Warum das Überleben in der Sauna uns entspannt

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Die Landschaft der Vabali Therme raubt den Atem. Lichter strahlen die exotischen Bäume an. Räucherstäbchen und ätherische Öle geleiten in ferne Welten. Eine geschlossene Gesellschaft voller schwitzender Gestalten, die auf Handtüchern sitzen und still (und einige weniger still) vor sich hin leiden.

Müssen wir an einen Ort, wie eine Therme, gehen, um innere Ruhe zu finden?

Wohin wir auch gehen – da sind wir, schrieb Jon Kabat-Zinn in seinem Buch „Im Alltag Ruhe finden“. Denn wohin wir auch gehen – zur Arbeit, nach Hause, in die Quarantäne, in den Urlaub oder in die Therme, unsere Probleme, Sorgen, Mängel, Hoffnungen und Ziele kommen mit uns.

Ein Saunagang hilft, abzuschalten. Warum? Die ungewohnte, angenehme Umgebung reißt aus dem Alltag und wir tauchen ein in eine andere Welt.

Die ungewohnte Nacktheit vor anderen Menschen zwingt aus der Komfortzone und erlaubt ungewöhnliche Erlebnisse. Wir spüren den Wind auf der nackten Haut, das kalte Wasser am ganzen Körper, das Schwimmen ohne Kleidung, fühlen die Hitze der Sauna mit allen Poren unserer Haut.

Das Nacktsein und die heiße Sauna sind für Körper und Psyche Stress. Doch weil wir es freiwillig machen, ist es positiver Stress. Wir dehnen unsere Komfortzone aus. Die Hitze der Sauna versetzt uns in Alarmbereitschaft, der Körper und die Psyche befinden sich im Überlebensmodus.

Plötzlich, inmitten der Hitze und des Schweißes hören die mitgebrachten Sorgen auf zu existieren. Wie Verschmutzungen lösen sie sich von uns. Gelassen ertragen wir die Hitze. Nach dem Überleben der heißen Session belohnt uns der Körper mit einem Hormoncocktail und wir entspannen uns.

In einer Sauna können wir lernen, extrem gelassen zu sein. Die Hitze um uns herum anzunehmen und nicht dagegen anzukämpfen. Dinge zu akzeptieren, die wir nicht ändern können und an ihnen zu wachsen.