Unser Denken versucht die komplexe Umwelt zu erfassen, dabei reduziert es die Komplexität und lässt uns nur ein Stück der Realität wahrnehmen. Wir sehen nur einen Ausschnitt der Realität – sehen nur das, was unser Denken als wichtig bewertet.
Das, was für uns wichtig ist, wird geprägt durch unsere Stimmungen, Persönlichkeit, Erziehung, Umwelt und Genetik. Es ist also natürlich, dass jeder von uns die Welt individuell wahrnimmt und interpretiert. Es gibt kein besser oder schlechter – unsere Welten sind verschieden.
„Menschen sind nicht unwissend – sie sind nur unwissender als sie glauben.“
The Knowledge Illusion
Ob wir es also wollen oder nicht, sehen wir die Welt durch unsere eigenen Filter. Im Extremfall nimmt eine Person an, dass das, was sie wahrnimmt, der Wahrheit oder den Fakten entspricht und alles, was nicht in dieses Schema passt, falsch sein muss. Gespräche mit solchen Menschen können inspirierend, aber auch frustrierend sein.
Durch die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Welt können wir uns gegenseitig bereichern und inspirieren. Natürlich aber auch streiten und diskutieren, je nachdem wie viel Toleranz und Geduld wir mitbringen.
Hinterfrage die sehr menschliche Illusion, dass du die Welt so siehst, wie sie tatsächlich ist. Diese Denkweise ist verlockend. Bitte akzeptiere, dass du deine eigene Welt hast, die andere Menschen anders sehen können. Sie ist nicht gut und nicht schlecht. Sie ist deine Welt. Lasse andere daran teilhaben, indem du ihnen einen Platz darin anbietest. Aber bitte, zwinge deine Sichtweise nicht der Welt auf.