Die Redseligkeit ist überall zu hören.
Der Stille begegnen wir im Alltag immer seltener. Dabei ist sie für uns so wichtig. Um zu uns zu kommen. Um abzuschalten.
Still müssen wir auch sein, damit wir das hören, was andere uns sagen möchten.
Im alten Griechenland, glaubt man dem Buch L’art de la Simplicité, gehörte das Üben des Zuhörens zum Bildungsprogramm der Schüler. Die Burschen von damals haben das praktisch geübt. Schweigen und still sein, während andere sprechen.
Das Zuhören drückt unseren Respekt aus – doch nicht nur das. Unser Schweigen und unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, die wir dem Gegenüber schenken, ist auch eine Übung unserer Gelassenheit.
Denn wir hören auch Dinge, denen wir widersprechen könnten. Begegnen Ideen, die wir überhaupt nicht gut finden. Und natürlich haben wir auch Vorschläge, was man anders machen könnte. Wir wollen das loswerden und brauchen etwas Gelassenheit, um es nicht zu tun.
Es fällt uns schwer, nicht zu unterbrechen, sondern einfach da zu sein. Still zu sein. Einfach aufzunehmen, was kommt.
Doch wenn wir es schaffen, den Gesprächspartner nicht mit unseren halbfertigen Ideen zu unterbrechen, dann werden wir zu guten Zuhörern. Zu gelassenen Zuhörern, die respektiert werden.
Still – die Kraft der Introvertierten
L’art de la Simplicité (The English Edition): How to Live More With Less