Gewinnen – Motivation zu siegen

Aufgabenorientierte Menschen vergleichen ihre Fähigkeiten vor allem mit persönlichen Maßstäben und fokussieren sich hauptsächlich auf den eigenen Fortschritt. Zur Steigerung ...

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Dank für das Foto geht an Fauzan Saari

Fokussiert man sich hauptsächlich auf den eigenen Fortschritt, dann wird das in der Sportpsychologie als Aufgabenorientierung bezeichnet (task-orientation – Tenenbaum & Eklund, 2007). Aufgabenorientierte Menschen vergleichen ihre Fähigkeiten vor allem mit persönlichen Maßstäben und fokussieren sich hauptsächlich auf den eigenen Fortschritt.

Im Vordergrund steht das Lernen der Bewegung oder der Technik. Zur Steigerung und Aufrechterhaltung von Motivation wird daher häufig eine aufgabenorientierte Haltung empfohlen. Z.B. vor einem Monat habe ich für 5 km eine halbe Stunde gebraucht, heute war ich bereits nach 24 Minuten fertig! Das ist ein tolles Ergebnis!

Vorteile von Aufgabenorientierung

Langjährige Forschung zeigt, dass Aufgabenorientierung mit einer Vielzahl positiver Konsequenzen verbunden ist. Langfristiges Interesse an der Aufgabe, Ausdauer trotz Niederlagen und ein stabiles Gefühl eigener Kompetenz. Zufriedenheit, Freude am Sport, niedrige kognitive und körperliche Ängstlichkeit werden ebenfalls mit Aufgabenorientierung in Zusammenhang gesetzt. Vor allem in den frühen Stadien des Erlernens einer Sportart wird daher eine aufgabenorientierte Einstellung empfohlen.

Das Gegenstück zur Aufgabenorientierung ist die Wettbewerbsorientierung, ego-orientation (2). Wettbewerbsorientierte Sportler vergleichen sich in erster Linie mit ihren Konkurrenten oder Trainingspartnern. Im Gegensatz zur Aufgabenorientierung ist der Vergleich mit anderen stärker ausgeprägt.

Z.B. In diesem Turnier habe ich bereits zwei gute Spielerinnen geschlagen. Wie konnte ich gegen die junge und unerfahrene Spielerin verlieren? Das gibt´s doch nicht.

Im Gegensatz zur Aufgabenorientierung wird die Wettbewerbsorientierung mit einer Reihe negativer Konsequenzen in Verbindung gebracht.  Wettbewerbsorientierte Sportler neigen dazu, ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen wenn sie Niederlagen einstecken müssen und das sogar dann, wenn die Gegner deutlich stärker sind.

In einigen Fällen neigen die Wettbewerbsorientierten sogar dazu, Training und Wettkämpfe zu meiden, weil sie Angst vor Niederlagen haben. Für solche Menschen können Niederlagen mit einem Gefühl der Blamage verbunden sein, was sehr belastend sein kann.

Vergleich mit anderen

Unzufriedenheit, Desinteresse, sowie aggressives Verhalten werden ebenfalls mit Wettbewerbsorientierung in Verbindung gebracht. Natürlich ist im sportlichen Kontext ein starker Fokus auf den Vergleich mit anderen eigentlich immer vorhanden (Platzierungen, Punkte, Medaillen) und ist in Maßen durchaus sinnvoll. Allerdings geht eine zu starke Wettbewerbsorientierung mit negativen Konsequenzen einher. Im Idealfall koexistieren beide Orientierungen im Gleichgewicht und werden von Trainern bedacht und mitgesteuert.

Quellen

(1) Tenenbaum, G., & Eklund, R. C. (Eds.). (2007). Handbook of Sport Psychology. John Wiley & Sons.

(2) Nicholls, J. G. (1984). Achievement motivation: Conceptions of ability, subjective experience, task choice, and performance. Psychological review, 91(3), 328.