Schlagwort: Psychologie

  • Nachhaltiges Lernen – Machen und Feedback bekommen

    Nachhaltiges Lernen – Machen und Feedback bekommen

    Für Entwicklung von Mitarbeitern investieren Unternehmen eine Menge Geld. Um neue Märkte zu erschließen, um zu wachsen und herausragende Produkte zu liefern. Das Geld für die Personalentwicklung ist nachhaltig investiert, wenn die Maßnahmen zielführend konzipiert und durchgeführt werden.

    Zu viele Trainings vernachlässigen die fundamentalen Bestandteile der Lernpsychologie und liefern Maßnahmen, die zwar oberflächlich glänzen, aber keine nachhaltigen Lerneffekte hinterlassen. Zu viele Informationen und zu wenig Zeit sind nicht die einzigen Faktoren, die das Lernen erschweren.

    Am besten lernen wir beim Machen. Nicht beim Zuhören. Kürzere Trainingssessions mit wiederholten Übungen. Wenn dazu noch professionelles und systematisches Feedback hinzukommt, ist das Geld nachhaltig investiert.

  • Die Macht, die uns weniger empathisch macht

    Die Macht, die uns weniger empathisch macht

    Die Wichtigen und Mächtigen sind lausige Empathisanten (Galinsky et al., 2006). Sie tun sich schwer damit, die Perspektive der anderen einzunehmen und sind weniger empathisch.

    Warum auch? Wenn sie doch die wertvollen Ressourcen kontrollieren und eher damit beschäftigt sind, die Perspektiven und Richtungen zu bestimmen und zu führen.

    Je mächtiger sie sind, desto schlechter scheint es ihnen zu gelingen, sich in andere hineinzuversetzen, Gesichtszüge zu interpretieren. Sie neigen auch zur Annahme, dass andere ein ähnliches Wissen haben müssen, wie sie selbst (Galinsky et al., 2006).

    Mächtig sind nur die anderen

    Bevor wir uns jetzt selbst ausklammern und sagen: „Na, ich bin damit ja nicht gemeint. Ich bin der empathischste Mensch, den ich kenne“, könnten wir uns vor Augen führen, was Macht eigentlich ist. Man muss nicht ein Volk regieren oder ein Unternehmen leiten, um Macht auszuüben.

    Einfach gesprochen ist Macht die Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen (Keltner et al., 2003). Entscheidend für das Gefühl der Macht ist – das eigene Gefühl. Ich kann mich sehr mächtig fühlen, ohne es tatsächlich zu sein.

    Die Wichtigen und Mächtigen sind also nicht nur da oben, sondern überall. Wenn dich jemand auf der Autobahn mit der Lichthupe einschüchtert, versucht derjenige Macht auszuüben. Auch du hast die Möglichkeit (also die Macht), mit der Lichthupe Terror zu verbreiten. Machst du das auch?

    Jede Handlung zählt

    Täglich üben wir Macht aus und beeinflussen andere Menschen. Mit unseren Handlungen, indem wir andere vor vollendete Tatsachen stellen. Mit unserer Sprache, indem wir eine Bitte oder eine Aufforderung äußern. Auch mit unseren Gesten, E-Mails und Gesichtsausdrücken.

    Das Gefühl der Macht, macht uns weniger empathisch – sagt uns die Wissenschaft. Was machen wir mit dieser Erkenntnis? Vielleicht können wir diese Erkenntnis berücksichtigen, wenn wir das nächste Mal jemanden mit unserem Verhalten oder unseren Worten, E-Mails oder Gesten beeinflussen möchten.

    Quellen

    Galinsky, A. D., Magee, J. C., Inesi, M. E., & Gruenfeld, D. H. (2006). Power and perspectives not taken. Psychological science, 17(12), 1068-1074.

    Keltner, D., Gruenfeld, D. H., & Anderson, C. (2003). Power, approach, and inhibition. Psychological review, 110(2), 265.

  • Mehr davon – Bewegung

    Mehr davon – Bewegung

    Wie viele Kilometer legst du in einem Jahr zurück? Wanderst du gerne? Bewegung, ob nun wandern, laufen oder walken, ist gesund. Das wird wohl kaum überraschen. Wissen wir alle. Wissen und Machen ist aber nicht dasselbe. Die größten Unterschiede liegen nicht im vorhandenen Wissen, sondern in den zurückgelegten Kilometern.

    Bewegungsmangel ist ein Thema in Deutschland und anderen entwickelten Ländern, wo viele Menschen an Bewegungsarmut leiden (WHO, 2015). Wobei das vielleicht nicht ganz glücklich ausgedrückt ist. Die Menschen, die sich sehr wenig bewegen, leiden an ganz anderen Dingen.

    Übergewicht, Diabetes, Muskel- und Gelenkschmerzen, emotionale Verstimmungen. Und die Liste ist noch nicht zu Ende.

    Bewegung ist gesund und macht glücklich. Dass Bewegung guttun kann, weiß jeder. Doch wenn es darum geht, rauszugehen, wird es für viele schwierig. Nicht körperlich schwierig, sondern geistig. Denn der physische Aufwand einer zehnminütigen Bewegungspause ist klein. Doch der Kopf will manchmal nicht so, wie es für einen gut wäre.

    Es kann helfen, sich die eigenen Vorlieben bewusst zu machen, um die eigene Motivation anzuzapfen. Möchte man sich ganz alleine bewegen – dann wäre eine kurze Einheit am frühen Morgen oder am späten Abend denkbar. Will man eher durch die Stadt flanieren, ein wenig gaffen oder eher in der Natur sein? Begleitet oder alleine? Mit Musik und Hörbuch oder ohne Ohrstöpsel?

    Den einen lockt der lauwarme sonnige Tag. Dem anderen ist ein kühler, verschneiter Morgen lieber. Die Vorlieben sind verschieden – wer sie kennt, steigert die eigene Motivation und macht die nächste Bewegungspause wahrscheinlicher.


    [1] https://www.euro.who.int/de/health-topics/noncommunicable-diseases/diabetes/news/news/2015/11/physical-inactivity-and-diabetes

  • Wer bist du, wenn niemand zuschaut?

    Wer bist du, wenn niemand zuschaut?

    Foto von NASA – Unsplash

    MENSCH IM WELTRAUM

    „Die Erdoberfläche befindet sich 400 Kilometer unter mir und huscht mit 28 000 Stundenkilometern an meinem Gesicht vorbei. In meinem Raumanzug fühle ich mich eher wie in einem Miniraumschiff als in einem Kleidungsstück.

    Fast so lange, wie der Mensch in den Weltraum fliegt, ist er entschlossen, aus dem Raumfahrzeug zu klettern. Teilweise, um die Fantasien wahr zu machen, dass ein Mensch allein durch die unermessliche Weite des Kosmos schwebt, wobei ihn allein eine Art Nabelschnur mit dem Mutterschiff verbindet.“ (S. 357, 359; Kelly, 2017).

    Allein durch die Weite des Kosmos zu schweben – tun wir das nicht alle? Schweben wir nicht täglich durch unseren eigenen Kosmos des Lebens? Von Familie, Freunden, Kollegen und Fremden umgeben, aber schlussendlich doch jeder für sich.

    Jeder in seinem eigenen Miniraumschiff aus Werten, Überzeugungen, Einstellungen, Persönlichkeitszügen. Jeder von uns – ein Komponist seines eigenen Handelns und Lebens.


    Photo by Jordan Whitfield on Unsplash

    WENN NIEMAND ZUSCHAUT

    Einige Zeit unseres Lebens verbringen wir in Stille. Nur mit uns selbst. Wenn niemand zuschaut. Wer das Alleinsein zunächst mit etwas Negativem verbindet, ist keineswegs alleine – auch die Forschung legte ihren Schwerpunkt auf Einsamkeit, wie man im Review von Hawkley und Cacioppo (2010) nachlesen kann.

    Nur, um das Thema kurz anzuschneiden – Einsamkeit ist keine objektive persönliche Bewertung der eigenen sozialen Eingebundenheit, sondern eine persönliche Interpretation der Umstände. Im Klartext – was für den einen Einsamkeit bedeutet, ist für den anderen ein ausgelassenes Sozialleben. Es kommt auf deine Bewertung an.

    Das Thema ist von großer Bedeutung, denn einige Studien schätzen, dass zwischen 15 und 30% der Bevölkerung den Zustand der Einsamkeit dauerhaft erleben, also ein chronisches Gefühl von Einsamkeit haben (Heinrich, & Gullone, 2006). Eine beunruhigende Zahl, an deren Reduktion wir mitwirken können, indem wir z.B. Sport machen.

    Sport ist die Universalwaffe des Menschen, denn physische Aktivität sorgt dafür, dass wir körperlich gesund bleiben und trägt zur psychischen Gesundheit (Reduktion der Einsamkeitsgefühle) und zur Schärfung des Verstands bei (Penedo & Dahn, 2005).

    SELBSTVERSTÄNDNIS, REFLEXION, KREATIVITÄT

    Doch das Alleinsein bedeutet nicht Einsamkeit. Der Astronaut Scott Kelly erlebte seinen alleinigen Spaziergang im Weltall als unglaublich. Auch die 175 befragten Astronauten in der Studie von Ihle, Ritsher und Kanas (2006) haben angegeben, dass Sie Ihren Aufenthalt im Weltraum als positiv bewerten.

    Viele Denker und Künstler nutzten die stillen Stunden des Morgens und der Nacht, um kreativ zu sein. Franz Kafka schrieb zwischen 22 und 1 Uhr nachts, um sich in Ruhe zu konzentrieren. Der Komponist Gustav Mahler begab sich zu seinen Zeiten in eine von seinem Haus abgelegene Hütte, um in Ruhe zu denken und zu arbeiten. Seine Frau spielte während dieser Zeit sogar kein Klavier, um ihn nicht beim Denken zu stören (S.41, Currey, 2013).

    Es gibt eine Reihe positiver Effekte, die durch das Alleinsein entstehen, die auch durch Forschungsarbeiten bestätigt werden (Long, Seburn, Averill, & More, 2003). Personen berichten, dass sich ihr Selbstverständnis steigert und sie kreativ sind, wenn sie alleine sind. Auch das Reflektieren über das eigene Leben und Nachdenken über die eigenen Ziele gehören zu den positiven Bestandteilen von Alleinsein.

    WER BIST DU, WENN NIEMAND ZUSCHAUT?

    QUELLEN:

    Currey, M. (Ed.). (2013). Daily rituals: How artists work. Knopf.

    Hawkley, L. C., & Cacioppo, J. T. (2010). Loneliness matters: A theoretical and empirical review of consequences and mechanisms. Annals of behavioral medicine, 40(2), 218-227.

    Heinrich, L. M., & Gullone, E. (2006). The clinical significance of loneliness: A literature review. Clinical psychology review, 26(6), 695-718.

    Ihle, E. C., Ritsher, J. B., & Kanas, N. (2006). Positive psychological outcomes of spaceflight: an empirical study. Aviation, space, and environmental medicine, 77(2), 93-101.

    Long, C. R., Seburn, M., Averill, J. R., & More, T. A. (2003). Solitude experiences: Varieties, settings, and individual differences. Personality and Social Psychology Bulletin, 29(5), 578-583.

    Penedo, F. J., & Dahn, J. R. (2005). Exercise and well-being: a review of mental and physical health benefits associated with physical activity. Current opinion in psychiatry, 18(2), 189-193.

  • Automatische Bewertungen

    Automatische Bewertungen

    Photo by Seb Barsoumian on Unsplash

    „Die heroischste Entscheidung besteht oft darin, die Verantwortung für deine jetzige Situation zu übernehmen und dich in vollem Bewusstsein auf sie einzulassen.“ Dan Millman

    WIR BEWERTEN – ABER WIE?

    Der Dreh- und Angelpunkt der meisten Überlegungen auf dieser Seite geht darauf zurück, dass wir bestimmen können, wie wir auf Ereignisse reagieren, die uns widerfahren. Ganz gleich was mit uns passiert, wir bestimmen darüber, wie wir eine Situation bewerten.

    Welche Rolle übernehmen wir in diesem Bewertungsprozess? Sind wir bloße Beobachter dieser Bewertungen? Lassen wir unsere automatischen Reaktionen und Denkgewohnheiten darüber bestimmen, wie wir auf Situationen reagieren und wie wir uns fühlen? Oder steuern wir aktiv nach, um Bewertungen der Geschehnisse zu revidieren?

    Lass es uns gemeinsam ausprobieren. Lust auf eine kurze Zeitreise in die Vergangenheit? Versetze dich einige Jahre zurück. Denke an einen deiner großen Misserfolge vor einigen Jahren. Wo warst du zu dem Zeitpunkt? Was ist geschehen? Wie hast du dich gefühlt? Und wie fühlst du dich jetzt, wenn du darüber nachdenkst? Wie bist du mit dem Misserfolg umgegangen? Was hast du daraus gelernt? Wie bewertest du die vergangene Situation jetzt? Was hättest du anders gemacht?

    Wahrscheinlich bewertest du den vergangenen Misserfolg etwas anders als früher, oder? Ist es nicht erstaunlich, dass man das Geschehene anders bewertet, wenn man Wochen, Monate oder Jahre hinterher darüber nachdenkt? Die Gefühle der Freude, Wut oder Trauer sind dann plötzlich nicht mehr so stark. Sie sind verblasst und müssen von uns aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorgekramt werden.

    Häufig können wir uns noch daran erinnern, dass wir wütend oder traurig waren, aber die Gefühle sind so weit weg (mehr Infos über Psychologische Distanz). Man kann sie nicht mehr richtig nachspüren. Die Distanz ist groß. Kann uns diese Erkenntnis helfen, die Geschehnisse der Gegenwart zu verarbeiten, um unsere Bewertung zu verändern?

    Ja, das kann sie. Das, was uns als Menschen einzigartig macht, ist unsere Fähigkeit zu lernen und zu reflektieren. Wenige von uns nehmen sich regelmäßig Zeit, um in Ruhe zu reflektieren und die eigenen (automatischen) Bewertungen zurechtzurücken.

    Jetzt wäre dafür doch ein geeigneter Moment, findest du nicht?

     

    HÄTTEST DU GERNE UNTERSTÜTZUNG?

    Falls du nicht weißt, was du tun kannst, um deine Bewertungen „zurechtzurücken“, schreibe mir eine E-Mail:

    a.samsonov@thepsychologist.de

  • Selbsterkenntnis – Lerne dich kennen

    Selbsterkenntnis – Lerne dich kennen

    Joel Staveley

    SÄULEN DER GLÜCKSELIGKEIT UND ZUFRIEDENHEIT – FOLGE 9

    Dinge, die wir kennen, langweilen uns. Deshalb suchen wir. Im Internet. In Zeitschriften. In Büchern. In Gesprächen. In unserer Arbeit. Aber wonach suchen wir? Das ist eine Frage, die kein Experte für uns beantworten kann. Die Suche nach der Antwort ist die Hauptaufgabe unserer Existenz.

    LÜCKENTEXT DES LEBENS

    Das Leben ist wie ein Lückentext – man kann sich nie sicher sein, was in die Lücken soll, denn so viel ist möglich. Einige schreiben vom Nachbar ab und leben in fremden Welten mit fremden Wünschen. Einige trauen sich in eigenen Welten zu leben und nach ihren eigenen Antworten zu suchen. Wie würdest du die Lücken füllen?

    Ich bin auf der Suche nach                                und glaube,  dass ich dadurch                               erreiche, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich vielleicht lieber nach                                  suchen will.


    Foto von Anthony Martino auf Unsplash

    KENNST DU DICH SELBST?

    Hast du den Text ausgefüllt? Oder einfach drüber weg gelesen? Hast du diesen Widerstand gefühlt und gedacht: „Ne, das mach ich jetzt nich“. In solchen Momenten sträubt sich etwas in uns. Dieser Widerstand ist an und für sich gesund und sorgt dafür, dass wir auf unserem Kurs bleiben. Nicht ständig etwas Neues ausprobieren und die komfortablen Pfade verlassen.

    Schlussendlich ist es deine persönliche Entscheidung, ob du deinen aktuellen Kurs beibehalten oder ändern möchtest. Willst du die Antworten in deinem Lückentext verändern oder bist du damit zufrieden?

    All diese Fragen und Gedanken zielen auf Selbsterkenntnis ab. Dieser Beitrag versucht dich anzuregen, mehr über dich selbst erfahren zu wollen. Wie gut kennst du dich selbst? Weißt du, was dir gut tut? Weißt du, was dir Schmerzen bereitet? Wir sprechen über Selbsterkenntnis.

    KONTROLLE UND SELBSTERKENNTNIS

    Wir sind in einer Welt, die zugleich unglaublich schön und unfassbar hässlich ist. Eine Welt, die keine Garantien bietet und zu jeder Zeit unser Glück und unser Leben beenden kann, ohne, dass wir dagegen etwas tun könnten. Vieles in diesem Leben können wir nicht kontrollieren.

    Was wir allerdings zum größten Teil kontrollieren können, sind wir selbst. Das, worüber wir uns täglich Gedanken machen. Das, worüber wir uns Sorgen machen. Das, worüber wir uns täglich aufregen. Das, was wir täglich tun. All das liegt in unserer Macht.

    Selbsterkenntnis ist das Fundament unseres Glücks und unserer Zufriedenheit. Wenn du dich selbst und deine Bedürfnisse nicht kennst, wie kannst du oder jemand anders, dich dann glücklich machen?


    Photo by Guilherme Stecanella on Unsplash

    IM ZENTRUM

    Ein Zitat von Jon Kabat-Zinn spiegelt wider, worüber wir hier sprechen: „Wherever you go, there you are.“ Wohin du auch gehst – da bist du. Du bist das Zentrum deines eigenen Universums. Du bist das Zentrum deines Glückes und deiner Probleme. Dein Glück und dein Unglück beginnen mit dir und hören mit dir auf.

    Lerne dich selbst besser kennen. Bemühe dich um eine tiefere Selbsterkenntnis. Kenne deine Schwächen. Setze auf deine Stärken. Wir können nicht kontrollieren was uns widerfährt, aber wir können immer entscheiden, wie wir damit umgehen.

    QUELLEN:

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.

     

    ERFAHRE MEHR ÜBER DICH SELBST

    Nutze den verlinkten Fragebogen, um dich besser kennenzulernen

    Link zum Fragebogen

  • Achtsamkeit im Alltag – Momente, die an uns vorbeiziehen

    Achtsamkeit im Alltag – Momente, die an uns vorbeiziehen

    Ben White

    Die Momente unseres Lebens ziehen unwiederbringlich an uns vorbei. Manchmal sind diese Momente schön. Manchmal sind sie hässlich. Doch eines haben sie gemeinsam, sie ziehen alle vorüber.

    „Immer wieder verfallen wir in die Gewohnheit, irgendwohin zu eilen. Mehr oder weniger unterliegen wir alle dem Glauben, dass wir erst etwas erreichen müssen, um glücklich zu sein. Und so eilen wir dem Leben davon.“

    Vergessen wir manchmal in der Eile unserer Tage zu atmen, zu leben und einfach da zu sein? Denn was ist schlussendlich das, was uns bleibt, wenn alles andere verschwindet? Es sind die einzelnen Momente, die an uns vorbeiziehen.

    QUELLEN

    Kabat-Zinn, J. (2013). Im Alltag Ruhe finden: Meditationen für ein gelassenes Leben. Knaur Taschenbuchverlag.

    Kabat-Zinn, J. (2018). The healing power of mindfulness: A new way of being. Hachette UK.

  • Barnum Effekt – Die Macht des Aberglaubens

    Barnum Effekt – Die Macht des Aberglaubens

    Warum glauben wir an ungewöhnliche Dinge? Geister, Verschwörungstheorien, Schicksalsdeutungen von Wahrsagern, Astrologie? Wir treffen sie nicht im Alltag an und vielleicht glauben wir auch deshalb an sie, weil sie nicht Teil unserer täglichen Wirklichkeit sind.

    SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND

    … wer ist die Schönste im ganzen Land?

    Einen besonderen Reiz übt die Astrologie aus. Dabei beschäftigt man sich hauptsächlich mit der eigenen Person. Die Konstellationen der Sterne und andere pseudowissenschaftliche Interpretationen des Sternenhimmels werden dann eher am Rande erwähnt, als Beilage zum Hauptgericht.

    Neugierig und erwartungsvoll lässt man sich die verträglichen Seiten eigener Persönlichkeit zurückspiegeln und kann für eine kurze Zeit seine Stärken bewundern. Gerne schluckt man das leckere und schmeichelnde Hauptgericht herunter, hungrig nach Wertschätzung und Anerkennung.

    Bei der Vorhersage der Zukunft ist die Astrologie auch nicht sonderlich bescheiden und gibt uns das Gefühl von Kontrolle. In einer Welt, wo Vieles unkontrollierbar und unvorhersehbar ist, ist das großartig.

    Ein wundervolles Gefühl durchströmt einen, während man liest oder hört, dass man stark, stolz, agil, stabil, sensibel, anpassungsfähig ist und dass der März ein produktiver und erfolgreicher Monat sein wird. Bis jetzt ist mir noch kein erfolgreicher Astrologe bekannt, der seinen Zuhörern verkündet, dass sie geizig und egoistisch sind und dass sie nur noch ein paar Jahren zu leben haben.

    WERTSCHÄTZUNG – KUNSTVOLL AUFBEREITET

    Es können wertvolle Momente im Alltag sein, in dem sich alles nur noch um die eigene Person dreht, wenn man das eigene Horoskop liest. In einer Zeit, in dem die Einsamkeit die Regel und nicht die Ausnahme ist, sehnen sich die Menschen nach mehr Zuneigung und Wertschätzung. Ein Astrologe oder ein Horoskop spenden ebendies – kunstvoll aufbereitete Wertschätzung.

    Möchtest du mehr über den psychologischen Effekt erfahren, der dafür verantwortlich ist, dass wir an Astrologie glauben? Dann sieh dir den Barnum Effekt an – https://de.wikipedia.org/wiki/Barnum-Effekt

    Und wenn du noch mehr über das Thema wissen möchtest, empfehle ich dir das Buch von Michael Shermer – Why people believe weird things, leider nur in Englisch verfügbar.

    QUELLEN

    Shermer, M. (2002). Why people believe weird things: Pseudoscience, superstition, and other confusions of our time. Macmillan. https://de.wikipedia.org/wiki/Barnum-Effekt

  • Das Glück liegt in der Gegenwart

    Das Glück liegt in der Gegenwart

    SPÄTER. NACHHER. NIE.

    Irgendwie glauben wir, dass unser Glück immer erst in der Zukunft liegt. Warum können wir nicht schon jetzt glücklich sein? Glück ist nicht an Zeit gebunden – es kann jetzt, gleich oder erst in zwei Jahren auftreten. Aber häufig versprechen wir es uns erst in der Zukunft, wenn wir weit weg auf einer Urlaubsinsel sind oder wenn wir mehr Geld, mehr Platz, mehr Einfluss, mehr Kinder oder mehr Freunde haben.

    Damit kommen wir zu der Frage, was Glück und Glückseligkeit eigentlich bedeuten. Bereits im Titel ist angedeutet, dass wir hier über Glück als eine Form von Zufriedenheit und innerem Wohlbefinden sprechen. Wie fühle ich mich also morgens nach dem Aufstehen oder wenn ich bei der Arbeit bin? Bin ich da glücklich und zufrieden mit mir und meinem Leben? Und wie kann ich glückseliger und zufriedener werden?

    Es geht hier also weniger um den ekstatischen Rausch nach dem Sport, beim Sex oder wenn wir ein anderes persönliches Ziel erreichen, das uns für kurze Zeit in Ekstase versetzt. Diese Momente sind intensiv und schön, vergehen häufig aber genauso schnell wie sie entstehen.

    Glück, Glückseligkeit und Zufriedenheit über die wir hier nachdenken, sind langfristige Begleiter unseres Lebens und sind sehr individuell. Und dennoch lassen sich einige fundamentale Säulen des Glücks benennen, die sich jeder von uns zunutze machen kann.

    GLÜCK IST NICHT AN ZEIT UND LEISTUNG GEBUNDEN

    In stillen Momenten merken wir vielleicht, dass die Jagd nach dem Glück nicht das erhoffte Ergebnis gebracht hat. Vielleicht wird uns dann bewusst, dass das persönliche Glück, wie die Sonne, schon immer da war und für uns immer da sein wird. Wir haben uns selbst getäuscht, als wir geglaubt haben, dass wir es suchen oder es uns verdienen müssen. Anders als für uns, spielt Zeit für Glück keine Rolle. Jeder Moment und jeder Atemzug kann ein Glücksmoment sein.

    Warum fällt es uns dann so schwer, glücklich zu sein? Ich glaube, weil wir gelernt haben, dass wir nur dann etwas bekommen, wenn wir dafür etwas tun. Wenn du etwas Gutes tust, dann bekommst du Aufmerksamkeit. Wenn du glücklich sein willst, dann musst du 30 Jahre hart arbeiten oder eine Familie haben oder an Gott glauben oder ein guter Mensch sein oder Geld haben. Häufig übernehmen wir diese Wenn-Dann-Verbindungen von unserer Umwelt, ohne sie zu hinterfragen. Das Ergebnis: Ich kann also erst glücklich sein, wenn ich …

    BESTELLT, ABER NICHT BEKOMMEN

    Das Leben und das Glück ist aber keine Wenn-Dann-Gleichung. Man mag denken, dass wenn man fleißig, geduldig, gewissenhaft und tugendhaft ist, dass man ein schönes Leben haben und glücklich sein wird. Doch die Realität sieht manchmal anders aus. Manchmal kriegen wir das, was wir nicht bestellt haben.

    Glück muss man sich nicht verdienen. Glück und Zufriedenheit sind in jedem Moment möglich. Es mag eigenartig klingen, aber das ist eine Erkenntnis, die schon seit Generationen weitergegeben wird. Darüber schreibt Laozi in seinen Schriften des Tao Te King 400 v.C.

    Er wünscht Wunschlosigkeit.

    Er hält nicht wert schwer zu erlangende Güter.

    Er lernt das Nichtlernen.

    Er wendet sich zu dem zurück, an dem die Menge vorübergeht.

    Dadurch fördert er den natürlichen Lauf der Dinge.

    Und wagt nicht zu handeln.

    Tao Te King – 64. Achtung aufs Geringe

    Was ist mit den Sätzen gemeint: „Er wünscht sich Wunschlosigkeit…Er wagt nicht zu handeln“? Ich finde diese Zeilen beschreiben die Essenz von dem, was Millionen von Menschen täglich praktizieren, um sich zu zentrieren, sich selbst näher zu kommen und um glücklicher zu sein.

    Meditation, Yoga, Achtsamkeit, Tai-Chi, Qi Gong und Autogenes Training fokussieren sich auf das Nicht-Handeln und auf Wunschlosigkeit. Denn erst in der Stille merken wir, wie laut unser Leben ist. Erst in schlechten Zeiten merken wir, dass unser Leben schön war. Erst nachher merken wir, dass das das Glück im Jetzt lag.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.

  • Sei positiv und optimistisch – Glückseligkeit im Leben

    Sei positiv und optimistisch – Glückseligkeit im Leben

    Lucrezia Carnelos

    Den Turbulenzen des Lebens zu trotzen und dabei positiv und optimistisch zu bleiben, ist eine wertvolle Fähigkeit. Wer positiv und optimistisch ist, lebt länger und gesünder. Jeder kann es lernen. Positives Denken ist wie eine gerade Körperhaltung, es braucht nicht viel Aufwand, um sie einzunehmen. Schwierig ist es, sie beizubehalten. Doch wenn man regelmäßig übt, ist es eine Gewohnheit, die leicht zu erlernen ist – und das Üben lohnt sich. Warum es sich lohnt, verrate ich dir nach der folgenden Übung.

    SUCHE NACH DEM GUTEM

    Schreibe dir drei Dinge auf, die an diesem Tag gut gelaufen sind. Schnapp dir einen Zettel und Stift. Komm schon, probiere es aus. Es ist wie beim Führerschein, nur die Theorie zu hören, ist nur der halbe Spaß. Um zu lernen, muss man auch mal Gas geben. Also – gib Gas! Wenn du es gemacht hast, dann klopfe dir auf die Schulter, denn viele machen es nicht. Sie lesen und informieren sich, ohne etwas zu tun. Sei einer von denen, die etwas dafür tun. Mache es zu deiner Gewohnheit. Schreibe dir täglich drei Dinge auf, für die du dankbar bist oder die du schön findest. Nach einigen Wochen entwickelst du eine Gewohnheit, nach dem Positiven zu suchen.

    In meinen Beratungsgesprächen berichteten die Leute häufig, dass es anfangs gar nicht so einfach ist. Erst mit der Zeit fällt einem die Übung leichter, wenn sie gewohnheitsmäßig Dinge bemerken, die positiv sind. Dinge, für die man dankbar sein kann. Frische Luft, eine Wohnung, fließendes Wasser, ausreichend Nahrung, Familie, Freunde, Arbeit, Bildungsmöglichkeiten, Sportmöglichkeiten, Möglichkeit zu reisen. Man findet, wenn man sucht.

    VORTEILE POSITIVER HALTUNG AUF KÖRPER UND PSYCHE

    Positiv und optimistisch zu sein lohnt sich. Die Vorteile einer optimistischen und positiven Haltung sind durch zahlreiche Forschungsarbeiten bestätigt. Naseem und Khalid (2010) zeigen in ihrem Review auf, dass positives Denken zu einer Reihe gesundheitlicher Vorteile beiträgt. Positives Denken wirkt sich vorteilhaft auf die körperliche und geistige Gesundheit von Menschen mit Herz-und-Kreislauf Erkrankungen aus und verbessert die Lebensqualität von Krebserkrankten.

    Optimistisches Denken hängt mit einem stärkeren Immunsystem zusammen, steigert die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) und macht den Körper widerstandsfähiger gegen Viren und andere Erreger. Von der positiven Lebenshaltung profitiert auch die Lebensspanne – Optimisten leben im Schnitt ein längeres und glücklicheres Leben als Pessimisten.

    Nicht überraschend, dass eine positive Haltung sich auch förderlich auf die Psyche auswirkt. Scheier und Carver (1993) sprechen von höherer Lebenszufriedenheit derjenigen Menschen, die sich für Optimisten halten. Solche Menschen haben weniger Angst und verfügen über eine positive Grundhaltung, die ihnen erlaubt, aus Problemen etwas Positives zu ziehen.

    OHNE SCHATTEN KEIN LICHT

    Das bedeutet natürlich nicht, dass man über alles Puderzucker streut und versucht, alles schön zu denken. Alles im Leben sollte in Balance sein. Positives Denken ist da keine Ausnahme. Es ist völlig in Ordnung, schlecht drauf zu sein und das Leben nicht in bunten Farben zu sehen. Unser Leben wird von Extremen bestimmt, zwischen denen wir unseren Weg suchen. Wir dürfen nicht zu viel und nicht zu wenig Wasser trinken. Zu viel und zu wenig Arbeit ist schädlich. Zu viel und zu wenig Gesellschaft ist unangenehm. Zu viel und zu wenig Bewegung ist ungesund. Zu viel und zu wenig Positivität ist ungünstig.

    Schlechte Dinge passieren. Verbrechen geschehen. Die Dunkelheit ist ein Bestandteil des Lichts. Doch wir können entscheiden, wie wir auf Ereignisse reagieren. Erst unser Denken macht ein Ereignis zu einem Problem. Und so bestimmt unser Denken wesentlich mit, wie wir das tägliche Geschehen deuten und damit umgehen. Positives Denken ist ein aktiver Prozess ist, der in jedem Moment starten und aufhören kann. Entwickle dein positives und optimistisches Denken indem du es zu einer Gewohnheit werden lässt.

    Lächle morgens 3 Personen an. Schreib positive Briefe an deine Freunde. Spreche 3 Minuten mit jemanden über etwas, das positiv ist. Du hast dein Glück selbst in der Hand.

    QUELLEN

    Naseem, Z., & Khalid, R. (2010). Positive Thinking in Coping with Stress and Health outcomes: Literature Review. Journal of Research & Reflections in Education (JRRE), 4(1).

    Scheier, M. F., & Carver, C. S. (1993). On the power of positive thinking: The benefits of being optimistic. Current directions in psychological science, 2(1), 26-30.

  • Deine Erwartungen bestimmen dein Leben

    Deine Erwartungen bestimmen dein Leben

     Paweł Czerwiński

    Erwartungen bestimmen dein Leben. Und du bestimmst deine Erwartungen. Bestimmst du also über dein Leben? Erwarte viel und du bekommst viel. Erwarte wenig und du bekommst wenig. Nicht immer ist die Rechnung so einfach, doch die Tendenz stimmt. Wenn du nichts forderst, bekommst du auch nichts.

    Die objektiven Zustände im Leben werden durch deine Erwartungen geformt. Erwartest du, dass das Dasein voller Gefahren ist, dann wirst du genügend Beweise dafür finden. Diese Gedanken nähren Angst und Zweifel. Du versuchst den Gefahren zu umgehen, meidest Situationen, Menschengruppen und Gelegenheiten. Die Erwartungen haben dich dann in ein Leben gezwängt, das von Angst und Missmut bestimmt ist.

    Kind, Wasser, Pier, Familie, Vater mit Kind,

    WELCHE ERWARTUNGEN BESTIMMEN DEIN LEBEN?

    Erwartest du, dass das Leben voller Schönheit ist, dann wirst du auch dafür Beispiele finden. Das wird dich motivieren, neue Herausforderungen aufzusuchen, Kontakt zu Menschen aufzunehmen und Gelegenheiten als Möglichkeiten für Wachstum zu sehen.

    Solche Erwartungen haben dir dann ein Leben ermöglicht, das von Neugier und Zuversicht bestimmt ist. Welche von den beiden Erwartungen bevorzugst du – die mit den Gefahren oder die mit der Schönheit?

    Und von welchen Erwartungen wird dein Leben zurzeit bestimmt?

    BESTIMME DEINE ERWARTUNGEN

    Es ist mir wert, den Anfangssatz zu wiederholen. Erwartungen bestimmen dein Leben. Und du bestimmst deine Erwartungen. Setze sie zu hoch und du kannst enttäuscht werden, wenn das Erwartete nicht eintrifft. Setze sie zu niedrig und du lebst ein Leben, das dich nicht erfüllt. Sich selbst zu fordern ohne sich zu überfordern ist wohl eine Kunst, die kein Richtig und Falsch kennt. Es ist eine Balance, die jeder für sich finden muss. Diese Sätze zu schreiben ist leicht. Und sie zu lesen noch leichter. Erst mit der Umsetzung beginnen die Abenteuer.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.

  • Sorge dich nicht

    Sorge dich nicht

     freestocks.org

    SORGE DICH WENIGER

    Aus der Forschung von Dr. Fordyce (1981) wissen wir, dass glückselige Menschen weniger Zeit mit Grübeln verbringen und sich weniger Sorgen machen. Sie wissen, dass Sorgen keine Probleme lösen. Stattdessen nutzen sie die Zeit, um etwas zu tun, das ihre Probleme lösen kann. Und falls das Problem nicht lösbar ist, so lenken sie sich wenigstens mit Aktivitäten ab, die ihnen Spaß machen.

    Sorgen lösen keine Probleme. Gedanken lösen keine Probleme. Häufig sind Probleme nichts anderes als Sorgen und Gedanken, die ungefiltert in unserem Bewusstsein schwirren. Werde dir deiner Sorgen bewusst, um sie zu neutralisieren und der Glückseligkeit näherzukommen.

    DRÜCKE DEINE SORGEN AUS

    Wie? Nutze diesen Augenblick – das Jetzt. Blicke deinen Sorgen ins Auge. Sprich aus, was dich bedrückt. Schreibe deine Sorgen auf ein Blatt Papier. Erkenne an, was dich stört. Und verlagere deine Aufmerksamkeit schließlich auf Dinge, die du ändern kannst.

    Ein sorgenfreies Leben existiert nicht. Sorgen sind wie schlechtes Wetter, früher oder später tauchen sie auf. Wir müssen lernen, damit umzugehen.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.

  • Strebe nach Glück – Plane dein Leben

    Strebe nach Glück – Plane dein Leben

     Eric Rothermel

    PLANE DEIN LEBEN

    Aus der Forschung von Dr. Fordyce (1981) wissen wir, dass glückselige Menschen wissen, was sie wollen und planen ihre Zeit und Zukunft im Voraus. Sie erstellen Pläne und verfolgen diese diszipliniert. Es mag nicht sonderlich sexy klingen, aber Glück und Zufriedenheit sind bis zu einem gewissen Grad planbar. 

    Nicht alle von uns sind begnadete Zeitmanager, die das Jahr organisiert haben, um ihrer Ordnungsliebe zu frönen und ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen. Doch wir können von ihnen lernen. Sie fangen z.B. rechtzeitig an für den Urlaub zu sparen, buchen frühzeitig ihre Reisen und erhalten somit preisgünstige und gute Angebote.

    Sie vereinbaren Termine mit ihren Freunden und haben regelmäßige Treffen mit ihrer Familie. Daher sind sie nicht darauf angewiesen, dass jemand spontan Zeit für sie hat. Die geschickte Planung der eigenen Zeit ermöglicht uns die bestmögliche Einteilung unserer Ressourcen.

    Zusätzlich haben wir auch das Gefühl, unser Leben im Griff zu haben. Selbstbestimmung ist das Wort, das wir dafür verwenden können. Es gibt uns ein gutes Gefühl – man ist der Kapitän des eigenen Lebens.

    UNGEPLANTE ENTTÄUSCHUNGEN

    Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die sehr viel Wert auf Spontaneität legen und nicht viel davon halten, Dinge zu planen, weil „es eh immer anders kommt, als man denkt“. Doch selbst dann musst du gestehen, dass einige Dinge spontan nicht klappen.

    Der Tourist, der sich den Louvre ansehen möchte und dort gegen Mittag aufschlägt, wird sich wundern. Denn er ist nicht der einzige, der auf diese Idee gekommen ist und muss mit langer Wartezeit rechnen. Der spontane Besuch einiger Länder ist nicht ohne Weiteres möglich. Einige Aktivitäten, die uns glücklich machen können, müssen rechtzeitig geplant werden.

    BESTIMME DIE RICHTUNG DEINES LEBENS

    Dabei soll es nicht darum gehen, dass du deine Ausflüge zum Kühlschrank dokumentierst, sondern, dass du weißt und eigenverantwortlich entscheidest, welche Richtung dein Leben nimmt.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.

  • Sinnhafte Arbeit – Suche dein Glück bei der Arbeit

    Sinnhafte Arbeit – Suche dein Glück bei der Arbeit

    Science in HD

    Glück ist ein Gast, der gerne wiederkommt, wenn man ihn richtig empfängt. Mit welchen Mitteln versuchst du dein Glück zu empfangen? Und möchtest du erfahren, was die Wissenschaft zum Thema Glückseligkeit zu sagen hat?

    Dazu sehen wir uns die Arbeit von Dr. Michael Fordyce an, der jahrelang dokumentiert und analysiert hat, was die glücklichsten Menschen tun, um so glücklich zu sein, wie sie sind. Über Glück und Glückseligkeit wurde viel geschrieben und gesagt, wir beleuchten die wissenschaftliche Perspektive.

    DEINE SINNVOLLE BESCHÄFTIGUNG

    Arbeit ist eines der größten Bereiche unseres Lebens und beeinflusst massiv wie glücklich und zufrieden wir uns fühlen. Wir verbringen die Mehrheit unserer Lebenszeit damit, Aufgaben zu erledigen, die unser Job erfordert. Und selbst wenn wir nicht arbeiten, denken wir über Arbeit nach, denn wir werden damit überall konfrontiert.

    Beim Reisen sehen wir die Taxifahrer und Lokführer. In Museen betrachten wir die Arbeit von Künstlern. Auf Konzerten hören wir die Arbeit der Musiker. Im Restaurant werden wir von Köchen und Kellern bekocht und bedient. Ohne Arbeit wäre unsere Welt eine gänzlich andere.

    Geschäftig Straße Menschen Roller Fahrräder Häuser

    DEINE ARBEIT

    Empfindest du deine Arbeit als sinnhaft? Machst du sie gerne? Wenn wir schon so viel Zeit bei der Arbeit verbringen, wäre es glücksfördernd, die Arbeit gerne zu machen oder zumindest einen Sinn darin zu sehen.

    Ein Arbeiter, der jeden Tag Schrauben sortiert, könnte seine Arbeit als sinnlos empfinden, weil er eine Aufgabe erledigt, die ihn kaum fordert und ihn nicht erfüllt. Doch es liegt ganz in seiner Hand, nach dem Sinn seiner Arbeit zu suchen, um motiviert und produktiv zu bleiben.

    Sortiert der Mann Schrauben oder sorgt er dafür, dass die Autos seiner Firma beim Fahren nicht auseinanderfallen? Bewegt er Metallstücke von links nach rechts oder trägt er dazu bei, dass die Schrauben seines Unternehmens die bestmögliche Qualität aufweisen?

    Nicht die Arbeit selbst, sondern die Wahrnehmung dieser Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Glückseligkeit. Welchen Sinn hat deine Arbeit?

    Maschinen Mensch Arbeit Regal

    DEINE WAHRNEHMUNG

    Dieses Prinzip begegnet uns permanent, wenn wir über Psychologie des Glücks sprechen. Es sind nicht die Umstände, die uns glücklich oder unglücklich machen, sondern es ist unsere Wahrnehmung dieser Umstände, die wesentlich dazu beitragen, wie wir uns fühlen.

    Außerdem kannst du dich auch fragen, ob du die aktuelle Arbeit gerne eintauschen würdest. Welche Art von Arbeit würdest du als sinnvoll erleben? Würdest du gerne in Gewässern nach Lebewesen suchen? Auf die Suche nach dem Leben im All gehen? Menschen helfen? Leben retten? Städte bauen? Tieren helfen? Ideen generieren? Tanzen? Ein Unternehmen leiten? 

    DEINE INTERESSEN

    Selbst wenn du deine Arbeit hasst, ihr keine Sinnhaftigkeit abgewinnen kannst und sie auch nicht wechseln möchtest, so kannst du doch neben der Arbeit dem nachgehen, was dich begeistert und was für dich sinnvoll ist. Du könntest einen Tauchschein machen und dich einem Tauchverein anschließen, um Gewässer zu erkunden.

    Oder ein Teleskop kaufen oder einer Sternwarte beitreten, um mehr über ferne Galaxien und Welten zu erfahren. Vielleicht doch lieber dem Deutschen Roten Kreuz beitreten, um Menschen zu helfen? Ein Buch über Architektur kaufen oder ein Gespräch mit einem Architekten suchen?

    https://www.youtube.com/watch?v=l53dEQJUZFQ

    BESCHÄFTIGE DICH MIT ETWAS,
    DAS FÜR DICH SINNVOLL IST

    Und selbst wenn du nicht DIE ARBEIT findest, die dich grenzenlos inspiriert, so könnte dich vielleicht bereits die Suche bereichern. Denn Glückseligkeit ist kein Objekt, das wir erlangen – es ist ein Zustand, der sich einstellt, wenn wir auf die Suche gehen.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.

  • Mehr Zeit in Gesellschaft – Glücklich in Gruppen

    Mehr Zeit in Gesellschaft – Glücklich in Gruppen

    Priscilla Du Preez

    MEHR ZEIT IN GESELLSCHAFT

    Glückliche Menschen suchen Nähe zu anderen (Fordyce, 1981). Intuitiv wissen sie, dass der Kontakt zu anderen gut für sie ist. Welchen Wert haben Häuser, Autos, Geld, Fotos und Handys, wenn man es nicht teilen kann?

    Die Antwort liegt auf der Hand – an und für sich sind diese Dinge gar nicht so wertvoll. Wenn du der letzte Mensch auf diesem Planeten wärst, hätte dein Handy und dein Geld gar keine Bedeutung mehr. Sie wären wertlos.

    Personen Menschen Wald Bäume Sonne Gemeinsam Gemeinschaft

    SOZIALE WESEN

    Auf der Suche nach beruflichem, sportlichem und persönlichem Erfolg vergessen wir manchmal, warum wir das eigentlich machen. Um es mit anderen teilen zu können, um Siege gemeinsam zu feiern, um Anerkennung zu bekommen.

    Diejenigen, die selten darüber nachdenken, wissen natürlich auch, dass wir soziale Wesen sind. Körperliche und emotionale Nähe anderer Menschen sind für uns essentiell.

    Wir benötigen Wertschätzung und Zuneigung, um gesund und glücklich zu sein. Spätestens nach den Experimenten von Harlow mit Babyäffchen, denen Zuneigung und sozialer Kontakt entzogen wurde, wissen wir, dass Isolation uns wortwörtlich verkrüppeln kann. Sieh dir das Video an, um mehr zu erfahren.

    https://www.youtube.com/watch?v=_O60TYAIgC4

    Einsamkeit fühlt sich nicht nur schlecht an, sie kann zu Krankheit führen. Einsamkeit ist schädlich. Doch muss jemand, der alleine ist, einsam sein? Und anders – kann jemand, der nicht alleine ist, sich einsam fühlen?

    Einsamkeit beschreibt nicht die objektive Wirklichkeit, sondern die persönliche Empfindung. Es kommt darauf an, wie wir unsere Welt interpretieren und nicht, was uns widerfährt. Wir kennen diejenigen, die sehr viel Zeit alleine verbringen, ohne sich einsam zu fühlen.

    Auf der anderen Seite kennen wir aber auch die, die sich über Einsamkeit beklagen, obwohl sie augenscheinlich viele Verwandte und Freunde haben. Es ist nicht logisch. Es ist psychologisch.

    DU entscheidest, ob du glücklich bist. DU entscheidest, ob du dich einsam fühlst. Nur DU kannst entscheiden, wie du deine Situation interpretierst.

    UMGEBE DICH MIT MENSCHEN, DIE DU MAGST

    Mit welchen Personen verbringst du gerne deine Zeit? In welcher Gesellschaft fühlst du dich wohl und mit wem möchtest du mehr von deiner Zeit verbringen? Glückselige verbringen gerne Zeit in Gesellschaft, die ihnen gut tut – schließe dich uns an.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.