In der Welt des Sports ist es selten eine gute Idee stehenzubleiben – man wird überholt. Wer nicht an sich arbeitet, hat schon verloren. Sportler im Leistungs- und Amateurbereich streben nach Erfolg und werden von Trainern, Physiotherapeuten und Medizinern unterstützt.
Auch Sportpsychologen reihen sich in dieser Entourage als Berater ein und begleiten die Athleten auf ihrem Weg. Doch wofür werden sie bezahlt? Weiß man, ob Sportpsychologie wirkt? Logisch, dass wir es als Sportpsychologen behaupten. Man muss uns nicht glauben – man kann es einfach überprüfen.
Eine Metaanalyse, die 35 sorgfältig durchgeführte Studien und Experimente zusammengestellt und analysiert hatte, zeigt, dass Sportpsychologie zur Leistungssteigerung beiträgt (Brown & Fletcher, 2017). In den folgenden Sportarten zeigte die sportpsychologische Intervention einen bedeutenden Effekt: Fußball, Reiten, Baseball, Tennis, Laufen, Bowling, Bogenschießen, American Football, Radfahren, Hockey, Golf, Volleyball.
Dabei verglich man die Leistung von zwei Gruppen, die erste Gruppe, die mit einem Sportpsychologen gearbeitet hatte und die zweite Gruppe, die keine Intervention bekam. Die Unterschiede waren mittelstark bzw. moderat, was für psychologische Effekte beachtlich ist. Besonders effektiv schnitt das mentale Training ab ∆ = .57 (Delta als Maß für die Effektstärke), ∆ = .48 bei Self-Talk, ∆ = .43 bei Teamentwicklung, ∆ = .34 bei Zielsetzung.
Was bedeuten diese Zahlen und die Ergebnisse?
Sportpsychologische Maßnahmen, bei denen man beispielsweise Ziele erarbeitet und vor dem Training erprobte Techniken zur Visualisierung trainiert, steigern die sportliche Leistung. Nicht mit allen Trainern, Psychologen und Coaches funktionieren sie gleich gut – einige schneiden dabei besser ab als andere.
Überraschend ist es nicht – gegnerische Teams, die Qualität der Beratung, Zusammensetzung des Teams und weitere Rahmenbedingungen beeinflussen das Endergebnis. Psychologische Maßnahmen sind eben nur ein Baustein, der zur Leistung addiert wird. Allerdings ist es ein Baustein, das nachweislich zur Leistungssteigerung beiträgt. Sportpsychologie wirkt.