Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Schlagwort: Leistungssport

  • Individual Zones of Optimal Functioning

    Individual Zones of Optimal Functioning

      Brandon Mowinkel

    Was sind „Individual zones of optimal functioning – IZOF“? Wörtlich übersetzt: „Individuelle Zonen des optimalen Funktionierens“. Zuallererst ist das ein Konstrukt, welches versucht, die Leistungsunterschiede von Sportlern zu erklären. Dieses Konstrukt prägte die Welt des Sports und die mentalen Modelle vieler Sportpsychologen und Trainer.

    IZOF klingt komplex, ist aber leicht zu verstehen: jeder Sportler ist in seiner Wahrnehmung einzigartig und braucht für seine optimale Leistung das richtige Maß an Emotionen, Anspannung etc. Während einige unter größtem Druck ihre Leistung abrufen können, schaffen es andere dagegen nicht. „Kenne sich selbst“ – ist hier das Leitmotiv. Das Selbstwissen lässt sich mit einem Fragebogen oder mithilfe eines Gesprächs extrahieren.

    Abbildung 1. In der Grafik ist die Leistung von Maria und Carla abgebildet. In diesem Beispiel geht es um das Gefühl der Aufregung. Jede Frau hat ihre eigene Zone des optimalen Funktionierens – Maria erreicht ihre beste Leistung, wenn sie weniger aufgeregt ist. Carla profitiert dagegen von der Aufregung mehr als Maria.

    Wenn man weiß, welche Intensität der Emotion die eigene Leistung stören kann, dann kann die Arbeit beginnen. Durch das Training der Selbstregulation lässt sich die Intensität der Emotionen steuern. Natürlich sollte man auch danach schauen, welche Emotionen die Leistung fördern können, um sie für sich zu nutzen. Möchtest du mehr darüber erfahren? Kontaktiere mich, um mehr zu erfahren.

    Quellen

    Hanin, Yuri L. (1997). Emotions and athletic performance: Individual zones of optimal functioning model. European Yearbook of Sport Psychology, 1, 29-72.

    Ruiz, M. C., Raglin, J. S., & Hanin, Y. L. (2017). The individual zones of optimal functioning (IZOF) model (1978–2014): Historical overview of its development and use. International Journal of Sport and Exercise Psychology, 15(1), 41-63.

  • Coaching for Performance – Bewusstsein und Autonomie

    Coaching for Performance – Bewusstsein und Autonomie

     Nelka

    Coaching for Performance lautet der Titel des Buches von John Whitmore, das sich mit Bewusstsein und Autonomie im Sportkontext beschäftigt. Das ist keine wissenschaftliche Arbeit und er war auch kein Wissenschaftler. Er war die Schlüsselfigur im Coaching und prägte mit seinen Ideen und Büchern das Vorgehen der nachfolgenden Coaches im Business- und im Sportbereich.

    Norm des Sportsystems

    Im Sportkontext weist er daraufhin, dass Trainer die Athleten unterweisen und mit Informationen versorgen. Das ist so gewöhnlich, dass der Satz kurios erscheint. Natürlich unterweist der Trainer den Sportler. Denn man geht davon aus, dass der Trainer weiß was man braucht und was man tun soll. Er sagt es und man tut es. Das ist die Norm unseres Sportsystems. Das System ist gut, aber es könnte noch zusätzlich angereichert werden, mit zwei Prinzipien.

    1. Steigerung des Bewusstseins
    2. Steigerung der Autonomie der Athleten (Selbstbestimmung)

    Statt das Wissen sofort zur Verfügung zu stellen, könnte der Trainer zuerst das Bewusstsein dafür steigern. Wenn der Trainer mit einem Boxer an der Fußarbeit arbeiten möchte, dann könnte er ihn fragen, wie groß die Schritte beim Sparring ausfallen. „Wie viele Zentimeter ist dein Ausfallschritt mit dem rechten Bein? Und mit dem linken?“ Höchstwahrscheinlich kann der Boxer die Frage nicht sofort beantworten und muss seine Aufmerksamkeit auf die Fußarbeit richten.

    Selbstbestimmung gesteigert

    Voilá! Das Bewusstsein für die Fußarbeit wurde geweckt und zwar ohne eine direkte Anweisung „Achte auf deine Fußarbeit!“. Zusätzlich wurde die Selbstbestimmung teilweise in die Hände des Sportlers gelegt. Für eine Leistungssteigerung reicht es häufig nicht aus, zu wissen, was man tun sollte.

    Man weiß es, macht es aber trotzdem nicht oder macht es nicht ausreichend. Durch die systematische Steigerung des Bewusstseins und der Autonomie, schafft man eine solide Grundlage, um Leistung langfristig zu verbessern. Durch die Hinzunahme von Bewusstsein + Verantwortung, lässt sich die Leistung von Sportlern langfristig steigern.

    Quellen

    Whitmore, J. (2010). Coaching for performance: growing human potential and purpose: the principles and practice of coaching and leadership. Nicholas brealey publishing.