Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Schlagwort: Einsamkeit

  • Einsamkeit im Weltall

    Ich interessiere mich für das Weltall, für die Forschung und für die Aktivitäten von NASA und ESA und von anderen Weltraumagenturen, die an großen Vorhaben schrauben, während wir zuhause friedlich schlafen.

    Je weiter die technologischen Fortschritte voranschreiten, desto weiter und schneller können wir Dinge erledigen und Orte besuchen, die früher für unmöglich gehalten wurden.

    Da wäre z.B. die Antarktis und der Mars. Auf dem Weg zum Mars gibt es viele technische Herausforderungen, aber auch menschliche. Da wäre unter anderem das Gefühl der Einsamkeit und der Isolation, die die Astronauten erleben und die ihre Leistungsfähigkeit und Motivation mindern kann. In dieser Dokumentation von ARD taucht man teifer in die Welt der Astronauten und der Weltraumagenturen ein.

    https://www.ardmediathek.de/video/allein-im-all-die-einsame-reise-zum-mars/allein-im-all-reise-zum-mars/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5MDAxNjI

  • Wer bist du, wenn niemand zuschaut?

    Wer bist du, wenn niemand zuschaut?

    Foto von NASA – Unsplash

    MENSCH IM WELTRAUM

    „Die Erdoberfläche befindet sich 400 Kilometer unter mir und huscht mit 28 000 Stundenkilometern an meinem Gesicht vorbei. In meinem Raumanzug fühle ich mich eher wie in einem Miniraumschiff als in einem Kleidungsstück.

    Fast so lange, wie der Mensch in den Weltraum fliegt, ist er entschlossen, aus dem Raumfahrzeug zu klettern. Teilweise, um die Fantasien wahr zu machen, dass ein Mensch allein durch die unermessliche Weite des Kosmos schwebt, wobei ihn allein eine Art Nabelschnur mit dem Mutterschiff verbindet.“ (S. 357, 359; Kelly, 2017).

    Allein durch die Weite des Kosmos zu schweben – tun wir das nicht alle? Schweben wir nicht täglich durch unseren eigenen Kosmos des Lebens? Von Familie, Freunden, Kollegen und Fremden umgeben, aber schlussendlich doch jeder für sich.

    Jeder in seinem eigenen Miniraumschiff aus Werten, Überzeugungen, Einstellungen, Persönlichkeitszügen. Jeder von uns – ein Komponist seines eigenen Handelns und Lebens.


    Photo by Jordan Whitfield on Unsplash

    WENN NIEMAND ZUSCHAUT

    Einige Zeit unseres Lebens verbringen wir in Stille. Nur mit uns selbst. Wenn niemand zuschaut. Wer das Alleinsein zunächst mit etwas Negativem verbindet, ist keineswegs alleine – auch die Forschung legte ihren Schwerpunkt auf Einsamkeit, wie man im Review von Hawkley und Cacioppo (2010) nachlesen kann.

    Nur, um das Thema kurz anzuschneiden – Einsamkeit ist keine objektive persönliche Bewertung der eigenen sozialen Eingebundenheit, sondern eine persönliche Interpretation der Umstände. Im Klartext – was für den einen Einsamkeit bedeutet, ist für den anderen ein ausgelassenes Sozialleben. Es kommt auf deine Bewertung an.

    Das Thema ist von großer Bedeutung, denn einige Studien schätzen, dass zwischen 15 und 30% der Bevölkerung den Zustand der Einsamkeit dauerhaft erleben, also ein chronisches Gefühl von Einsamkeit haben (Heinrich, & Gullone, 2006). Eine beunruhigende Zahl, an deren Reduktion wir mitwirken können, indem wir z.B. Sport machen.

    Sport ist die Universalwaffe des Menschen, denn physische Aktivität sorgt dafür, dass wir körperlich gesund bleiben und trägt zur psychischen Gesundheit (Reduktion der Einsamkeitsgefühle) und zur Schärfung des Verstands bei (Penedo & Dahn, 2005).

    SELBSTVERSTÄNDNIS, REFLEXION, KREATIVITÄT

    Doch das Alleinsein bedeutet nicht Einsamkeit. Der Astronaut Scott Kelly erlebte seinen alleinigen Spaziergang im Weltall als unglaublich. Auch die 175 befragten Astronauten in der Studie von Ihle, Ritsher und Kanas (2006) haben angegeben, dass Sie Ihren Aufenthalt im Weltraum als positiv bewerten.

    Viele Denker und Künstler nutzten die stillen Stunden des Morgens und der Nacht, um kreativ zu sein. Franz Kafka schrieb zwischen 22 und 1 Uhr nachts, um sich in Ruhe zu konzentrieren. Der Komponist Gustav Mahler begab sich zu seinen Zeiten in eine von seinem Haus abgelegene Hütte, um in Ruhe zu denken und zu arbeiten. Seine Frau spielte während dieser Zeit sogar kein Klavier, um ihn nicht beim Denken zu stören (S.41, Currey, 2013).

    Es gibt eine Reihe positiver Effekte, die durch das Alleinsein entstehen, die auch durch Forschungsarbeiten bestätigt werden (Long, Seburn, Averill, & More, 2003). Personen berichten, dass sich ihr Selbstverständnis steigert und sie kreativ sind, wenn sie alleine sind. Auch das Reflektieren über das eigene Leben und Nachdenken über die eigenen Ziele gehören zu den positiven Bestandteilen von Alleinsein.

    WER BIST DU, WENN NIEMAND ZUSCHAUT?

    QUELLEN:

    Currey, M. (Ed.). (2013). Daily rituals: How artists work. Knopf.

    Hawkley, L. C., & Cacioppo, J. T. (2010). Loneliness matters: A theoretical and empirical review of consequences and mechanisms. Annals of behavioral medicine, 40(2), 218-227.

    Heinrich, L. M., & Gullone, E. (2006). The clinical significance of loneliness: A literature review. Clinical psychology review, 26(6), 695-718.

    Ihle, E. C., Ritsher, J. B., & Kanas, N. (2006). Positive psychological outcomes of spaceflight: an empirical study. Aviation, space, and environmental medicine, 77(2), 93-101.

    Long, C. R., Seburn, M., Averill, J. R., & More, T. A. (2003). Solitude experiences: Varieties, settings, and individual differences. Personality and Social Psychology Bulletin, 29(5), 578-583.

    Penedo, F. J., & Dahn, J. R. (2005). Exercise and well-being: a review of mental and physical health benefits associated with physical activity. Current opinion in psychiatry, 18(2), 189-193.

  • Mehr Zeit in Gesellschaft – Glücklich in Gruppen

    Mehr Zeit in Gesellschaft – Glücklich in Gruppen

    Priscilla Du Preez

    MEHR ZEIT IN GESELLSCHAFT

    Glückliche Menschen suchen Nähe zu anderen (Fordyce, 1981). Intuitiv wissen sie, dass der Kontakt zu anderen gut für sie ist. Welchen Wert haben Häuser, Autos, Geld, Fotos und Handys, wenn man es nicht teilen kann?

    Die Antwort liegt auf der Hand – an und für sich sind diese Dinge gar nicht so wertvoll. Wenn du der letzte Mensch auf diesem Planeten wärst, hätte dein Handy und dein Geld gar keine Bedeutung mehr. Sie wären wertlos.

    Personen Menschen Wald Bäume Sonne Gemeinsam Gemeinschaft

    SOZIALE WESEN

    Auf der Suche nach beruflichem, sportlichem und persönlichem Erfolg vergessen wir manchmal, warum wir das eigentlich machen. Um es mit anderen teilen zu können, um Siege gemeinsam zu feiern, um Anerkennung zu bekommen.

    Diejenigen, die selten darüber nachdenken, wissen natürlich auch, dass wir soziale Wesen sind. Körperliche und emotionale Nähe anderer Menschen sind für uns essentiell.

    Wir benötigen Wertschätzung und Zuneigung, um gesund und glücklich zu sein. Spätestens nach den Experimenten von Harlow mit Babyäffchen, denen Zuneigung und sozialer Kontakt entzogen wurde, wissen wir, dass Isolation uns wortwörtlich verkrüppeln kann. Sieh dir das Video an, um mehr zu erfahren.

    https://www.youtube.com/watch?v=_O60TYAIgC4

    Einsamkeit fühlt sich nicht nur schlecht an, sie kann zu Krankheit führen. Einsamkeit ist schädlich. Doch muss jemand, der alleine ist, einsam sein? Und anders – kann jemand, der nicht alleine ist, sich einsam fühlen?

    Einsamkeit beschreibt nicht die objektive Wirklichkeit, sondern die persönliche Empfindung. Es kommt darauf an, wie wir unsere Welt interpretieren und nicht, was uns widerfährt. Wir kennen diejenigen, die sehr viel Zeit alleine verbringen, ohne sich einsam zu fühlen.

    Auf der anderen Seite kennen wir aber auch die, die sich über Einsamkeit beklagen, obwohl sie augenscheinlich viele Verwandte und Freunde haben. Es ist nicht logisch. Es ist psychologisch.

    DU entscheidest, ob du glücklich bist. DU entscheidest, ob du dich einsam fühlst. Nur DU kannst entscheiden, wie du deine Situation interpretierst.

    UMGEBE DICH MIT MENSCHEN, DIE DU MAGST

    Mit welchen Personen verbringst du gerne deine Zeit? In welcher Gesellschaft fühlst du dich wohl und mit wem möchtest du mehr von deiner Zeit verbringen? Glückselige verbringen gerne Zeit in Gesellschaft, die ihnen gut tut – schließe dich uns an.

    QUELLE

    Fordyce, M. W. (1981). The psychology of happiness: A brief version of the fourteen fundamentals.