologe.

    Große Kunst ist: jemand zu werden, der anderen helfen kann, sich zu transformieren. Nein! … Ich korrigiere mich. Große Kunst ist: jemand zu werden, der andere dafür begeistert, sich transformieren zu wollen.

    Sich zu einer Person entwickeln, die in dieser Welt für etwas steht. Zu einer Stimme werden, die man gerne hört, die inspiriert und der man vertraut. Es ist bereichernd, nach solchen Stimmen Ausschau zu halten. Die Stimmen, die zu mir rufen:

    Juan Moreno – Großartig und ergreifend zu schreiben

    Austin Kleon – Eigene Arbeit zu teilen

    Brene Brown – Scham überwinden und sich in den Ring stellen

    Seth Godin – Mehr geben als empfangen

    Blake MyCoskie – Strebe nach etwas Bedeutungsvollem


    „It is not the critic who counts; not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could have done them better.

    The credit belongs to the man who is actually in the arena, whose face is marred by dust and sweat and blood;

    who strives valiantly; who errs, who comes short again and again, because there is no effort without error and shortcoming;

    but who does actually strive to do the deeds; who knows great enthusiasms, the great devotions; who spends himself in a worthy cause;

    who at the best knows in the end the triumph of high achievement, and who at the worst, if he fails, at least fails while daring greatly,

    so that his place shall never be with those cold and timid souls who neither know victory nor defeat.“ (Link)

  • Reisende soll man nicht aufhalten

    Warum soll man Reisende eigentlich nicht aufhalten? Warum soll man nicht hinterherrufen: “Warte doch“. Geh nicht! Du könntest verändert wiederkommen.

    Entspannt, erholt und entschleunigt. Vielleicht sogar braungebrannt und etwas knackiger als vorher.

    Dich zieht es in die Stadt, aufs Land oder in den endlosen Sand eines unbekannten Ortes? Um zu erkunden, um zu sehen und gesehen zu werden. Um zu entdecken.

    Und was genau? Etwas Neues? Etwas Glück? Zufriedenheit? Gelassenheit? Ruhe? Entschleunigung? Abenteuer?

    Das Reisen ist ein aktiver Prozess. Wir suchen etwas. Öffnen uns für das Unbekannte, das Neue, Ungewöhnliche und schauen genauer hin.

    Plötzlich sind wir mühelos achtsam und vielleicht auch gelassen – und nicht weil wir auf einem Meditationskissen sitzen, sondern weil wir leben, weil wir sehen und erleben.

    Das Reisen verändert unsere Wahrnehmung, weil wir das eigene Gedankenkarussell verlassen und die psychologischen Grenzen sprengen. Unsere Sichtweisen transformieren sich und damit können wir das Gefühl der Befreiung spüren.

    Mehr zum Thema Reisen und Erleben gibt’s in dem Buch von Juan Moreno – Glück ist kein Ort.

  • The Everyday Hero

    The Everyday Hero

    Bei mir waren die letzten Monate out of control.

    Da baut ein Buch besonders auf. The Everyday Hero von Robin Sharma. Aktuell nur auf Englisch verfügbar (Link).

    Das Buch ist leicht zu lesen. Keinen Hauch von Arroganz. Aber vor allem, es ist inspirierend.

    Es motiviert, selbst wenn ich das Buch in der Hand halte und über seine Herausforderungen lese.

    Seite für Seite lerne ich den Menschen kennen, der dieses Buch geschrieben hat.

    Der alltägliche Held, der sich dafür einsetzt, andere zu stärken.

  • Es gibt immer eine Ausrede

    Keine Zeit zum Erholen. Keine Zeit, um sich gesund zu ernähren. Keine Zeit, um sich ausreichend zu bewegen, damit man in den Pausen nicht vor Rückenschmerzen stöhnen muss.

    Gesundheit, Gelassenheit, Wohlbefinden sollten keine Luxusgüter sein. Doch sie sind zu Luxusgütern geworden, für die so viele von uns keine Zeit haben. Irgendwann wird man Zeit dafür haben, denkt man.

    Aber bis es soweit ist, gibt es immer eine Ausrede. Ich muss arbeiten. Ich muss irgendwas erledigen. Ich muss mich mit irgendeinem Bullshit beschäftigen, den mir das Leben aufgezwungen hat.

    Das Tragische daran – die Wenigsten erkennen das als Ausreden. Die Meisten glauben, dass sie tatsächlich keine Zeit haben. Think again.


    Adam Grant – Think Again

  • Geschlossene Vorhänge

    Privacy. Datenschutz. Unsichtbarkeit. Wir sind gerne unsichtbar, in unseren Höhlen, die wir Wohnungen nennen.

    Jeder in seiner eigenen kleinen Blase, wo das Leben verbracht wird. Verwechseln wir dabei nicht die Wohnung mit dem Leben?

    Werden wir nicht blind für das Leben dort draußen, wenn wir uns zwischen den Wänden unserer Häuser bewegen, die unseren Gang langsamer werden lassen?

    Dämpfen wir nicht die Stärke unserer Stimmen, wenn wir sprechen? Bremsen diese Wände nicht die Macht unserer Kreativität? Schränkt der Beton nicht die vielen Möglichkeiten unserer Welt ein, die nur darauf wartet, uns zu begrüßen, zu umarmen, zu verletzen, zu zerstören, zu nähren?

    Kilometerlange Küsten ziehen uns an, unbewohnt und unerforscht. Das, was wir nicht kennen. Die scheinbar unendliche Weite unserer Welt wird am Strand sichtbar.

    Kein Ende soweit das Auge reicht. Der grenzenlose Horizont entfaltet sich vor unseren Augen und in stillen Sekunden wundern wir uns vielleicht – wie groß ist das Leben?

    Und die Antwort – wenn sie vom Leben kommen würde, würde vielleicht lauten: Unendlich.

  • 4000 weeks

    The average person only lives 4000 weeks. That is nearly 80 years. Doesn’t sound like much, does it? Breathing and walking through our days we rarely think about the limited amount of time that we have.

    And it can feel like wasting when we are too busy hustling. Funny, but doing nothing also feels like a waste of time. Somehow we try to maintain the balance, bouncing back and forth between too much (stressed) and too little (boredom).

    There was a man on a plane that I talked to. He was a product manager, kind of an engineer. We talked about work, as usual with strangers. He confessed that he regrets not spending enough time with his daughters when they were young. They are grown-ups now.

    He worked too much and missed much of the action at his household. The place that he worked to create. Not much changed as far as I can tell from the brief conversation. He sits in an airplane after a 3-day-business-trip and looks tired and overweight, far away from home.

    “Money is so important! You need money for everything.” he told me. Money is important – sure. But there is a twist. The more you have, the more you spend. He nodded and confirmed. He prioritized money and a career over his family. But now, he is telling a stranger high over the clouds that he would have done it differently.

    And as the fat man in the airplane, we must prioritize. Decide what not to do. Choose the life that we want to live. Knowing that our life is probably not going to outlast 4000 weeks.

    Oliver Burkeman –  4000 Weeks

  • Einfaches Leben

    Mehr und mehr Menschen fassen sich an den Kopf. Sie versuchen die Geschwindigkeit zu reduzieren, von der Überholspur ihres Daseins auszusteigen. Auf die Bremse zu treten. Etwas langsamer zu fahren in diesem Race ohne Ende.

    Manchmal ähnelt das Gewirr der 24 Stunden unseres Tages dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans, in dem die Fahrer allen Widerständen trotzen. Dem Wetter, der Müdigkeit, den zerbrechlichen Maschinen.

    Jeder von uns fährt dieses 24-Stunden-Rennen und kämpft gegen das Zerbrechen, Müdigkeit und Wetter. Jeden Tag aufs Neue. Nach dem Schlafengehen stehen wir auf und fahren wieder los. Erneut ins Rennen um die „guten“ Plätze dieser Welt.

    Aussteiger, Downshifter, Minimalisten – sie alle verbindet der Wunsch, ein einfacheres Leben zu führen, aus dem Race auszusteigen. Die Meisten davon haben den Wunsch, die Wenigsten die Entschlossenheit danach zu handeln.

    Scharen der Anhänger häufen sich auf dem digitalen Berg der Minimalisten mit ihren Bekundungen zur Entschleunigung, Achtsamkeit und Gelassenheit.

    Die Absicht ist bei vielen da, sie existiert. Der Wunsch ist da. Die gute Absicht. So, wie beim Kampf für die Erhaltung der Umwelt. Wir sind für eine saubere Umwelt und für günstige Flüge nach Mallorca. Das ist kein Vorwurf – das ist eine Feststellung.

    Ach, wir, so achtsame Menschen, die auf unserer Yogamatte so friedlich aussehen, sind es nicht mehr, sobald wir aus dem Haus gehen. Sobald uns die Füße ins Bürogebäude oder Lagerhalle tragen.

    Die Deadlines, Verantwortung, Erwartungen und der Wunsch nach Karriere, die Hoffnung auf eine Beförderung, unsere Gewissenhaftigkeit – fordern von uns, das zu tun, was Milliarden Menschen vor uns getan haben und was Milliarden weiterhin tun werden – dem Status quo zu folgen. Das zu tun, was von uns erwartet wird.

    Nicht alle möchten das. Einige entscheiden sich gegen diese Art des Lebens und einige schreiben darüber:

    RETHINKING THE FAST LANE:

    SIMPLE LIFE MATERIALISM FAILS TO ENSURE HAPPINESS

    „More and more people are both enervated by the frenetic pace and demands and frustrated by their inability to find viable alternatives to life in the fast lane“

    Dieser Artikel von John Brant zum Thema Minimalismus erschien vor 27 Jahren – 17.09.1995 – und ist immer noch aktuell.

  • Unerreichbares unerreichbar lassen

    „Elefanten versuchen nicht, Giraffen oder Schwalben zu werden.

    Radieschen versuchen nicht Rote Bete zu werden.

    Aber wir versuchen zu sein, was wir nicht sind.

    Wir ersticken in den Idealen, die unerreichbar sind

    oder die nur auf unsere eigenen Kosten erreicht werden können“.

    Wege zur Weisheit