Kategorie: Psychologie

Unterschiedliche Artikel zu psychologischen Themen aus allen Bereichen.

  • Kein Stress = Kein Status

    Wie würdest du deine aktuelle Stressbelastung einschätzen? Wie gestresst bist du und wie gehst du mit deinem angehäuften Stress um?

    Die Verantwortlichen des DKV-Reports 2023 wollten von den Befragten wissen, wie sie ihre aktuelle Stressbelastung einschätzen (siehe dazu den vollständigen Report). Sie wollten z.B. wissen:

    – In meiner Freizeit gelingt es mir, mich von meiner Arbeit zu distanzieren.

    – In meiner Freizeit erledige ich Dinge, bei denen ich
    mich entspanne.

    – In meiner Freizeit unternehme ich etwas, um meinen
    Horizont zu erweitern.

    Laut den Ergebnissen hat etwa jede zweite Person in Deutschland Schwierigkeiten im Umgang mit Stress. Es sieht so aus, als hätten viele Menschen keine effektiven Strategien zur Bewältigung der täglichen Herausforderungen, sei es durch Sport, Bewegung, Entspannungstechniken, soziale Aktivitäten, Lesen oder Musik.

    Vielleicht wird die Bewältigung von Stress von vielen nicht ernst genommen wird. „Überlastung, Erschöpfung, Burnout haben andere, ICH NICHT! Ich bin eine Maschine!“ Einige betrachten „Ich habe Stress“ oder „Ich bin überlastet“ nach wie vor als Statussymbole.

    Doch muss irgendwer wirklich betonen, wie unsinnig diese Vorstellung ist? Es gibt zahlreiche Menschen, die erfolgreich, wichtig und beschäftigt sind, aber dennoch ihre Stressbewältigung ernst nehmen. Schließlich geht es nicht darum, Stress zu vermeiden, sondern bewusst und konstruktiv damit umzugehen.

    Daran habe ich in den letzten Jahren mit meinen Klienten in Gesprächen und Seminaren gearbeitet und darüber ein Buch geschrieben. Unter diesem Link erfährst du mehr über das Buch:


    Erfahre mehr über konstruktiven Umgang mit Stress

  • Arbeit sollte Freude machen

    Nicht jeder würde zustimmen, dass Arbeit Freude macht. Hört man sich in Büros um, dann bereitet sie den meisten wohl eher wenig Freude. Auch einige Befragungen deuten daraufhin, dass die meisten zum Lachen in den Keller gehen. Im Keller scheint auch die Motivation vieler Mitarbeitenden zu sein: https://www.gallup.com/de/gallup-deutschland.aspx

    Sprechen wir über Freude und Gelassenheit, dann ist das immer ein subjektives Erleben. Ob Freude und Gelassenheit gerade zu Besuch sind, kann nur die Person beantworten, die befragt wird. Eine objektive Freude existiert nicht. Die Welt wird in unserem Nervensystem, in unserem Gehirn, erschaffen.

    Erst durch unsere Gedanken entsteht ein Bild der Wirklichkeit. Unsere Gefühle bemalen diese Welt, dieses Bild, mit Farben. Sie machen das Leben bunt. An und für sich, also ohne Gefühle, ist die Welt ein neutraler Ort, das Meer, der Papierstau im Drucker, die Berge, die Kaffeemaschine, die Cafés, die tollen Reiseziele, Smalltalk, genießen oder hassen wir erst dann, wenn Gefühle und Emotionen das Bild begleiten. 

    Das mag vielleicht komisch klingen, denn eine Welt ohne Gefühle ist für uns nicht möglich und wir können sie nicht erleben. Wir kommen mit Gefühlen auf die Welt und einen Abschaltknopf dafür gibt für sie nicht. Unsere Erfahrung ist voller Gefühle, die mit unserem Erleben verwoben sind. Die Anwesenheit von Gefühlen macht unser Leben lebenswert.

    Wie wir unseren Alltag gestalten und wofür wir uns Zeit nehmen – das beeinflusst, wie wir uns fühlen. Täglich mehr Freude und Gelassenheit zu erleben, ist möglich. Erfahre mehr in meinem Buch:  


  • Wie schützen sich Soldatinnen und Soldaten gegen Belastungen im Einsatz?

    Du hast vielleicht schon gehört, dass ich ein Buch darüber geschrieben habe, wie man ungestresst und gelassen bleibt? Warum habe ich es geschrieben? Nicht, weil ich so gelassen bin, sondern weil ich in den letzten 7 Jahren mit unzähligen Menschen daran gearbeitet habe.

    Darunter auch als Militärpsychologe bei der Bundeswehr.

    Im stickigen Raum der Militärkaserne, wo müde Soldaten sich auf Auslandseinsätze vorbereiteten, lag eine drückende Spannung in der Luft. Die Vorbereitung erforderte intensive Drills und ein tiefes Verständnis der fremden Kultur.

    Ich, der Militärpsychologe der Brigade, betrat den Raum. Kurz zuvor fand eine Einweisung zur Landeskunde statt. Vor mir saßen Soldaten, von frischen Gefreiten bis zu hochrangigen Generälen, in Uniformen, viele mit müdem Blick. Die Erschöpfung war greifbar.

    Meine Botschaft musste klar und direkt sein. „Sie sind müde und wenn Sie sich dafür entscheiden, zu schlafen, dann ist das für mich in Ordnung. Nehmen Sie bitte aber vorher einige Punkte mit. Dieser Vortrag kann Ihnen Wege aufzeigen, wie Sie den Stress des Einsatzes konstruktiv bewältigen können.

    Damit reduzieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Sie langfristige psychische Schäden davontragen. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wie Ihre psychologische Schutzweste aussehen kann.“


    Einblicke ins Buch

  • Walk & Talk – Gelassener durch Bewegung

    Weißt du, wie du deine Gelassenheit steigern kannst? Geh raus an die frische Luft und verbringe Zeit im Freien. Und weil die meisten Teilnehmer meiner Seminare zum Thema „Stressbewältigung“ diese Zeit nicht für sich genommen haben, habe ich sie dazu ermutigt.

    Es ist schwer vorstellbar, während der Arbeitszeit „spazieren zu gehen“. Als Trainer habe ich die meisten meiner Seminargruppen nach der Mittagspause hinausgeführt, um das Mittagstief zu überwinden. Ich fragte sie, warum sie glauben, dass wir eine „Walk & Talk“-Runde machen. 

    Das Mittagstief war die am häufigsten genannte Antwort. Weniger offensichtlich ist, dass viele Menschen sich nicht ausreichend bewegen und sich dadurch noch gestresster fühlen. In diesen „Walk & Talk“-Runden haben wir über Gelassenheit und unsere Bewertungen gesprochen.

    Neben der Überwindung des Mittagstiefs und Stressbewältigung trug dies meiner Ansicht nach auch zur Veränderung der Unternehmenskultur bei. Denn irgendwann war die Frage nicht mehr: „Gehen wir raus?“ Sondern nur noch: „Wann machen wir heute eine ‚Walk & Talk‘-Runde?“

    Mehr zum Thema findest du in meinem neuen Buch.

    Möchtest du mehr Freude und Gelassenheit in deinem Leben spüren?




    Blick ins Buch

  • Das letzte Seminar zum Thema Motivation

    Es ist der 21.09.2023 und die Gruppe ist überschaubar. 6 Personen sitzen im Unterrichtsraum 4. Es ist ein Stuhlkreis, die Tische sind an die Seitenwände geschoben, übrige Stühle auch. Es ist mein letztes Seminar zum Thema Motivation bei der AOK Rheinland/Hamburg.

    Damit hat es begonnen, mit dem Seminar „Motivation – Die Suche nach dem Gold“. Es war mein erstes eigenes Seminar, das ich bei der AOK auf die Beine gestellt hatte. Hunderte von Führungskräften haben sich mit mir auf die Suche nach dem Gold begeben, das wir Motivation nennen.

    Als ich im Team der Personalentwicklung angefangen hatte, sind 3 Personen noch nicht in Rente gegangen, 1 Person war noch am Leben, 1 Person hatte noch nicht gekündigt, 1 Person nicht auf eine andere Position gewechselt. Seitdem hat sich in mir und in der Welt vieles verändert.

    Zum einen ist jetzt ChatGPT da, um kreative und kugelsichere Übungen für Seminare zu schmieden. Im Jahr 2013 musste ich mir Übungen ausdenken, inspiriert durch Seminare, die ich belegt, Bücher, die ich dazu durchgesehen oder Übungsblätter, die ich irgendwann irgendwo kopiert hatte. 

    Nicht mehr nötig, mein Befehl lautet: Ich bin Personalentwickler in einem Unternehmen mit 5000 Mitarbeitenden und ich führe ein Seminar zum Thema Motivation für Führungskräfte durch. Erstelle für mich 3 Übungen, die 3 unterschiedliche Themen bearbeiten, die ich meinen Teilnehmenden austeilen kann.

    Seit 2 Jahren führe ich dieses Seminar durch, in dem ich das Thema „Motivation“ mit Modellen, Theorien, Erfahrungswerten und Übungen beleuchte. Mit der Hoffnung, dass sie das Thema nicht mehr loslässt. Mit der Hoffnung, dass sie so stark aufgerüttelt worden sind, dass sie das Thema nicht mehr vergessen können. Mit der Hoffnung, dass sie für sich mindestens einen Impuls mitnehmen, den sie schon morgen umsetzen können.

    Vielleicht überdenken sie die Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, um andere zu motivieren und Freude in die Arbeitswelt zu bringen. Vielleicht entdecken sie Wörter, Phrasen und Verhaltensweisen, mit denen sie andere demotivieren und davon ablassen. Vielleicht fragen sie einen Mitarbeitenden morgen nach Interessen und Wünschen und wie er sich persönlich entwickeln möchte. Vielleicht denken sie aber auch über die eigene Motivation nach und entdecken in ihrem Inneren etwas sehr Helles, das in ihnen brennt und die Macht hat, sie und andere zu inspirieren.

  • Einsamkeit im Weltall

    Ich interessiere mich für das Weltall, für die Forschung und für die Aktivitäten von NASA und ESA und von anderen Weltraumagenturen, die an großen Vorhaben schrauben, während wir zuhause friedlich schlafen.

    Je weiter die technologischen Fortschritte voranschreiten, desto weiter und schneller können wir Dinge erledigen und Orte besuchen, die früher für unmöglich gehalten wurden.

    Da wäre z.B. die Antarktis und der Mars. Auf dem Weg zum Mars gibt es viele technische Herausforderungen, aber auch menschliche. Da wäre unter anderem das Gefühl der Einsamkeit und der Isolation, die die Astronauten erleben und die ihre Leistungsfähigkeit und Motivation mindern kann. In dieser Dokumentation von ARD taucht man teifer in die Welt der Astronauten und der Weltraumagenturen ein.

    https://www.ardmediathek.de/video/allein-im-all-die-einsame-reise-zum-mars/allein-im-all-reise-zum-mars/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5MDAxNjI

  • Was willst du wirklich wirklich tun? – Die Suche nach Glück

    Wenn ich in meinen Gesprächen mit Klienten lang genug hinschaue, dann geht es fast immer um die Frage: „Wie kann ich glücklicher leben?“ Anfangs geht es vielleicht um die Konflikte mit anderen, die einem den Frieden (und das Glück) rauben. Häufig muss die Arbeit als Bösewicht herhalten, die endlosen Aufträge, die Stress auslösen und die Person überfordern. 

    Das sind legitime Herausforderungen. Doch manchmal sind es einfach nur Symptome eines Problems, das viel tiefer reicht als uns bewusst ist. Vor Kurzem fragte ich einen Klienten: „Was ist für dich ein glückliches Leben?“ Es fiel ihm schwer, es zu beantworten. Und das ist gut, denn das heißt, dass die Suche nach der Antwort begonnen hat. Diese Suche braucht Zeit, die wir uns manchmal nicht nehmen. 

    Diese Suche kann mit einer einfachen Frage beginnen. Was will ich wirklich wirklich tun? Was lässt mich vor Freude strahlen und leuchten? Was würde ich auch morgens um 4 Uhr tun? Was könnte ich in meine Woche einbauen, um mehr Lebensfreude und Glück zu spüren? Wenn du dich auch auf die Suche machen willst, empfehle ich dieses Buch:

    Link zum Buch – Glücklicher


  • Ein Tag zum Thema Motivation

    Du wirst es mir nicht glauben, aber die meisten, die zu meinem Training zum Thema Motivation kommen, glauben, dass ich sie motivieren werde. Als Motivationsspeaker. Oder als Vorführer. Und manchmal füge ich mich der impliziten Erwartung und mache das in den ersten 2 Minuten, um die Gruppe in Stimmung zu bringen.

    Wir klatschen in die Hände und lächeln uns an und zelebrieren uns selbst, bevor wir zum eigentlichen Thema kommen: Wie kann ich andere Menschen motivieren? Verantwortung, Anerkennung, Wachstum und Entwicklung, Teil des großen Ganzen zu sein, dazu gehören wollen – es sind vor allem Dinge, die nicht so richtig greifbar sind und eher auf die intrinsische Motivation abzielen.

    Keine Gehaltserhöhung, kein neues Büro, keine Berge müssen versetzt werden. Gib deinen Mitarbeitenden eine Perspektive, die sie bisher noch nicht einnehmen konnten. Zeig ihnen auf, wohin sie gehen und verdeutliche den Sinn dahinter. Sorge dafür, dass Fortschritte gesehen werden und dass sie sich als Teil eines Teams oder einer Sache fühlen. Gib Aufgaben und Verantwortung ab und schaffe Klarheit, wer wofür zuständig ist und welche Freiheiten die Personen bei der Zielerreichung haben.

     

  • Drei Leadership Schwergewichte sprechen über Führung im Podcast von Adam Grant

    Treffen sich Adam Grant, Brené Brown und Simon Sinek in einem Podcast. Jeder von ihnen bringt eine eigene Perspektive zum Thema Führung mit. Simon Sinek ist wohlbekannt für Sinnvermittlung und Mut in der Führung (#GoldenCircle und Buch Start with Why), Brené Brown für Integrität und Verletzlichkeit (Buch Daring Greatly). Adam Grant bringt als Psychologe die Sicht der Wissenschaft in die Diskussion.

    “Teamwork makes the dream work.”

    In dieser Podcastfolge findet ihr spannende Perspektiven und reflektierende Fragen zum Thema Führung:

    Wenn es das Wort Führungskraft nicht geben würde, welches Wort würden wir stattdessen benutzen?

    – Was ist eurer Meinung nach die effektivste Methode, um Führungskräfte zu entwickeln?

    „Help is the sunny side of control“

    Folge dem Link, um den Podcast auf Englisch zu hören:

    Brené Brown and Simon Sinek on the leadership skills we need to build Link

    Die schriftliche Fassung der Podcastfolge findest du hier:

    https://www.ted.com/podcasts/rethinking-with-adam-grant/brene-brown-and-simon-sinek-on-the-leadership-skills-we-need-to-build

  • Fühle die Angst – Und mach es trotzdem

    Fühlst du die Angst, wenn es im Flugzeug wackelt und knistert? Bekommst du weiche Knie vor einem wichtigen Treffen? Schlagen dir Deadlines auf den Magen? Die Angst begleitet uns im Alltag und ist ein lebenslanger Tandempartner, den wir nie loswerden können.

    Die Angst hat hilfreiche Seiten – sie warnt uns vor Gefahren, die uns früher geschadet haben oder die uns in Zukunft schaden könnten.

    Die Angst hat auch Seiten, die überhaupt nicht hilfreich sind. Loswerden können wir sie nicht. Wir können sie zu unserem Partner machen, zu unserem Vertrauten, zu unserem Freund. Wir können es lernen, es ist ein Lernprozess.

    Einige suchen dafür Psychotherapeuten auf, einige arbeiten mit Beratern, einige mit Coaches, einige sprechen mit ihren Freunden. Einige beginnen mit einem Buch:


  • Das Gespräch vor dem Coaching – Das Erstgespräch

    Hast du schon mal ein Coaching gehabt? Möchtest du wissen, wie das erste Gespräch aussehen kann?

    Bevor es zu einem Coaching kommt, nehme ich mir Zeit, um mit der Person zu sprechen. Welche Schwierigkeit hat dich zu mir geführt? Können wir miteinander arbeiten? Wollen wir das? Haben wir ähnliche Vorstellungen wie das Coaching aussehen soll? Welche Erwartungen bringst du mit – was kann ich davon erfüllen und was nicht? Passt der Preis? Passt der Ort des Coachings?

    Das Erstgespräch ist in der Regel virtuell, ein Zoom-Meeting oder ein Telefonat. Im Erstgespräch reden wir darüber, was Coaching überhaupt ist. Was verstehen wir darunter? Wie funktioniert das? Ist es wirksam? Welche Mittel setze ich im Coaching ein und welche Nebenwirkungen können auftreten? Das Ziel des Erstgesprächs ist das Zusammenkommen und Formen einer Arbeitsallianz.

    Was viele vielleicht wissen, ist, dass die Beziehung zwischen Coach und Klient wichtig ist. Sie ist sogar SEHR WICHTIG. Die Arbeitsallianz, die Arbeitsbeziehung, das Miteinander haben einen großen Einfluss darauf, was im Coaching und auch danach passiert – und vor allem, ob überhaupt etwas passiert. Klienten wissen es in der Regel nicht. Ich informiere sie darüber. Eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung ist daher kein nice-to-have, sondern ein must-have.

    Der Ansatz des Helfers kann ein systemischer, kognitiver, personenzentrierter, verhaltensorientierter oder ein ganz anderer sein. Die Herangehensweise der Coaches mag verschieden sein. Worüber wie gesprochen und reflektiert wird, ist von Coach zu Coach anders. Die Wirkungsweise ist ähnlich. Vorausgesetzt der Coach ist ausreichend qualifiziert und weiß, was er tut.

    Eine tolle Übersicht verschiedener Coaching Richtungen und Methoden liefert das Buch: Handbook of Coaching Psychology

  • Ist Coaching wirksam? – Frage den Experten

    Ist Coaching wirksam? Die kurze Antwort: Ja.

    Die ausführliche Antwort bekommt ihr von einem renommierten Psychologieforscher in diesem Video:

  • Coaching und Empowerment – Was willst du gewesen sein?

     Foto von David Glessner Works auf Unsplash

    Jeden Tag veränderst du dich ein wenig. Die Frage ist nicht ob, sondern wie. Wie du dich veränderst, kannst du z.B. mit Coaching beeinflussen. Coaching ist ein Gespräch, um eine zielgerichtete Veränderung zu bewirken (ausführlichere Definition).

    Coaching hat viele Facetten, eine der wichtigsten davon ist das Stellen von Fragen + das Hinhören auf die Antworten. Coach darf sich jeder nennen, der Fragen stellt und wenigstens so tut, als würde er zuhören. Einen unterhaltsamen und kritischen Blick auf Coaching hat z.B. Jan Böhmermann geworfen:

    https://www.youtube.com/watch?v=HdDeklnVGrM&t=1sKritisch ist gut. Kritisch ist richtig. Richtig ist aber auch, dass Coaching eine sehr effektive Möglichkeit ist, um berufliche und persönliche Ziele zu erreichen. Das sage nicht ich, das sagt uns langjährige, systematische Forschung, z.B. die Metaanalyse von Lai, Wang, Tsu & McDowall (2022). Die Forscher haben 20 Studien ausgewertet und konnten zeigen, dass psychologisch-fundiertes Coaching bedeutsam zu Selbstwirksamkeit, Zielerreichung und Arbeitsleistung beigetragen hat. Heißt – Coaching in der Arbeitswelt wirkt und hat positive Effekte (Link zur Studie). Das ist einer der Gründe, warum ich eine Coaching Fortbildung mache und dafür zwei Jahre lang immer wieder nach Berlin reise. Der Referent dieses Wochenendes ist Prof. Dr. Carsten Schermuly – einer der Superstars zum Thema New Work und Empowerment Zum Profil des ForschersZum LinkedIn Profil 

    Das psychologische Empowerment ist ein Modell, das im Coaching angewandt werden kann, um eine Selbstbefähigung und Ermächtigung der Person zu stärken, ihr Wirken bei der Arbeit selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten. Was ist Empowerment genau (Link)?

    Kompetenz, Bedeutsamkeit, Einfluss, Selbstbestimmung sind die Säulen von Empowerment. Erlebt sich eine Person bei der Arbeit als nicht kompetent und nicht gut ausgebildet oder hat das Gefühl, dass die Arbeit gar keinen Sinn hat, kann das Auswirkungen auf die Arbeitsmotivation haben. Hat die Person das Gefühl, dass sie wenig bis gar nichts entscheiden kann und kaum Einfluss am Arbeitsplatz hat, dann drückt das die emotionale Bindung ans Unternehmen und steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die Person den Arbeitsplatz wechselt. Mehr dazu unter diesem Link.

    Ermächtigende Fragen zu stellen, kann mächtige psychologische Such- und Entwicklungsprozesse auslösen:

    Wer willst du gewesen sein?

    Was wünschst du dir?

    Was möchtest du ausprobieren?

    Womit möchtest du schon lange beginnen?

    Wann warst du zuletzt stolz auf das, was du gemacht hast?

    Auf was willst du dich konzentrieren?

    Was könntest du tun, um in den nächsten Wochen häufiger Selbstbestimmung und Kompetenz zu erleben?

    Jeden Tag veränderst du dich ein wenig. Die Frage ist nicht ob, sondern wie. Wie du dich veränderst, bestimmst du mit den Fragen, die du dir täglich stellst und Interaktionen, die du täglich führst. Welche Fragen möchtest du dir öfter stellen und welche Gespräche möchtest du öfter führen?

  • Demotivation ist wie eine unsaubere Toilette

    Das Management wartet darauf, bis ich meinen Vortrag beginne. Im 45-minütigen Impuls geht es um das Thema Motivation und um Demotivation. Motivation ist ein MUST-HAVE, versuche ich zu vermitteln.

    Die meisten Führungskräfte machen sich Gedanken über Motivation. Über ihre eigene und über die ihrer Mitarbeitenden. Viele haben dazu etwas gelesen und gehört, versuchen Motivation „anzukurbeln“ oder sie in anderen zu „wecken“.

    Die wenigsten sorgen sich um Demotivation. Um Dinge bei der Arbeit, die zwar die Motivation nicht erhöhen, aber dafür sorgen, dass die Belegschaft nicht demotiviert ist. Lust auf ein Beispiel?

    Saubere Toiletten im Büro motivieren nicht – das ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn sie aber nicht sauber sind, kann das demotivieren. Chefs, die ihrer Negativität freien Lauf lassen, andere unterbrechen, zu spät kommen, aber von anderen erwarten, dass sie pünktlich sind.

    Das ist selten Thema – in meinem Vortrag mache ich das zum Thema, denn Modelle der Motivation sind bekannt: das Streben nach Sicherheit und Selbstverwirklichung (Bedürfnishierarchie von Maslow) sowie die Hygienefaktoren und Motivatoren (Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg).

    Theorien sind bekannt.

    Theoretisch ist alles fein.

    Was nicht fein ist, sind die zahllosen Seelen, die unglücklich und unzufrieden in ihren Jobs sind (Gallup Bericht 2023). Millionen von Menschen schleppen sich täglich zur Arbeit. Sehen keinen Sinn in ihrer Arbeit (Dokumentation ARTE „Arbeit ohne Sinn“). Zählen die Jahre bis zu ihrer Rente.

    Und wenn sie unzufrieden sind, dann sind die wenigsten von ihnen motiviert. Uuuuuund wenn sie nicht motiviert sind, dann leidet darunter die Qualität ihrer Arbeit, ihrer Dienstleistung, aber auch ihres persönliches Lebens. Das spüren die Kunden, die Kollegen, die Angehörigen und vielleicht auch die Chefs.

    Motivation ist kein NICE-TO-HAVE. Motivation ist ein MUST-HAVE. Jedenfalls dann, wenn du auf dem Markt überleben willst. Motivation ist ein MUST-HAVE, wenn es darum geht, exzellent zu werden, besser zu werden als gestern.

    Bei all den Gesprächen um Motivation müssen wir auch einen Blick auf die Dinge werfen, die demotivieren. Und das sind nicht nur unsaubere Toiletten.

    Mehr über Motivation

    Big Picture zum Thema Motivation

    Buch von Marshall Goldsmith – Link zum Buch

  • Die vielen Seiten von Motivation – Podcast #1

    Foto – Lissabon – LX Factory

    Der Originaltext ist am 12 April 2022 erschienen:

    Die vielen Seiten von Motivation – Das Big-Picture