Schlagwort: Psychologie

  • Gelassenes Denken und das Loslassen

    Warum ist für uns das liegen lassen so herausfordernd? Es kommt so vor, dass, wenn wir es am nötigsten haben, es uns am schwierigsten fällt.

    Doch die Idee, Gelassenheit erzwingen zu wollen, ist keine besonders gute und keine besonders originelle.  

    Der Vorsatz, Loslassen zu üben, kann uns daran hindern, loszulassen. Es passiert automatisch, wenn wir uns Zeit nehmen und die Rahmenbedingungen stimmen. Techniken oder Tricks sind eigentlich nicht notwendig.

    Doch je mehr wir uns in hektische und atemlose Gestalten verwandeln, die ohne Pausen und ohne Erholung durch die Welt rennen, fahren, fliegen – desto schwieriger gelingt uns das Loslassen.

    Es hilft – Zeit für sich zu nehmen. Räume zum Reflektieren, Erholen und Inspirieren zu schaffen.


    Aus dem Buch – Peter Lauster – Wege zur Gelassenheit (Link)

  • Betretene Pfade – Psychologische Heuristiken und Verzerrungen

    Verschiedene Wege führen zum gleichen Ziel. Trotz der vielen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, suchen wir nach einem bewanderten Pfad.

    Uns interessiert der abgetretene Weg, der andeutet, dass andere ihn nutzen. Wahrscheinlich ist er dann auch ungefährlich und könnte zum Ziel führen.

    Das ist eine Heuristik. Die Kunst, mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktikablen Lösungen zu kommen (mehr dazu).

    Wir verlassen uns auf Heuristiken, also mentale Abkürzungen, die uns erlauben, schnell zu handeln, ohne lange über etwas nachdenken zu müssen – wenn alle in die Richtung laufen, laufe ich auch in die Richtung. Heuristiken entlasten unser Leben, entrümpeln unsere Entscheidungen.

    Rolf Dobelli hat eins der bekanntesten Bücher darüber geschrieben, welche Arten der mentalen Abkürzungen wir tagtäglich nutzen, um schneller zu unseren Zielen zu kommen und wie häufig wir uns dabei irren (Link zum Buch).

    DAS WERK zum Thema Heuristiken und psychologischen Verzerrungen gibt es vom Meister selbst, Daniel Kahneman (Link zum Buch). Den Nobelpreis gab es „für das Einführen von Einsichten der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaft, besonders bezüglich Beurteilungen und Entscheidungen bei Unsicherheit“ (Quelle).

    Wir finden die betretenen Pfade, nach denen wir suchen. Doch nicht immer führen sie uns zum Ziel. Das Irren gehört zum Suchen. Persönlichkeiten, Seminare, Videos, Podcasts, Bücher und Artikel zeigen uns einige betretene Pfade – nicht jeder betretene Pfad führt zum Ziel. Es kann sich lohnen, einen neuen Weg zu betreten.

  • Die vielen Seiten von Motivation – Das Big-Picture

    Du stehst morgens auf, erledigst Dinge, eilst irgendwohin. Das alles kannst du nur machen, weil du motiviert bist. Ohne Motivation geht nichts. Lass uns gemeinsam auf die vielen Facetten von Motivation schauen.

    Automatisieren Automatisieren Automatisieren

    Es ist eine gute Idee, Motivation zu automatisieren. Kläre, was du erreichen willst – z.B. Ich will ein guter Verkäufer werden. Plane eine kleine Handlung, die diese Fähigkeit trainiert – z.B. sprich täglich unbekannte Menschen an.

    Plane diese Handlung, dass sie leicht machbar und automatisiert ist, sodass kaum mentalen Ressourcen nötig sind, um sie auszuführen – Macht der Gewohnheit. Wenn du sie jeden Tag mehrere Wochen hintereinander wiederholst, hast du eine Gewohnheit, die keine Willensstärke benötigt – Die 1% Methode.

    Willensstärke ist wie ein Akku, über den Tag wird es verbraucht und wir sollten damit sparsam umgehen – Der Marshmallow Effekt. Jetzt zu einem Kniff der Profis. Man binde die kleine Handlung, die man automatisieren will an eine andere Handlung, die man bereits gewohnheitsmäßig macht.

    Man kettet sie aneinander, um sie nicht zu vergessen – Mach dein Bett. Damit baut man eine Reihenfolge auf, die automatisch abgespult werden kann – so wie das Türschließen, Anschnallen, Bremse drücken, Motor starten, beim Autofahren – Tiny Habits.

    Orte gestalten, die dich motivieren

    Nicht alles kann man automatisieren. Was, wenn man keinen Bock auf Arbeit hat? Warum nicht einmal versuchen, den physischen und digitalen Arbeitsplatz zu einem Ort der Freude zu machen?

    Räume deinen Käfig auf, entsorge die vor Langeweile schimmelnden Ordner, die du nie wieder durchgehen wirst.

    Und bevor du mit dem Abriss deiner Bürowände beginnst, könntest du es erstmal mit Fotos oder Gegenständen versuchen, die du ins Büro bringst, die dich Lächeln lassen – Joy At Work.

    Auch wenn man es erst nicht vermuten würde, priorisieren und motivieren gehen zusammen. Versuchst du alles auf einmal zu schaffen, bekommst du gar nichts geschafft. Fokussiere dich The One Thing.

    Bestimme, was die wichtigsten Aufgaben sind, die deine Aufmerksamkeit verdienen und verteidige sie gegen die (fast) allmächtige Armee der Trivialitäten – Essentialism. Nichts ist demotivierender als das Gefühl, alles zu tun und nichts zu schaffen.

    Gefühle und Stimmungen in die eigene Hand nehmen

    Die ganze Welt dreht sich und mit ihr auch unsere Emotionen.  Manchmal schwingen sie nicht so, wie wir uns das wünschen. Um die Emotionen in Schwingung zu versetzen, also um uns zu motivieren, kann man es mit Affirmationen versuchen – Das Robbins Power Prinzip.

    Ohne es zu merken, sprechen wir mit uns selbst. Viel zu häufig ist dabei der Tenor negativ – „Das hast du schon wieder nicht getan“, „Das wirst du doch nie hinbekommen“. Das sind negative Affirmationen, die automatisch abgespult werden und unsere Stimmung und unseren Selbstwert unnötig angreifen.

    Wir können diesen Self-Talk abwandeln und uns stattdessen sagen: „Ich liebe meine Arbeit“, „Ich bin stark und selbstbewusst und freue mich auf den Tag“. Ganz einfach und ganz effektiv – der Trick liegt in der täglichen Wiederholung. Unseren Emotionen können wir auch nachhelfen, indem wir sie mit Musik oder Hörbüchern anfachen – Musikalischer Einfluss.

    Auch körperliche Übungen steigern das Erregungsniveau des Körpers und können positive Gefühle hervorrufen und die trübe Stimmung aufhellen – Gymnastik, Yoga, Spaziergänge, Jogging, Klimmzüge, Trampolinsprünge, kalte Duschen – Glücklich und Gesund durch Bewegung.

    Motivation ist ohne Emotion nicht möglich. In unserer westlichen Gesellschaft sind wir sehr stolz auf unsere rationale Art und unsere Wissenschaft. Dass auch unsere Gefühlswelt wichtig ist, merken wir leider häufig erst, wenn wir depressiv oder überfordert sind – Emotionale Intelligenz.

    Nur 24 Stunden

    Für alles reichen die begrenzten Stunden unserer Tage nicht aus. Was tue ich und was lasse ich bleiben? 7 Habits of Highly effective People. Vielen Menschen mangelt es nicht an Motivation – jeder von uns ist motiviert. Viele wissen nicht, was sie wollen und haben keine klare Vorstellung ihrer Ziele.

    Was will ich und wonach strebe ich? Nur diese Klarheit über eigene Prioritäten macht dich zum selbstsicheren Kapitän des Schiffes, das Leben heißt. Herr Kapitän, vergiss nicht deine Ziele im Bordbuch schriftlich festzuhalten, um nicht von den stürmischen Winden abgetrieben zu werden – Heilung durch Schreiben.

    Leadership und Motivation

    Vergiss, was deine unfähigen Chefs bisher gemacht haben – genau zu kontrollieren, unnötig zu tyrannisieren und Eigenverantwortung zu beschneiden. Sie wussten es nicht besser.

    Ignoriere das häufig zu hörende Motto, dass Menschen faul sind und mit Anreizen motiviert werden müssen – The Drive. Das stimmt nicht. Auch ohne Anreize sind wir motiviert. Auch die Faulsten unter uns begeistern sich mindestens für eine Sache – Motivation – Was treibt uns an.

    Lerne den Menschen hinter der Arbeitsrolle kennen, komme mit ihm ins Gespräch. Nimm Zeit für ihn. Verstehe, was er braucht, um seine Arbeit gut zu machen und sich selbst zu motivieren. Wissensarbeiter arbeiten anders als Industriearbeiter und benötigen unterschiedliche Art von Leadership – The Effective Executive. Gebe dein Bestes, deine Experten nicht zu demotivieren – Big Five For Life.

    Du kannst sie mit Fragen coachen und beim Wachstum unterstützen – The Coaching Habit. Sprich mit deinen Mitarbeitenden offen über Ziele und Visionen. Teilt miteinander, was das Unternehmen und euer Team braucht, um weiterzukommmen – Start with Why.

    Gib ihnen eine Vision, für die sie Tag und Nacht arbeiten möchten – Elon Musk – Biografie. Sie wollen mitwirken und die Welt verändern – Steve Jobs – Die Biografie. Sie setzen ihre eigene Lebenszeit und auch ihr Leben ein, um zur Erreichung der Vision beizutragen, die ihre Leader zeichnen – Shoot for the Moon.

    Wähle Mitarbeitende mit Bedacht

    Suche deine Mitarbeitenden sorgfältig aus und bilde sie so gut aus, dass sie wissen, was sie tun und lasse sie in Ruhe arbeiten. Mitarbeiter brauchen keine Manager, die sie kontrollieren. Sie brauchen Klarheit darüber, was erreicht werden soll und was sie tun dürfen und was nicht – Let my people go surfing.

    Vor allem im digitalen Raum ist das regelmäßige Kommunizieren wichtig, um einen gemeinsamen Anziehungspunkt und Treffpunkt zu haben, wo sich Mitarbeitende begegnen, um motiviert zu bleiben und effektiv zu arbeiten – Powerteams ohne Grenzen.

    Vor allem erfolgreiche Leader, die noch erfolgreicher werden wollen, vergessen gelegentlich, dass sie auf ehrliches Feedback ihrer Umwelt angewiesen sind, um weiterzukommen und den Flug des Erfolgs aufrechterhalten zu können. Es schadet dabei nicht, nahbar zu sein, um Mitarbeitende zu motivieren, sich mitzuteilen – What got you here wont get you there.

    Dazu gehören auch schwierige Gespräche, die Steine und Fallen aus dem Weg zu räumen, um Motivation aufleben zu lassen – Difficult Conversations.

    Wie Motivation und Veränderung entstehen kann

    Menschen wollen sich verändern und wollen es doch nicht – Helfer nennen es Ambivalenz. Über Jahre bilden sich Gewohnheiten heraus und setzen sich wie Muscheln an Steinen in der Brandung fest, damit der Wellengang des Lebens sie nicht wegspülen kann.

    Motivation zur Veränderung entwickelt sich mit der Zeit. Deshalb fällt es uns so schwer, das Rauchen aufzugeben und zu einem regelmäßigen Sportgänger zu werden. Bevor überhaupt etwas passiert, befinden wir uns in der Phase der Absichtslosigkeit und schreiten mit wachsendem Bewusstsein für das Ziel zur Phase der Absichtsbildung. Erst dann kommen die Phasen der die Vorbereitung und Handlung – Changing for good.

    Am liebsten würden wir sofort zur Tat schreiten und anderen dabei helfen. Doch vor der Aktion sollte das Reflektieren, Überdenken und Bewusstwerden stattfinden, damit Motivation die Möglichkeit hat, zu reifen. In helfenden Berufen versucht man diese Phasen der Veränderung zu begleiten, indem man weniger fordert und stattdessen mehr fragt, um die Motivation der Klienten zu wecken – Motivational Interviewing.

    Vielen ist der Begriff „Wertschätzung“ bekannt, der spätestens seit der Therapie von Rogers salonfähig wurde – Therapeut und Klient. Offene Wertschätzung ohne Bedingungen entwaffnet die Gemüter und öffnet sie wie Blumen, die sich zur Sonne strecken. Das Zuhören erleichtert das Verstehen der Motivation der Person und nicht zuletzt derjenigen, die still und introvertiert sind – Still.

    Universelle Motive

    Drei intrinsische Motive motivieren unser Verhalten – das Bedürfnis sich kompetent, sozial eingebunden und unabhängig zu fühlen – Theorie der Selbstbestimmung. Doch trotz dieser der gemeinsamen Nenner, die allen Menschen eigen sind, sucht jeder seinen eigenen Weg zu sich selbst – Der Weg zu sich selbst.

  • Es gibt immer eine Ausrede

    Keine Zeit zum Erholen. Keine Zeit, um sich gesund zu ernähren. Keine Zeit, um sich ausreichend zu bewegen, damit man in den Pausen nicht vor Rückenschmerzen stöhnen muss.

    Gesundheit, Gelassenheit, Wohlbefinden sollten keine Luxusgüter sein. Doch sie sind zu Luxusgütern geworden, für die so viele von uns keine Zeit haben. Irgendwann wird man Zeit dafür haben, denkt man.

    Aber bis es soweit ist, gibt es immer eine Ausrede. Ich muss arbeiten. Ich muss irgendwas erledigen. Ich muss mich mit irgendeinem Bullshit beschäftigen, den mir das Leben aufgezwungen hat.

    Das Tragische daran – die Wenigsten erkennen das als Ausreden. Die Meisten glauben, dass sie tatsächlich keine Zeit haben. Think again.


    Adam Grant – Think Again

  • Leadership Conversations

    “There is nothing quite so useless,

    as doing with great efficiency,

    something that should not be done at all.”

    The Effective Executive – Peter Drucker

    Peter Drucker teilte diese Idee mit der Welt des Managements schon vor einer Weile. Trotzdem ist die Idee nicht um eine Minute gealtert. Denn jeden Tag aufs Neue müssen Leader entscheiden, was sie zur Seite schieben. Wen sie ignorieren und welche Wege sie nicht gehen.

    Am Ende eines jeden Tages müssen sie mit der Einsicht nach Hause gehen, dass sie nicht alles getan haben, was getan werden musste. Diese Woche hatte ich die Gelegenheit mit heranwachsenden Leadern zu sprechen, die in nicht allzu ferner Zukunft Führungspositionen bekleiden werden.

    Wir sprachen über Führung, über die Eigenschaften „guter“ und „effektiver“ Führungskräfte sowie die vielfältigen Führungsperspektiven, die es in unserer Arbeitswelt gibt.

    Kaum ein Thema ist so umfangreich und tiefgreifend wie das der „Führung“. Ich habe versucht keine einfachen Antworten zu geben. Warum nicht?

    Verlockend ist es, zu glauben, dass Techniken und ausgeklügelte Führungsansätze gute Leader erschaffen. Daran glaube ich nicht.

    Ich glaube, dass der Weg einer Führungskraft dem Weg zu mehr Gelassenheit gleicht – es ist ein Prozess, der nie zu Ende ist. Es lohnt sich, nach Antworten zu suchen und die richtigen Fragen zu stellen.

  • Deine Vorstellung erzählt eine Geschichte – Welcome to New York

    Es ist für uns interessant – das Fremde, das Ungewöhnliche.

    Neulich stand ich vor einem Bügeleisengebäude – (engl. Flatiron Building). Das Wahrzeichen von New York, als Mini-Kopie in Düsseldorf Pempelfort zu sehen (Link).

    Das industriell anmutende Gebäude liegt zentral, hat große Fenster mit mindestens genauso großen Preisen. Warum werden solche Wohnungen für Unmengen von Geld gekauft? Status. Ansehen. Gefühl. Geschichten. Solche Häuser entstehen, weil wir Geschichten lieben, die wir anderen und uns selbst erzählen.

    Dieses Gebäude ist in erster Linie eine Geschichte, die man kennen muss, um den Wert der Immobilie zu begreifen. Es ist das Feeling von New York in Düsseldorf. Diese Geschichte teleportiert uns in Sekundenschnelle in die urbane Wirklichkeit der USA.

    Die Vorstellungskraft ist unsere Superstärke.

    Wir können sie nutzen, ums uns das Hässliche und Destruktive dieser Welt vorzustellen. Wir können sie nutzen, um uns miserabel zu fühlen – wir denken einfach an das Unangenehme, das Unfaire. Das Gift dieser Welt wird aber dadurch nicht weniger giftig.

    Wir können die Vorstellungskraft aber auch dafür nutzen, um das Schöne und Anmutige zu sehen. Jeder Augenblick bietet dafür eine neue Möglichkeit und Gelassenheit beginnt mit deiner Geschichte und Vorstellungskraft.

    „Go placidly amid the noise and the haste, and remember what peace there may be in silence. As far as possible, without surrender, be on good terms with all persons. Speak your truth quietly and clearly; and listen to others“

    Max Ehrmann – Desiderata

  • Was wir wollen

    Wir wollen keinen Druck. Keinen Streit. Keine Hetze. Keinen Stress.

    Und doch gehört es zum Leben dazu. Ja, mehr noch – es macht erst richtig Spaß, wenn in unserem Leben etwas Stressiges, etwas Spannendes passiert. In Watte bepackt, lebt es sich auf Dauer nicht gut, man könnte ersticken.

    Belastungen und Druck von außen sind unausweichlich. Immer ist etwas zu tun, irgendwas zu erledigen, selbst wenn man sich dafür entscheidet im Kloster oder im Wald zu leben. Man braucht Essen, Kleidung, im besten Fall auch ein Dach. Irgendwo muss man schlafen und sich den Elementen entziehen.

    Wir wollen innere Ruhe, weit weg von den Stressoren, die uns hektisch und krank machen. Wir wollen zufrieden sein, mit dem was wir tun und mit dem was wir sind. Wir sehnen uns nach Gelassenheit, nach innerem Frieden.

    Dafür müssen wir die Welt um uns herum nicht ändern. Wir könnten mit uns selbst beginnen. Manchmal reicht es, einige Termine abzusagen, in denen wir nicht vermisst werden. Sich zu weigern, für jeden immer ansprechbar zu sein. Sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

    Manchmal reicht es, unsere Haltung zu ändern. Wie machen wir das? Mithilfe von Trainings, Reisen, Gesprächen, Büchern, Podcasts und Artikeln.

    Extreme Gelassenheit zu kultivieren, bedeutet genau das: unsere Einstellung zu ändern, indem wir uns Situationen aussetzen, die uns aus der eigenen Komfortzone jagen. Dann, und nur dann beginnt die Veränderung.

  • Stress loslassen – Warum es uns an Gelassenheit fehlt

    Stress loslassen – Warum es uns an Gelassenheit fehlt

    Ein Gespräch über Gelassenheit mit einem Klienten. Eine Person, die loslassen möchte – ihre Vergangenheit, ihre belastenden Erfahrungen, möchte es, kann es aber nicht.

    Es ist schwer, gelassener zu leben und zu arbeiten. Aber es ist auch ganz leicht. Wir müssen das Loslassen lernen. Es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann. Übe loszulassen und werde besser darin.

    In dieser Sekunde, während du diesen Text liest, kannst du loslassen. Lass die Spannung in deinem Körper los. Lass für eine Sekunde deine Ziele, Aufgaben und Ideen los. Lass alles los und lies diesen Text, der versucht zu dir zu sprechen.

    Warum gibt es so viele Menschen, die nicht einschlafen können? Sie halten sich an ihrem Tag fest. In Gedanken klammern sie sich an die Dinge, die sie schon getan haben oder die sie noch tun müssen. In der Stille und Dunkelheit ihres Schlafzimmers ist es in ihrem Gehirn laut und hell.

    Was man dafür braucht? Übung. Nicht nur ein Gespräch mit einem Berater oder Freund. Nicht nur das Nachdenken über ein Problem und eine Lösung. Das Üben. Nicht, das „Ich möchte ja üben, aber ich habe keine Zeit.“ Sondern, das „Okay, ich nehme mir Zeit und übe Gelassenheit.“

    Wir sind gewohnt zuzupacken. Zuzugreifen. Festzuhalten. An unserem Eigentum. An unseren Ideen. An unseren Vorstellungen über das Leben. Wir haben es über Jahre trainiert, zu argumentierten, recht zu haben und recht zu bekommen. Die Wenigsten von uns haben das Loslassen gelernt. Etwas einfach loszulassen und die Aufmerksamkeit zu verlagern.

    Loslassen bedeutet nicht weglaufen. Das Loslassen ist keine Flucht – es ist eine Einsicht. Nicht verändern zu wollen, was nicht veränderbar ist. Zu erkennen, was beweglich ist und was nicht. Ist es nicht das, was Gelassenheit ist? Das Unbewegliche unbeweglich zu lassen?

  • Play yourself, man! – Was Marketing, Improvisation und Körpersprache gemeinsam haben

    Play yourself, man! – Was Marketing, Improvisation und Körpersprache gemeinsam haben

    In einer Buchhandlung sah ich das Buch: Play yourself, man – über Jazz in Deutschland. Ich muss das Buch nicht lesen. Dieser Titel ist alles, wonach ich die letzten Jahre gesucht habe.

    Die letzten Jahre waren geprägt von einer Suche. Die Suche nach einer Antwort. Was mache ich? Ich wünschte mir, ich hätte ein Rezept für das Leben. So eine Art Anleitung. Wie lebe ich richtig?

    Ich wünschte, es gäbe jemanden, der mir den Weg zeigt. Ich sprach mit Menschen, las Bücher, wanderte, hörte Podcasts, ging Surfen und recherchierte in der Wissenschaft auf der Suche nach Antworten.

    Die Antworten waren wie Kekse, sie schmeckten mir oder schmeckten mir nicht – die Wirkung dauerte aber nicht lange an.

    Auf der Suche nach einer Antwort

    Its tempting to make a boring product

    Auf meiner Suche stieß ich auf Marketingautoren wie Seth Godin, die auf jeder zweiten Seite ihrer Bücher dazu inspirieren, mutig zu sein. Einzigartige Dinge zu kreieren. Nach der eigenen Stimme zu suchen.

    Relentless pursuit of mass will make you boring, because mass means average, it means the center of the curve, it requires you to offend no one and satisfy everyone.

    This is Marketing – Seth Godin

    Qualität zu suchen, statt Massenware abzuliefern. Seth Godin spricht sich gegen das Leben einer „Drohne“ aus. Gegen ein Leben der Durchschnittlichkeit. Gegen ein Leben nach den Regeln anderer. Suche nach deiner eigenen Antwort. Sei keine Kopie einer Kopie von einer Kopie. Sei mutig.

    „We are seeking our own little pocket of uniqueness“ Seth Godin

    Wie leicht das klingt.

    Es ergibt Sinn. Und ich denke mir: „Ja, genau“. Und dann kommt der Alltag mit seinen Aufgaben – wie eine Rolltreppe sind sie, es gibt nur einen Gang. Den Vorwärtsgang. Man kann nur nach vorne. Rückwärts ist keine Option. Genau wie Zeit, die nur vorwärtsläuft.

    The note is only 20 percent

    Auf der Suche nach dieser einen Antwort fand mich auch der Jazz mit seinen exzentrischen Stars wie Miles Davis, John Coltrane. Auch von ihnen fühlte ich mich angesprochen. Sie sprachen zu mir aus der Vergangenheit:

    „Anybody can play. The note is only 20%. The attitude of the motherfucker who plays it is 80%“ – Miles Davis.

    Mallory1180, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

    Plötzlich, inmitten einer Welt, die zwischen richtig und falsch unterscheidet, gibt es Stimmen, die auf anderen Wellenlängen senden. Deine Stimme zählt. Deine Stimme ist einzigartig. Deine Stimme ist einmalig. Du bist ein Unikat. Selbst wenn keiner applaudiert, ist es Kunst. Selbst wenn keiner zuschaut, zählt deine Stimme.

    Strenge dich nicht an, perfekt zu sein. Strenge dich an, dein Handwerk zu beherrschen. Strebe danach, du selbst zu sein. Deine eigene Stimme zu finden.

    Improvisieren kann jeder

    Ich wollte meine Stimme finden – mithilfe von Jazz. Überraschend für mich war, dass Jazz Musiker, Lehrer und Experten dem Freigeist von Jazz widersprachen und sagten: „Du musst spielen können, um Improvisieren zu können.“

    Aber warum kann ich nicht sofort improvisieren, fragte ich sie. Um Improvisieren zu können, muss man zuerst etwas können, sagten sie.

    Doch wie soll man spielen lernen, wenn man nicht spielt? Wie bekommt man Arbeitserfahrung, wenn man Arbeitserfahrung braucht, um Arbeiten zu können? Wie macht man Geld, wenn man kein Geld hat? Kann nur derjenige Musik machen, der schon Musik gemacht hat?

    Schwachsinn.

    New Orleans inventors of jazz had strange notions about how to teach music. „I’m going to give you one note today. See how many ways you can play that note“

    How to Listen to Jazz – Ted Gioia

    Ich weigerte mich, mir das Improvisieren verbieten zu lassen und fand einen Musiklehrer (Danke, Norman Peplow), der meine naive Einstellung unterstützte, dass jeder Improvisieren kann. Vor allem im Jazz. Er zeigte mir nicht nur, dass es möglich ist, mit sehr wenigen Noten zu improvisieren.

    Er öffnete mir die Augen für das Musizieren. Musik machen bedeutet nicht, wie Adele, Eric Clapton oder Miles Davis zu klingen. Musik machen bedeutet, wie man selbst zu klingen. Und sich dabei zu entdecken. Seine eigene Stimme finden. Improvisieren kann jeder – auf seine eigene Art und Weise.

    Zeig dich

    Auf seine eigene Art und Weise sagt auch unser Körper viel über uns, ohne dass wir es wissen. In meinen Trainings zum Thema Kommunikation geht es auch um Körpersprache. Die Menschen möchten mehr über ihre Körpersprache erfahren, sich entdecken, mehr über Gestik und Mimik lernen. Teilnehmer möchten wissen, was richtig und was falsch ist. Wie ich, suchen sie nach Antworten.

    Wie stelle ich mich richtig hin? Wo sollten meine Arme sein? Wo soll ich hinschauen? Wie setze ich meine Stimme ein? Jeder Körper ist anders. Jede Persönlichkeit ist einzigartig. Jeder auf seine Weise originell. Jeder hat seine eigene Stimme. Seine eigene Art, sich zu bewegen, zu kleiden und zu verhalten. So tanzen wir den Tanz der Kommunikation und suchen nach Antworten auf Fragen.

    Anton beim Kommunikationstraining

    Play yourself, man!

    Dabei sind die Antworten auf Fragen zum Thema Marketing, Improvisieren und Kommunizieren bei genauerem Hinsehen sehr ähnlich. Suche nach deiner Stimme, deinem Platz in der Sonne, deiner Musik und deiner eigenen Körpersprache.

    Sei du selbst.

    Play yourself, man!

  • Vergiss Motivation – Übernimm Verantwortung

    Vergiss Motivation – Übernimm Verantwortung

    Jeder von uns ist motiviert. Auf seine eigene Art und Weise. Um die Familie zu versorgen. Um Lebensträume zu verwirklichen. Um der Gesellschaft zu dienen. Um die Eltern stolz zu machen.

    Um Geld zu verdienen. Um zu gewinnen. Um die Umwelt zu schützen. Jeder hat seinen Grund. Was ist dein Grund, um morgens aus dem Bett zu steigen? Ich höre häufig: “Ich muss das tun.“

    Musst du?

    Musst du wirklich? Kurze Denkpause. Die Sonne geht noch nicht auf, aber der Wecker klingelt. Du bleibst liegen. Was soll schon passieren? Schickt der Chef einen Wagen, um dich aus dem Bett zu wälzen?

    Wohl kaum. Du wirst mit Konsequenzen rechnen müssen – ja. Musst du zur Arbeit gehen? Nein. Du machst es freiwillig. Du machst es für dich und nicht für deinen Chef.

    Alles im Leben tun wir freiwillig. Um unsere Bedürfnisse zu erfüllen, um etwas zu bekommen oder um etwas zu vermeiden. Doch wir haben immer eine Wahl. Wir können uns immer entscheiden. Selten machen wir uns das bewusst, aber jederzeit können wir aussteigen. 

    Alles ist freiwillig

    Es kann befreiend sein, sich vor Augen zu führen, dass man nichts muss und alles kann. Du musst nicht zur Arbeit gehen – du wirst auch ohne Arbeit überleben. Du musst nicht essen – du könntest auch hungern. Du musst nicht freundlich sein – du könntest auch ein Ekelpaket sein. Du musst nicht motiviert sein – du kannst auch demotiviert bleiben.

    Du musst gar nichts. Kurios, aber genau an diesem Punkt beginnt die Motivation größer zu werden. An dem Punkt, an dem du realisierst, dass du alles freiwillig machst und immer eine Wahl hast. Motivation beginnt dort, wo du anfängst, Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für deine Entscheidungen. Dein Leben – deine Verantwortung.

    Ich kann nichts dafür

    So viele Menschen fühlen sich unverantwortlich und deshalb auch unmotiviert. Sie geben Verantwortung ab. Es ist nicht ihre Verantwortung, dass das Leben so ist, wie es ist. Das Leben ist unfair. Ungerecht. Ich kann nichts dafür. Ich bin nicht verantwortlich.

    Ich kann nichts dafür – ich bin eben …

     …Unsportlich

     …Unkreativ

     …Unmathematisch

     …Unbegabt

     …Unattraktiv

    So einfach gibt man das Ruder des eigenen Lebens aus den Händen. „Ich kann nichts dafür – der Wind, der Sturm, die See sind so“. Und so treiben sie mit ihrem Segelboot dahin, in stürmischen Gewässern des Lebens.

    Suche nach dem Motivationsrausch

    Orientierungslos suchen sie nach Rat in den psychologischen Ratgebern in den Weiten des Ozeans, das wir Leben nennen. Hören sich Motivationsvideos an und hängen an den Lippen von Speakern für den kurzen Motivationsrausch.

    Wie oft sind wir uns selbst fremd. Kennen und erkennen uns selbst nicht. Fühlen uns gefangen in selbst geflochtenen Netzen von Zielen und Vorstellungen, die einander behindern.

    Immer weniger sind wir im Kontakt mit uns selbst und wissen, was wir brauchen und was uns motiviert. Es ist Zeit, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Vergiss Motivation – beginne damit, Verantwortung zu übernehmen.

  • Loslassen lernen – Vortrag über Gelassenheit

    Loslassen lernen – Vortrag über Gelassenheit

    Bei einem digitalen Vortrag hatte ich die Gelegenheit, über das Thema zu sprechen, das viele beschäftigt. Gelassenheit.

    Gelassenheit bedeutet loslassen. Innerer Frieden. Akzeptanz. Es ist kein Zustand, in dem es keinen Stress mehr gibt. Gelassenheit ist ein Zustand, trotz des Stresses in unseren Leben. Es ist ein innerer Frieden und beginnt mit einer Entscheidung, die jeder für sich treffen kann.

    Gelassenheit ist wie eine Freundin…

    Sie würde uns häufiger besuchen, wenn wir sie häufiger einladen würden. Es ist nie zu spät, um sich für mehr Gelassenheit zu entscheiden und sie in unser Leben einzuladen. Und es ist nie zu spät, um Freunde einzuladen, die man lange nicht gesehen hat.

    Einsamkeit endet, wenn wir den Mut haben, Menschen einzuladen, Zeit mit uns zu verbringen. Gelassenheit beginnt, wenn wir den Mut haben, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung für mehr Ausgeglichenheit in unserem Alltag.

    Jeden Morgen. Jeden Tag aufs Neue können wir diese Entscheidung treffen und uns sagen: „Heute werde ich mich nicht innerlich hetzen. Heute möchte ich gelassen sein.“

    Akzeptieren und loslassen

    Wir nehmen den Stau an, in dem wir stehen müssen und versuchen es nicht zu ändern, weil wir es nicht ändern können. Wir nehmen die Flugturbulenzen an, die wir nicht beeinflussen können, egal wie fest wir unsere Füße gegen den Boden drücken. Wir gehen gelassen von Termin zu Termin. Wir nehmen es gelassen hin, dass das Leben verrücktspielt.

    Nicht, weil es uns egal ist. Sondern, weil es uns wichtig ist. Wir akzeptieren, dass es Dinge gibt, die außerhalb unserer Kontrolle liegen – und lassen sie los.

  • Teams, die Unmögliches vollbringen – Entwicklung von Hochleistungsteams

    Teams, die Unmögliches vollbringen – Entwicklung von Hochleistungsteams

    Zusammenfassung

    Teams bestehen aus mehreren Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Hochleistungsteams, die das Unmögliche erreichen wollen, müssen in einem Klima des Vertrauens arbeiten, die die Leader schaffen. Der Großteil der Teamentwicklung besteht aus gemeinsamen Aktivitäten, die das Team zusammenschweißen.

    „If you want to go fast, go alone. If you want to go far, you need a team.” John Wooden

    Teams können Unmögliches vollbringen. Aber nur dann, wenn Sie aufeinander eingespielt sind. Sie entstehen nicht einfach so. Um zu einem Hochleistungsteam zu werden, muss sich das Team erst entwickeln. Wir sehen uns an, wie solche Teams entstehen.

    Wie baut man den längsten Tunnel der Welt?

    Die Dunkelheit verschleiert die unfassbare Länge des Tunnels in den Schweizer Alpen. Da, wo die Luft seltsam trocken und kühl ist. Mehr als 57 Kilometer lang. Der längste Eisenbahntunnel der Welt – der Gotthard-Tunnel. Wie kann man so etwas schaffen?

    Mithilfe von mehr als 6.000 Menschen, die daran Tag und Nacht gearbeitet haben. Dabei wurden mehr als 20 Millionen Tonnen Material abgebaut. Unzählige Teams haben daran mehr als 17 Jahre gearbeitet (Link).

    Für das Unmögliche brauchen wir Teams

    Das ist einer der größten Projekte und Erfolge der Menschheit. Einzelne Personen schaffen so etwas nicht, denn für ein solches Projekt werden die unterschiedlichsten Fähigkeiten benötigt. Um die Finanzierung und das Management kümmerten sich die Führungsteams.

    Mit dem Abbau des Materials beschäftigten sich die Architekten und Teams von Handwerkern. Für das Sprengen waren Spezialistenteams zuständig. Für das Unmögliche brauchen wir eben Teams und deshalb finden wir sie auch fast in allen Bereichen unserer Welt wieder.

    Teams sind überall

    Teams finden wir in Büros, wo sie an neuen Produkten und Dienstleistungen arbeiten. Teams arbeiten in Restaurants, die wir besuchen – dort kochen und servieren sie unser Essen.

    Teams operieren uns im Krankenhaus. Entwickeln Medizin. Beschützen unsere Freiheit. Stellen Geräte her, die wir täglich benutzen. Um große und kleine Aufgaben zu lösen, arbeiten wir in Teams.




    Handwerk
    Pharma

    Was ist ein Team?

    Ein Team entsteht, wenn zwei oder mehr Personen an etwas arbeiten. Sie verfolgen ein gemeinsames Ziel – versuchen etwas zu erreichen. Gemeinsame Ziele und Aufgaben machen ein Team aus.

    Es kann ein zeitlich begrenztes, kurzfristiges und/oder ein langfristiges Miteinander sein. Die Ingenieure, die am Plan des Gotthard-Tunnels gearbeitet haben, waren z.B. ein Team, das miteinander langfristig gearbeitet hat.

    Vorteile von Teams

    Der Einsatz von Teams kann eine Reihe von Vorteilen haben:

    • Kosten werden gesenkt – Aufgaben werden schneller erledigt
    • Innovative Lösungen für Probleme geschaffen
    • Probleme werden schnell erkannt und gelöst
    • Die Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit wird gesteigert

    Wie Teams entstehen

    Ein Team entsteht, sobald mehrere Personen versuchen ein Ziel zu erreichen. Das Phasenmodell von Tuckman (1965) beschreibt wie sich die meisten Teams entwickeln. Diese Phasen werden aber nicht von allen Teams durchlaufen – der Prozess unterscheidet sich von Team zu Team.

    Nach der Bestimmung von Teammitgliedern lernen sich alle zunächst kennen und erfahren über ihre Ziele (Forming). Sie beginnen miteinander zu arbeiten. Sie gewöhnen sich aneinander, passen sich an und streiten sich. Über die Zeit verfeinern sie so ihre Zusammenarbeit (Storming).

    Irgendwann kristallisieren sich Normen heraus, die dem Team erleichtern, miteinander zu arbeiten (Norming). Bestimmte Regeln und Umgangsformen geben dem Team Struktur und Orientierung. Mit der Zeit entwickelt sich das Team zu einer Einheit, die Leistung erbringt (Performing).

    Normales Team oder ein Hochleistungsteam?

    Ein Team ist schnell geschaffen – es entsteht mit einem Ziel: Baut den längsten Tunnel der Welt. Dann beginnt die Entwicklung des Teams. Die Entwicklung sollte daran angepasst werden, was das Team können muss.

    Soll ein normales Team entstehen, das normale Aufgaben löst? Oder soll ein Hochleistungsteam entstehen, das Unmögliches vollbringt?

    Der Prozess ist mit der Wahl eines Autos vergleichbar. Brauche ich ein bequemes Auto für den Alltag, um einkaufen zu gehen? Oder muss es eine Hochleistungsmaschine sein, mit der ich Unmögliches vollbringen möchte?

    Hochleistungsteam?

    Normales Team?

    Diese Frage sollte klar beantwortet sein, bevor die Entwicklung des Teams beginnt, denn der Entwicklungsprozess für diese Teams sieht unterschiedlich aus.

    Normale Teams mit einfachen Aufgaben müssen keine langen Entwicklungsprozesse durchlaufen, so wie es bei den Hochleistungsteams zu empfehlen ist.

    In diesem Beitrag geht es in erster Linie um Hochleistungsteams und um dessen Entwicklung. Hier findest du grundlegende Infos zur Entwicklung von normalen Teams und zu Teamerfolg.

    Ein Team ist keine Maschine

    Natürlich ist ein Team keine Maschine, die man zusammensetzen, reparieren oder in Form bringen kann. Ein Team kann man nicht dazu zwingen, sich zu entwickeln.

    Entwicklung benötigt Zeit und geschickte Führung. Ein Leader, der sich den Erfolg des Teams wünscht, muss die Entwicklung des Teams ernst nehmen.

    Teams bestehen aus Personen, die ihre Persönlichkeit, Erfahrungen, Werte, persönlichen Ziele, Erwartungen, Ängste und Hoffnungen mitbringen. Es lässt sich zwar zusammenstellen aber man kann es nicht zu Höchstleistungen zwingen.

    Ein Team ist wie eine Pflanze –

    es braucht Aufmerksamkeit wenn es gedeihen soll. Früchte der Teamarbeit erntet nur der, der für den Wachstum sorgt.

    Darf ich alles sagen?

    Kein Vertrauen – kein Hochleistungsteam. Der Leader muss dafür sorgen, dass jeder das Gefühl hat, alles sagen zu dürfen – wir nennen es psychologische Sicherheit. Wenn im Team Angst herrscht, belächelt oder bestraft zu werden, dann kann ein Team nicht optimal funktionieren.

    Welche gravierenden Folgen das Klima der Angst haben kann (Gegenteil von psychologischer Sicherheit), zeigte sich bei der Firma Boeing. 2018 starben mehr als 300 Menschen bei zwei Abstürzen der Boeing Maschinen (Link).

    Im Unternehmen herrschte eine Kultur der Vertuschung und Angst, Fehler einzugestehen. Von psychologischer Sicherheit kann da keine Rede sein. Der große Leistungsdruck führte zu Fehlern, die zu technischen Defekten in den Flugzeugen beitrug. 

    Ein Hochleistungsteam kann das Unmögliche nur dann erreichen, wenn jeder seine Ideen einbringen und seine Bedenken frei äußern kann. Leader sind dafür verantwortlich, ein Klima des Vertrauens zu schaffen.

    Geheimnisse von Hochleistungsteams

    Zeit, die man zusammen verbringt, ist das Wasser und Licht der Pflanze, die wir Team nennen. Die Entwicklung des Teams beginnt und endet mit gemeinsamen Aktivitäten. Hochleistungsteams haben folgendes gemeinsam:

      • Jeder kennt die Teamziele und Vision – Was wollen wir erreichen?
      • Die Rollen und Verantwortlichkeiten sind geregelt – Wer arbeitet mit wem an was?
      • Kundenorientierung wird von jedem gelebt – Wie gehen wir mit unseren Kunden um?
      • Klare Regeln der Zusammenarbeit sind ausgearbeitet – Wie wollen wir miteinander umgehen?
      • Die Teammitglieder sprechen regelmäßig miteinander – Was will ich dir sagen?
      • Die Aufgaben des Einzelnen sind präzise definiert – Was wird genau von mir erwartet?
      • Diskussionen können unbesorgt geführt werden – Darf ich sagen, was ich denke?
      • Besprechen unterschiedlicher Sichtweisen und Konflikte – Lassen wir mehrere Standpunkte und Sichtweisen zu?
      • Teammitglieder vertrauen einander – Machst du das, was du sagst?
      • Vereinbarungen werden als verbindlich gesehen – Muss das wirklich gemacht werden?
      • Unvorhergesehenes wird flexibel aufgenommen – Wie offen sind wir für Neues?

    Die dem Tod trotzen

    Im Militär hat Teamarbeit Priorität. Nur Teams, die miteinander funktionieren, würden im Ernstfall überleben. Aus einem Haufen von Fremden soll ein Team entstehen, das einheitlich handelt, denkt und einander vertraut.  

    Ab dem ersten Tag werden neue Soldaten dafür ausgebildet, im Team zu arbeiten. Sie verbringen Zeit miteinander, lösen Probleme im Team und fügen sich den Teamzielen.

    Auch im Militär müssen wir zwischen normalen Teams und Hochleistungsteams unterscheiden. Soldaten, die für grundlegende Aufgaben geplant sind, durchlaufen nicht dieselbe Teamentwicklung wie Spezialkräfte.

    Die Spezialkräfte verbringen wesentlich mehr Zeit in Ausbildung, müssen häufiger, intensiver und präziser im Team arbeiten, um für den schlimmsten Ernstfall gewappnet zu sein. Die Methoden zielen darauf ab, Hochleistungsteams zu entwickeln.

    Um Hochleistungsteams zu entwickeln, können Methoden und Erkenntnisse der Spezialkräfte genutzt werden, um Teams zu einer Einheit zu formen, die Unmögliches vollbringt.

    Was können Leader tun?

    Leader werden dafür bezahlt, Menschen zu führen. Nicht alle von ihnen sind der Aufgabe gewachsen, Hochleistungsteams eigenständig zu entwickeln. Das ist keine Schande – jedes Team, das Unmögliches erreichen muss, ist ein Unikat.

    Dafür gibt es keine Vorlage, die aus der Schublade rausgeholt werden könnte. Mithilfe einer durchschnittlichen Schablone entsteht kein überdurchschnittliches Team. Leader, die ein Hochleistungsteam entwickeln möchten, sollten Unterstützung holen und einen Plan für die Entwicklung ihres Teams erstellen.

    Zusammenfassung

    Teams bestehen aus mehreren Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Hochleistungsteams, die das Unmögliche erreichen wollen, müssen in einem Klima des Vertrauens arbeiten, die die Leader schaffen. Der Großteil der Teamentwicklung besteht aus gemeinsamen Aktivitäten, die das Team zusammenschweißen.

    Hochleistungsteams entwickeln

    Brauchst du Unterstützung, um ein Hochleistungsteam zu entwickeln?

    Nimm Kontakt auf

    Quellen

    Hofert, S., Visbal, T. (2021). Teams & Teamentwicklung. München: Vahlen.

    Nerdinger, F. W., Blickle, G., Schaper, N., & Schaper, N. (2008). Arbeits-und Organisationspsychologie (Vol. 429). Heidelberg: Springer.

    https://www.houseofswitzerland.org/de/swissstories/geschichte/das-gotthard-maerchen

    https://rework.withgoogle.com/print/guides/5721312655835136/

    https://www.bbc.com/news/business-54174223

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    Canyoning Selbsterfahrung – Extremsport in den Alpen

    Ein Selbstversuch mit professioneller Anleitung. Ein Action-Club in Österreich. Helme an. Wasserschuhe. Dicke Neoprenanzüge, auf den Hintern dicke Plastikfolien – zum Rutschen. Ein Hüftgurt mit Haken und Karabinern.

    Die Einweisung – No No

    Der Guide versucht gegen die lauten Ströme des Wassers anzureden. Noch ahnen wir nicht, was uns erwartet. Die Einweisung ist kurz. Genau zuhören. Dorthin treten, wo der Guide hintritt. Grüne, nasse Steine sind glatt – no no. Graue, trockene Steine sind besser – yes yes. Falls man weggerissen wird – nicht gegen das Wasser kämpfen, mit dem Strom schwimmen und Kräfte sparen.

    Plötzlich. In diesem Moment kommt die Einsicht. Weggerissen? Ist Canyoning etwa gefährlich? Wird es doch kein Spaziergang an einer idyllischen Steinpromenade sein? Man beginnt zu realisieren, dass es gleich spannend wird.

    Brennende Augen

    Warum macht man sowas? Die Reaktionen der Zuhörer sind verschieden. In einigen Augen fängt es an zu brennen und man kann die Lust erkennen. Andere spüren die Angst, ohne da gewesen zu sein.

    Hand aufs beunruhigte Herz – Angst war im Spiel. Obwohl man mit einem Guide ist. Obwohl an Steinen Sicherungshaken angebracht sind. Obwohl man mitten in Europa ist. Mitten in Österreich.

    Der erste Sprung ist leicht. Voller Kraft ins Wasser. Beine zusammen. Schön weit springen, gel? Man kommt weich auf, spürt das Aufkommen nur schwach in den Beinen, die Schuhe federn gut ab. Man geht runter wie ein Stein. Schnell auftauchen – das Gesicht und die Hände frieren, es ist kalt.

    Ohne zu zögern waten wir durch das Wasser zum Guide. Er scheint die Gegend so gut zu kennen, dass er vergisst, dass wir das erste Mal hier sind. Wenige Sekunden haben wir, um die unglaubliche Natur um uns herum aufzusaugen – fühlt sich wie ein zauberhaftes Frühstück an, das man reinstopfen muss.

    Zu schnell für Angst

    Die Kälte spüren wir nicht mehr. Das Adrenalin heizt uns ein. Wir gehen einfach weiter. Von einem trockenen Stein, yes yes, zu nassen kleinen Steinen unter Wasser, no no, eilen wir vorwärts.

    Schon nach den ersten Minuten haben wir unsere Ängste und Sorgen irgendwo hinter uns gelassen. Die Angst, nicht mitgekommen, bei dem schnellen Tempo des Guides. Der vielleicht auch deshalb so schnell war, um uns nicht die Gelegenheit zu geben, darüber nachzudenken, was gerade passiert.

    Abseilen. Karabiner auf. Etwas Drehen, dann etwas lockern. An die Wand. Schön zurücklehnen und an der Wand runter spazieren. Dem Seil und dem Guide vertrauen.

    Das Wort ist nicht einmal gefallen und doch vertrauen wir unser Leben und unsere Gesundheit einem Menschen an, den wir nicht einmal 30 Minuten lang kennen.

    Einem Mann, der eine große Schramme auf der linken Schulter hat, die so aussieht, als hätte ihm einer den Arm absägen wollen. Der Guide wirkt routiniert und selbstsicher. Das flößt uns Vertrauen ein.

    Ausstieg über Trampelpfade mit Steigung

    Alles in Ordnung. Erleichterung. Man steht auf der Erde mit dem Seil in der Hand, zwar halb unter Wasser aber man steht. Unten angekommen. Karabiner auf. Seil weg. Warten auf andere.

    120 Minuten dauert dieses Abenteuer. Krass. Einfach nur krass. Unglaubliche Natur. Gefahr. Bewegung. Frische Luft. Frisches Wasser in den Schuhen. Mehr Action geht kaum, denke ich mir.

    Dann beginnt der Ausstieg. Warum sagt man Ausstieg? Warum nicht: Wir sind da? Wie lange kanns denn dauern bis man wieder an der Base ist? Minuten vergehen. Wir steigen auf. Halten uns an Baumwurzeln fest, die an den Hängen der Alpen wachsen. Die Wege sind keine richtigen Wege. Gefährliche Trampelpfade mit Steigung wäre die passende Beschreibung.

    Völlig egal. Nach unseren Wasserabenteuern ist es fast wie ein Spaziergang an der Kö – Meter für Meter kämpft man sich durch. Rechts von uns ist ein tiefer Abgrund. Irgendwo dort unten hören und sehen wir Wasser. Fallen sollte man nicht. Könnte gefährlich werden.

    Alle am noch am Leben?

    Und dann ist es vorbei. Wir sind an einer Straße. In voller Montur. Werden von den vorbeifahrenden Autos begafft. Wie Höhlenforscher sehen wir aus, mit unseren Anzügen und Helmen. Im Auto sitzen wir geschafft. Körperlich und mental sehr erschöpft.

    Unglaubliche Erfahrung. Kein Debriefing von unserem Guide. Keine Ansprache und keine Glückwünsche, dass wir es alle überlebt haben. Keiner ist unkontrolliert gestürzt. Ertrunken. Irgendwo stecken geblieben.

    Warum auch. Zu gewohnt ist das Ganze für unseren Guide, dessen Namen ich vor lauter Aufregung nicht bei mir halten konnte.

    Zu schnell ist es vorbei. Ist es auch so schnell vorbei, wenn etwas passieren sollte, frage ich mich und lasse die Frage unbeantwortet.

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    Man sagt, dass das Leben an dem Punkt beginnt, an dem die eigene Komfortzone endet. Doch an genau diesem Punkt finden wir auch unsere Angst.

    Es gibt viele Gründe dafür, Angst zu haben und in der eigenen Komfortzone zu bleiben. Dieses unangenehme Gefühl ist ein Teil unserer genetischen Ausstattung und versucht uns sicher durch das Leben zu bringen. Doch wenn Angst die Überhand gewinnt, kann sie unsere Entwicklung hindern und uns lähmen.

    Das müssen wir uns nicht gefallen lassen. Vor einiger Zeit erschien das Buch „Feel The Fear And Do It Anyway“ von Susan Jeffers und stellte Techniken zum Umgang mit Angst vor. Sieh dir das Buch hier an.

    Kleine Schritte für mehr Lebensqualität

    Wer seine Lebensqualität wiedergewinnen möchte, sollte sich den eigenen Herausforderungen stellen. Wer die lähmende Angst besiegen möchte, sollte seine Komfortzone verlassen. So wie beim Dehnen und Stretchen – ein Stückchen vor und ein Stückchen zurück. So tasten wir uns langsam an die Grenze unserer persönlichen Komfortzone heran, um sie dann zu überwinden.

    Wir merken schnell wo es zieht und zunächst ist es unangenehm. Doch wir können davon ausgehen, dass wir uns durch dieses Dehnen entwickeln.

    In der Arbeitswelt gibt es spezielle Stretch Assignments, wo Arbeitnehmer sich beruflichen Herausforderungen stellen, die ihnen bei der Entwicklung helfen sollen. Sie probieren neue Rollen und Aufgaben aus und überwinden ihre Grenzen. Nicht selten unterstützen Coaches die Personen dabei, ihre Komfortzonen zu verlassen. Doch nur wir selbst können die nötigen Schritte gehen.

    Erweitere deine Komfortzone

    Meistern wir Herausforderungen, dann trägt das zu unserer Entwicklung bei. Erfreulich, denn aus Forschungsarbeiten wissen wir, dass daraus nicht nur persönliches Wachstum resultiert, sondern sich auch psychologische Verbesserungen einstellen.

    Im Rahmen eines schulischen „Challenge Projects“ mussten sich Jugendliche neun Tage durch die Alpen schlagen und wurden von den Forschern stark gefordert. Sie versuchten die jungen Erwachsenen außerhalb ihrer Komfortzone zu bringen, ohne sie in die Panikzone zu treiben (Mutz & Müller, 2016).

    Sie konnten zeigen, dass die neuntägige Wanderung die Komfortzone der Jugendlichen erweitern konnte. Danach waren sie zufriedener mit ihrem Leben, hatten ein gestärktes Glauben an die eigenen Fähigkeiten, zeigten mehr positive Gefühle und waren weniger gestresst. Diese Effekte verblassen mit der Zeit, tragen allerdings trotzdem zu unserer Entwicklung bei.

    Eine Neubewertung ist jederzeit möglich

    Solche Herausforderungen können uns zu bewussten und unbewussten Neubewertungen bewegen. Was vor der Wanderung noch beängstigend war, könnte danach kaum mehr der Rede wert sein. Diese Neubewertung findet natürlich nicht nur nach Alpenüberquerungen statt. Sie ist jederzeit möglich. Mit jedem noch so kleinen Schritt in eine unbekannte Richtung wenn wir unsere Komfortzone überwinden.

    Das Verlassen der eigenen Komfortzone trägt nicht nur zur persönlichen Entwicklung, sondern auch zur positiven Veränderung unserer psychologischen Gesundheit bei.

    Quellen

    Jeffers, S. (2012). Feel the fear and do it anyway. Random House. Mutz, M., & Müller, J. (2016). Mental health benefits of outdoor adventures: Results from two pilot studies. Journal of adolescence, 49, 105-114.

  • Argumentieren und überzeugen – Weniger bringt mehr

    Argumentieren und überzeugen – Weniger bringt mehr

    Die Fähigkeit, andere zu überzeugen, ist im täglichen Leben sehr wertvoll. Bei wichtigen persönlichen Gesprächen, Verhandlungen oder beim Präsentieren ist unsere Überzeugungskraft gefragt.

    Wusstest du, dass die Anzahl der Argumente deine Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft beeinflusst?

    Man könnte denken, dass viele Argumente einen überzeugender machen. Einige Forschungsarbeiten deuten allerdings daraufhin, dass viele Argumente zur Verdünnung der Überzeugungskraft beitragen (Sivanathan & Kakkar, 2017; Tetlock, Lerner & Boettger, 1996).

    Dilution effect – Effekt der Verdünnung wird es genannt und ist eine kognitive Verzerrung, der wir unterliegen, wenn man uns mit „zu vielen Agrumenten“ bewirft. Weniger Argumente können weitaus wirkungsvoller sein.

    Quellen

    Sivanathan, N., & Kakkar, H. (2017). The unintended consequences of argument dilution in direct-to-consumer drug advertisements. Nature human behaviour, 1(11), 797-802.

    Tetlock, P. E., Lerner, J. S., & Boettger, R. (1996). The dilution effect: Judgmental bias, conversational convention, or a bit of both?. European Journal of Social Psychology, 26(6), 915-934.