Anton Samsonov

Psychologische Hilfe & Coaching

a.samsonov@thepsychologist.de

Schlagwort: Gesundheitsmanagement

  • Der Kampf um Well-being gegen Burnout in Unternehmen

    „Die Gesundheit jedes einzelnen Mitarbeitenden ist wichtig.“ Das schreiben und publizieren viele Unternehmen und versuchen das zu leben. Doch die Lage um das mentale well-being sieht nicht gut aus. Zu viele leiden unter Burnout, Überforderung und emotionalen Verstimmungen, die sich negativ auf das Leben und die Arbeit der Menschen auswirken.

    In einem Artikel von McKinsey sind viele Informationen und Verweise zu finden, wie es um das well-being der Belegschaft von Unternehmen steht und was die Unternehmen dagegen machen, könnten (Link).

    Ein Schlüsselelement aus dem Artikel:

    Burnout ist ein globales Thema und es ist eine gute Idee das Gesundheitsmanagement auszubauen, sodass sich die Mitarbeitenden selbst helfen können. Doch das reicht nicht – denn das Problem liegt häufig auch in der Organisationsstruktur und Kultur des Unternehmens.

    Die Gesundheitskurse wirken wie das Verscheuchen von Fliegen aus der Küche ohne zeitgleiche Suche nach dem faulenden Obst oder dem gammelnden Stück Fleisch unter dem Tisch. Egal wie gut man die Fliegen verscheucht, es werden immer mehr kommen, wenn die Ursache der Probleme nicht gefunden und angegangen wird.

    Erfahre mehr unter:

    https://www.mckinsey.com/mhi/our-insights/addressing-employee-burnout-are-you-solving-the-right-problem

  • Nachhaltig gesund? – Wellness bei der Arbeit

    Nachhaltig gesund? – Wellness bei der Arbeit

    Bewegung = Gesundheit

    Bewegt euch mehr. Diese Botschaft kann nicht häufig genug wiederholt werden.  Aber es bloß zu sagen, reicht nicht aus und so nehmen Unternehmen Geld in die Hand.

    Sie geben ihren Arbeitskräften die Möglichkeit, sich mehr zu bewegen, gesünder zu ernähren und an Kursen teilzunehmen, die gesundheitsförderlich sind. Diese Strategie ist als Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bekannt.

    Funktioniert diese Strategie? Song und Baicker (2019) führten dazu ein Experiment durch. 18 Monate dauerte das Programm in einem Konzern in USA. 160 Filialen mit insgesamt 36 000 Menschen wurden untersucht. Zentrale Frage: Bewegen sich Menschen in Unternehmen mit BGM mehr und sind sie gesünder, als diejenigen, die solche Möglichkeiten nicht haben?

    Machen BGM-Unternehmen gesünder?

    Die meisten Teilnehmer des Gesundheitsprogramms hatten das Gefühl, dass sie gesünder waren. Doch die medizinischen Messungen waren nicht so optimistisch und zeigten auf, dass sie sich nicht von den Gruppen unterschieden, die kein Gesundheitsprogramm mitgemacht haben.

    Der Cholesterin- und Glukosespiegel war ähnlich. Blutdruckwerte unterschieden sich nicht bedeutend. Krankheitsbedingte Abwesenheit war bei beiden Gruppen gleich hoch. Stressgefühle waren vergleichbar.

    Mit anderen Worten, Arbeitnehmer, die keinen Zugang zum Sportprogramm des Unternehmens hatten, waren gesund. Genauso gesund wie Arbeitnehmer, die am BGM-Programm des Unternehmens teilgenommen haben.

    Der ganze BGM-Aufwand für die Tonne?

    Aus zwei Gründen wäre dieses Fazit zu kurzsichtig. Zum einen wurde kein Vorher-Nachher Abgleich der Gruppen gemacht. Wie war der Gesundheitsstatus der Gruppen vor dem Experiment? Vielleicht hat sich die BGM-Gruppe stark verbessert oder die Nicht-BGM-Gruppe stark verschlechtert.

    Können wir nicht wissen, weil es nicht gemessen wurde. Weil es also nur eine Querschnittsstudie ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen, welchen Effekt das BGM-Programm auf die Gruppen hatte.

    Zum anderen braucht Veränderung Zeit und beginnt mit einer Anpassung der Wahrnehmung und des Selbstbildes. Der Mensch muss das Gesundheitsverhalten erst in sich integrieren und realisieren, dass er eben kein alter Wandnagel ist, der nur rumhängt.

    Und das fängt mit einem guten Gefühl an und tatsächlich berichtete die BGM-Gruppe, dass sie sich gesünder fühlen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber eben nur ein Schritt. Langfristige Veränderung erfolgt eben nicht durch kurzfristige Maßnahmen.

    Quellen

    Song, Z., & Baicker, K. (2019). Effect of a workplace wellness program on employee health and economic outcomes: a randomized clinical trial. Jama, 321 (15), 1491-1501.